Beiträge von Van9

    Was mir dabei auffällt: Viele unterschätzen, wie sehr Dialekt und Kultur hier das Thema Gesundheit prägen. In kleineren Dörfern auf Rügen geht’s nämlich oft „op platt“ zum Dokter, und dieses Vertrauen zu einem bekannten Hausarzt vor Ort ersetzt für viele ein kompliziertes Facharzt-System. Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber: Kann es sein, dass dieses „Wir kennen uns alle“-Gefühl für manche wichtiger ist als High-Tech oder schnelles Durchschleusen wie auf dem Festland? 🏥

    Mich würde interessieren, wie ihr einschätzt, ob regionale Identität und Sprache bei der Wahl der medizinischen Versorgung mitspielen. Hält uns das vielleicht sogar manchmal davon ab, telemedizinische Angebote oder „fremde“ Ärzte zu nutzen? Vielleicht haben die älteren „Rüganer“ da ja ganz andere Ansichten als Zugezogene oder Jüngere…

    Also ich würd noch den Bodden bei Schaprode ins Spiel bringen. Dort kann man zwar nicht direkt Richtung offenen Horizont schauen wie am Kap Arkona, aber gerade im Spätsommer liegt so eine eigenartige Ruhe überm Wasser. Die Fischerboote dümpeln rum, im Hintergrund Usedom (bzw. auch die kleinen Eilande wie Öhe) und ab und an hörste noch'n Moin von’n Einheimischen. Wenn dann gegen 21 Uhr draußen am Steg die Sonne im Bodden verschwindet, spiegelt sich alles warm-golden auf der glatten Oberfläche – hat echt was von Malerei.

    Was ich persönlich spannend finde: Je nach Windrichtung verteilt sich der Nebel unterschiedlich über die Boddenwiesen. Mal wabert der direkt überm Wasser, mal schleichen die Schwaden zwischen den Schilfgürteln hindurch. Das ist dann ein eher „leises“ Naturerlebnis, aber genau das macht’s grad schön auf Rügen – grad wenn’s mal nicht so trubelig sein soll, wie an den bekannteren Spots.

    Mir fällt auf, dass Rügen nicht nur durch seine offensichtlichen Highlights besticht, sondern gerade in den eher „unscheinbaren“ Monaten ziemlich eigenwillige Reize entfaltet – mal so als Gedanke: Die Zeit rund um den Spätherbst, wenn schon die meisten Unterkünfte wieder leerer werden und die Lichtverhältnisse an den Boddengewässern fast unwirklich wirken. Da sieht man am frühen Morgen Fischerboote zwischen Nebelschwaden, und in einigen Dörfern hört man tatsächlich noch Plattdeutsch auf der Straße – kriegt man im Sommer ja kaum noch mit.

    Was mich aber immer beschäftigt: Wie nehmen Einheimische diese Atmosphäre eigentlich wahr? Ich dachte zum Beispiel, dass viele gerade den Winter eher als Stillstand empfinden, aber in einem Gespräch mit einem alten Fischersmann in Groß Zicker (keine Erfindung, der hieß Uwe, hatte ein richtig uriges Fischerhaus) wirkte das ganz anders… Da hieß es: „Jede Saisong hett ehr Tiden un ehr Snack – du muttst bloß hinhörn.“ Also, welche Jahreszeit fühlt sich für euch auf Rügen am ehrlichsten an? Und meint ihr, dass gerade die Nebensaison mehr über die „echte“ Insel erzählt als das touristische Sommerbild? Bin gespannt, wie ihr das seht!

    Also eins mal vorweg: Die meisten, die von „auf Rügen wohnen“ träumen, haben ehrlich gesagt mehr die Kreidefelsen im Kopf als das, was der Alltag da wirklich bedeutet… Aber das weißt du wahrscheinlich eh schon, sonst hättest du nicht so gezielt gefragt. Als Physiotherapeut hast du vom Berufsbild her auf Rügen gar nicht die schlechtesten Karten – Stichwort: viele ältere Leute, viele Touristen mit Rücken, und die Kliniken in Binz oder Sassnitz suchen regelmäßig. Allerdings, und das ist so ein Insel-Ding, läuft halt echt viel über Vitamin B. Wer wen kennt und wie lange schon, kann Türen öffnen oder eben auch zuhalten, das ist auf Rügen besonders ausgeprägt. Ich würd an deiner Stelle erstmal versuchen, über Initiativbewerbungen Kontakt zu den Gesundheitszentren zu bekommen und die Mail möglichst norddeutsch-hanseatisch knapp halten. Die mögen da kein Gedöns, lieber direkt zur Sache kommen.

