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Auf die Insel Rügen ziehen?

  • gnom44
  • 12. Mai 2025 um 13:07

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 509 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juni 2025 um 21:32) ist von eltis.

  • gnom44
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    • 12. Mai 2025 um 13:07
    • #1

    Ich möchte sobald wie möglich nach Rügen ziehen. Mein Traum ist es auf der Insel zu wohnen und auch alt zu werden.

    Kann mir jemand Tipps geben, wie ich das am besten anfange. Erst Wohnung, wenn ja wo suchen oder erst Arbeit und dann über den Arbeitgeber eine Unterkunft suchen?

    Ich bin kein reicher Mensch, habe auch nicht viel Ersparnisse, scheue mich aber nicht zu arbeiten und meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Bin mittleren Alters und bin Physiotherapeut.

  • PsYcHo
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    • 12. Mai 2025 um 13:12
    • #2

    Als ob Rügen nur auf Neuzugänge wie dich gewartet hätte… Das Problem ist halt: Wohnungen günstig gibt’s da so gut wie nie, außer du stehst auf Plattenbauten in Bergen. Die meisten Jobs landen eh bei der Verwandtschaft vor Ort, und Physiotherapeuten hängen da am Tropf der zweiten Nachsaison. Stell dich besser drauf ein, dass du für ne Bruchbude zu viel zahlst und von den Einheimischen erstmal maximal ignoriert wirst, egal wie freundlich du tust. Rügen ist echt nicht für Sensibelchen – versuch’s lieber mit nem Kurzurlaub, bevor du da nen auf Insel-Romantik machst.

  • Arag66
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    • 12. Mai 2025 um 17:54
    • #3

    Der Wunsch, auf Rügen zu leben, ist verständlich. Viele träumen von der landschaftlichen Schönheit, dem besonderen Klima und dem Lebensstil abseits der Großstadt. Ganz nüchtern betrachtet, lohnt sich eine realistische Einschätzung im Vorfeld – Inselalltag unterscheidet sich eben von der Urlaubsstimmung, die viele Besucher kennen. Es ist ratsam, möglichst viel Zeit vor Ort zu verbringen, bevor man endgültig umsiedelt. Ein längerer Aufenthalt zur Probe, vielleicht als Ferienwohnungs-Mieter außerhalb der Hauptsaison, bietet einen echten Einblick.

    Was Wohnraum angeht, gestaltet sich die Suche tatsächlich schwierig. Besonders in Orten wie Binz, Sassnitz oder Lohme ist die Nachfrage fast das ganze Jahr über hoch; günstige, dauerhafte Mietangebote sind Mangelware. Plattenbauten gibt es in Bergen oder teilweise in Sassnitz, aber das ist nicht jedermanns Geschmack. Die Insellage führt auch dazu, dass viele Vermieter lieber an Urlaubsgäste vermieten, weil es höhere Einnahmen bringt. Es bleibt oft nur Geduld – und die Bereitschaft, Abstriche bei Lage oder Zustand in Kauf zu nehmen.

    Beruflich gesehen: Als Physiotherapeut bewegen sich deine Chancen im Durchschnitt sehr ordentlich. Viele Praxen sind tatsächlich auf die Saison angewiesen, aber gerade in Orten mit hohem Altersdurchschnitt oder vielen Zweitwohnungsbesitzern gibt es eigentlich eine konstante Nachfrage. Eigeninitiative hilft – manche Kolleg*innen sind selbstständig oder arbeiten mobil, direkt bei den Patienten. Wer örtliche Kontakte aufbaut (Vereine, Sportclubs, Kurkliniken), bekommt oft schneller einen Fuß in die Tür als durch eine bloße Bewerbungsmappe. Allerdings ist es durchaus üblich, dass viele auf die richtigen Stellen warten müssen – oder zwischenzeitlich branchenfremd arbeiten.

    Ein Hinweis aus persönlicher Erfahrung: Das Thema LNG-Terminal in Mukran entwickelt sich gerade zum Spaltpilz. Viele Einheimische und Unternehmer sehen ihren Lebensunterhalt aus Tourismus gefährdet, falls Lärm, Industrieanlagen und Verkehr zunehmen. Das Klima auf der Insel ist daher politisch etwas aufgeladen, zumindest was die Küstenorte rund um Mukran betrifft. Wäre klug, sich beim Umzug nicht direkt zu positionieren – aber Interesse zeigen und mit Leuten reden schadet nie.