    Wohnungen… tja, das ist so ’ne Sache. In Bergen auf Rügen hast du die beste Infrastruktur, aber wie schon gesagt wurde: Viele Blocks, wenig Flair. Am Rand von Putbus oder auch Garz hast du manchmal Glück mit kleinen Wohnungen bei älteren Besitzer:innen – die schalten ihre Anzeigen aber oft nur im „Ostsee-Anzeiger“ oder an der Pinnwand im Supermarkt. Online siehst du meist nur die Ferienbuden. Ich habe mal monatelang für meine Tante gesucht, am Ende war’s wirklich ein Zettel im Edeka, der die passende Wohnung brachte. Muss man Geduld haben. Einfach mal ’ne Woche auf der Insel rumfahren, jeden Aushang knipsen, das kann helfen. Die Sprachfärbung nicht vergessen: „Moin“ zum Einstieg, eher abwartend als überschwänglich, das lieben die Einheimischen.

    Noch was, was oft unterschätzt wird: Mobilität. Ohne eigenes Auto bist du da schnell aufgeschmissen. Öffis fahren im Winter spärlich, und wenn du mal nach Stralsund musst… dauert. Also, ein kleiner Gebrauchtwagen schadet nie, und fahrradtauglich solltest du auch sein, das ist keine Großstadt mit Carsharing und E-Rollern an jeder Ecke.

    Achso, was mir grad einfällt – hab mich gestern beim Aussteigen ausm Bus in Bergen voll auf die Klappe gelegt, einfach weil diese Kopfsteinpflaster da noch aus DDR-Zeiten ist 🙄. Das passt irgendwie: Auf Rügen läuft vieles ein bisschen rumpelig und altmodisch, aber gerade das hat ja auch was. Wenn du dich drauf einlässt und ein bisschen norddeutschen Humor mitbringst, ist der Inselstart machbar. Ich drück die Daumen!

    Mir fällt hier sofort die Strecke von Bergen nach Putbus ein – ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie die Küste, aber da bekommt man ’ne schöne Mischung aus Wald, Feldern und den typischen Rügener Gutshöfen, die schon was hergeben. Besonders spannend find ich auf Rügen, wie sich der Dialekt der Einheimischen manchmal noch hält, gerade in den kleineren Ortschaften rund um Putbus oder auch Richtung Garz – also falls ihr irgendwo mal ein „Moin Kinnings“ oder „Hast mal de Tiet?“ aufschnappt… das ist echt noch norddeutsch durch und durch und irgendwie angenehm bodenständig. 🚲

    Was ich noch sagen wollte: Wer Bock auf Picknick hat, sollte bei Lauterbach am Hafen Halt machen. Da gibt’s ’ne windgeschützte Ecke direkt am Wasser, wo früher auch mal Fischer ihre Netze flickten, und heute sitzen da eben Radler mit Stullen. Bin mir nicht 100% sicher, aber ich meine, am kleinen Kiosk gibt’s manchmal Räucherfisch frisch aus’m Ofen… naja, ihr wisst schon. 😋

    Also, was in den letzten Jahren immer unterschätzt wurde: die plattdeutschen Theaterabende in kleinen Dörfern, z.B. in Lancken-Granitz oder Trent. Die wirken auf den ersten Blick wenig spektakulär, aber wenn da die op Platt snackenden Darsteller über die Bühne schwofen, versteht man plötzlich, wie lebendig die Sprache noch ist. Da kommt dann der typische Humor durch, den man im Alltag auf Rügen im Bus oder beim Bäcker oft nur noch in Bruchstücken hört… ich erinnere mich noch an 2022, als die "Dörper Speeldeel" ne richtig freche Komödie aufgeführt hat – Saal rappelvoll, Publikum fast ausschließlich von hier.

    Aus Erfahrung weiß ich, dass Bauarbeiten an der Rügenbrücke immer für ordentlich Trubel sorgen – bei uns im Ort hat letztes Mal der Einzelhandel regelrecht gestöhnt, weil viele Tagesgäste einfach weggeblieben sind. Bin mir da selbst nicht sicher, aber könnte man nicht zumindest für bestimmte Berufsgruppen, z.B. Pflegedienste oder Handwerker aus der Umgebung, eine Sonderregelung prüfen? Irgendwas wie eine zeitlich streng begrenzte Durchfahrt mit Nachweis... Gerade für Dörper (Rügener) ist das Pendeln zur Saison sonst echt Murks. 🚙

    Moin zusammen!

    Das KdF-Seebad in Prora ist zweifellos eines der faszinierendsten Bauprojekte der deutschen Geschichte, das ursprünglich in der NS-Zeit als "Kraft durch Freude"-Erholungsort für 20.000 Urlauber geplant wurde. Die Bauarbeiten begannen 1936, wurden jedoch aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht vollendet. Es sollte eine monumentale Ferienanlage entstehen, um dem nationalsozialistischen Freizeitprogramm zu dienen. Prora blieb jahrzehntelang ein Symbol für die nicht realisierten Ambitionen des NS-Regimes.

    Nach dem Krieg diente der Komplex unter anderem als militärische Einrichtung, bevor die Wiedervereinigung Deutschlands neue Nutzungsmöglichkeiten mit sich brachte. Seit einigen Jahren erleben wir eine Renaissance dieses geschichtsträchtigen Ortes, wobei die Sanierung der Blöcke mit einer Mischung aus Ferien- und Eigentumswohnungen, sowie Hotels neuen Glanz verleihen. Doch Prora ist nicht nur ein Ort der Erholung; es bietet auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte. Das Dokumentationszentrum in Block III, das täglich Führungen bietet, ist ein hervorragender Ort, um in die Vergangenheit einzutauchen und die wechselvolle Geschichte dieses Bauwerks zu erkunden.

    Für viele mag der Gegensatz zwischen der monumentalen Architektur und der Naturschönheit Rügens erst irritierend wirken. Dennoch stellt sich die Frage, ob gerade dieser Kontrast Prora nicht zu einem einzigartigen Erlebnis macht.

    Moin liebe Forenmitglieder,

    wenn es um unvergessliche Erlebnisse auf der Insel Rügen geht, darf ein atemberaubender Sonnenuntergang keinesfalls fehlen. Rügen ist bekannt für seine beeindruckende Naturkulisse und bietet einige der schönsten Orte, um dieses tägliche Schauspiel der Natur zu genießen. Ich möchte einige Insider-Tipps mit euch teilen und hoffe, dass wir eine spannende Diskussion darüber führen können, welche Orte für den perfekten Sonnenuntergangsgenuss prädestiniert sind.

    Zunächst einmal ist das Kap Arkona eine hervorzuhebende Location. Am nördlichsten Punkt der Insel bieten die steilen Klippen und die beiden Leuchttürme einen dramatischen Rahmen für den Sonnenuntergang. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Sonne erst spät untergeht, lässt sich hier der Übergang von Tag zu Nacht in spektakulärer Weise erleben.

    Ein weiterer Geheimtipp ist der Baumwipfelpfad im Naturerbe Zentrum Rügen. In über 40 Metern Höhe kann man von hier aus einen Rundumblick auf die Insel und die Ostsee genießen. Wenn die Sonne langsam im Meer versinkt, bietet sich ein fantastisches Farbenspiel, das sowohl Fotografen als auch Naturliebhaber begeistert.

    Nicht zu vergessen ist das Ostseebad Sellin mit seiner Seebrücke. Besonders bei klarer Witterung hat man von hier aus eine grandiose Sicht auf die untergehende Sonne, die die Seebrücke in goldenes Licht taucht.

    Was sind eure Lieblingsplätze, um den Sonnenuntergang auf Rügen zu genießen? Habt ihr vielleicht noch weitere Geheimtipps oder besondere Erlebnisse, die ihr mit uns teilen möchtet? Ich bin gespannt auf eure Anregungen und freue mich auf einen regen Austausch!

    Mit besten Grüßen,
    Van9