    Mein Handy piept gerade – Akku bei 5%. Schnell noch Ladekabel suchen, bevor ich im Dunkeln tippe... Wenn ich einen Tipp geben darf: Die Insel punktet vor allem dann, wenn man sich eigenen Raum schafft und nicht zu viel erwartet. Wer offen und ausdauernd ist, dem öffnen sich mit der Zeit auch in der Gemeinschaft Türen. Viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

  • Van9
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    • 12. Mai 2025 um 19:08
    • #4

    Also eins mal vorweg: Die meisten, die von „auf Rügen wohnen“ träumen, haben ehrlich gesagt mehr die Kreidefelsen im Kopf als das, was der Alltag da wirklich bedeutet… Aber das weißt du wahrscheinlich eh schon, sonst hättest du nicht so gezielt gefragt. Als Physiotherapeut hast du vom Berufsbild her auf Rügen gar nicht die schlechtesten Karten – Stichwort: viele ältere Leute, viele Touristen mit Rücken, und die Kliniken in Binz oder Sassnitz suchen regelmäßig. Allerdings, und das ist so ein Insel-Ding, läuft halt echt viel über Vitamin B. Wer wen kennt und wie lange schon, kann Türen öffnen oder eben auch zuhalten, das ist auf Rügen besonders ausgeprägt. Ich würd an deiner Stelle erstmal versuchen, über Initiativbewerbungen Kontakt zu den Gesundheitszentren zu bekommen und die Mail möglichst norddeutsch-hanseatisch knapp halten. Die mögen da kein Gedöns, lieber direkt zur Sache kommen.

    Wohnungen… tja, das ist so ’ne Sache. In Bergen auf Rügen hast du die beste Infrastruktur, aber wie schon gesagt wurde: Viele Blocks, wenig Flair. Am Rand von Putbus oder auch Garz hast du manchmal Glück mit kleinen Wohnungen bei älteren Besitzer:innen – die schalten ihre Anzeigen aber oft nur im „Ostsee-Anzeiger“ oder an der Pinnwand im Supermarkt. Online siehst du meist nur die Ferienbuden. Ich habe mal monatelang für meine Tante gesucht, am Ende war’s wirklich ein Zettel im Edeka, der die passende Wohnung brachte. Muss man Geduld haben. Einfach mal ’ne Woche auf der Insel rumfahren, jeden Aushang knipsen, das kann helfen. Die Sprachfärbung nicht vergessen: „Moin“ zum Einstieg, eher abwartend als überschwänglich, das lieben die Einheimischen.

    Noch was, was oft unterschätzt wird: Mobilität. Ohne eigenes Auto bist du da schnell aufgeschmissen. Öffis fahren im Winter spärlich, und wenn du mal nach Stralsund musst… dauert. Also, ein kleiner Gebrauchtwagen schadet nie, und fahrradtauglich solltest du auch sein, das ist keine Großstadt mit Carsharing und E-Rollern an jeder Ecke.

    Achso, was mir grad einfällt – hab mich gestern beim Aussteigen ausm Bus in Bergen voll auf die Klappe gelegt, einfach weil diese Kopfsteinpflaster da noch aus DDR-Zeiten ist 🙄. Das passt irgendwie: Auf Rügen läuft vieles ein bisschen rumpelig und altmodisch, aber gerade das hat ja auch was. Wenn du dich drauf einlässt und ein bisschen norddeutschen Humor mitbringst, ist der Inselstart machbar. Ich drück die Daumen!

  • Alex
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    • 13. Mai 2025 um 03:41
    • #5

    Mir geht’s oft so, dass ich mich nach ein paar Tagen in Sellin schon wieder frage, wie ich eigentlich je irgendwo anders leben konnte – und dann steht man am Abend am Südstrand, Möwen überm Kopf, und dann wieder zurück im Alltag… naja, kommt einem fast wie ein Paralleluniversum vor. 😅

    Was mir immer auffällt, wenn ich länger vor Ort bin: Der Alltag auf der Insel ist wirklich ein eigenes Ding, besonders in den Orten abseits der großen Bäder wie Binz, Sellin oder Göhren. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, und auch so banale Sachen wie Internet in brauchbarer Geschwindigkeit gibt’s leider nicht überall im „Inselparadies“. Ein Umzug nach Rügen wird aus meiner Sicht wirklich einfacher, wenn man erstmal ein paar Monate zur Untermiete wohnt – nicht unbedingt in einer typischen Ferienwohnung (die außerhalb der Saison oft leer stehen oder aufwendig beheizt werden müssen), sondern bei Einheimischen im Haus. Gibt tatsächlich lokale Gruppen (vor allem offline, so Aushänge und Gespräche im Café oder Dorfladen), wo öfter mal kleine Wohnungen, Dachböden oder Souterrains angeboten werden, bevor die ins Netz gestellt werden.

    Ein anderer Blickwinkel ist das Thema Mobilität: Ohne Auto ist man im Winter – äh, sagen wir freundlich: etwas eingeschränkt unterwegs. Die Busse fahren abseits der Saison ziemlich selten. Ich würd fast sagen, das ist mit das Unterschätzteste an einem festen Leben da. Vielleicht macht’s Sinn, erstmal zu gucken, ob ein Elektro-Fahrrad oder kleines Auto drin ist… falls du dich entscheidest, den Schritt zu wagen.

    Eine Randbemerkung am Rande, weil ich mich neulich erst selbst drüber amüsiert hab: Mein Vermieter in Sellin erzählte, dass quasi jeder, der länger auf der Insel bleibt, irgendwann mal im Theater Putbus landet – sei es als Zuschauer oder weil es als Treffpunkt für Zugezogene dient. Ist irgendwie so eine inoffizielle Aufnahmeprüfung… Da fühlt man sich dann gleich nochmal ein Stück weit mehr „drin“.

    Mich würde interessieren – wo wär für dich der Reiz größer: Ein ruhiges Leben im Inselinneren mit Feldern und Wäldern drumrum, oder dann doch lieber das Trubelige zum Beispiel um die Ostseebäder? Für mich schwankt das ehrlich gesagt immer, je nachdem, wie sehr ich gerade Stille oder Spazierengehen am Wasser brauche.

  • mario
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    • 18. Mai 2025 um 17:59
    • #6
    Zitat von gnom44

    Ich möchte sobald wie möglich nach Rügen ziehen. Mein Traum ist es auf der Insel zu wohnen und auch alt zu werden.

    Kann mir jemand Tipps geben, wie ich das am besten anfange. Erst Wohnung, wenn ja wo suchen oder erst Arbeit und dann über den Arbeitgeber eine Unterkunft suchen?

    Ich bin kein reicher Mensch, habe auch nicht viel Ersparnisse, scheue mich aber nicht zu arbeiten und meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Bin mittleren Alters und bin Physiotherapeut.

    Vielleicht ist es ratsam erstmal eine Saisonarbeit mit Gastarbeiterunterkunft anzunehmen, die gibt es ab April auf Rügen vermehrt. Und dann schaust Du mal ca. ein halbes Jahr ob die Insel wirklich etwas für Dich ist. Wie hier schon angedeutet, der normale Alltag ist auch auf Rügen kein Urlaub. Auch wenn Möwen und Wasser sehr nahe sind und auch wenn es in Stellenanzeigen heisst: Da arbeiten wo andere Urlaub machen. ;)

    Wenn Du Dir sicher bist, ist das erste sich eine Wohnung zu suchen. Bei den örtlichen Wohnungsgenossenschaften z.B. in Bergen, Sassnitz, Binz kannst Du sogar persönlich vorstellig werden und die nehmen Deine Daten und Wünsche auf und schicken Dir mögliche Angebote zu. Das kann erstmal dauern, da Einheimische den Vorrang haben und wie hier auch schon geschrieben, wird es dann meist ein Plattenbau. Viel Beton, aber meist preiswerter und wenn Du Glück hast, hast Du sogar Meerblick (Sassnitz z.B.).

    Parellel suche Dir mögliche Arbeitgeber und wenn die Wohnung spruchreif ist, dann bewerbe Dich direkt auf Anzeigen oder mache Initiativebewerbung. Manchmal schreiben Firmen keine Stellenangebote aus, da auf der Insel vieles auch über Mundprovaganda geht und als Physiotherapeut könntest Du gute Chancen haben. Auch Stralsund in den Stellengesuchen nicht vergessen.

    Du schreibst, dass Du nicht viel Erspartes hast... allerdings würde ich Dir raten Dich finanziell auf ca. 3 Monate finanzielles Polster einzustellen. Auch wenn Du Arbeit dann hast, kommt Dein Lohn auch erst einen Monat später.

    Mach was draus und halte uns auf den Laufenden.

  • poet77
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    • 18. Mai 2025 um 22:52
    • #7

    Was für ein Kopfkino… auf einer Insel zu landen, morgens die salzige Luft beim Bäcker in Putbus einzuatmen und nachmittags am Bodden die Füße ins Wasser halten, das klingt schon ziemlich wildromantisch. Bin mir da selbst nicht sicher, ob ich auf Dauer mit dem Inselflair klarkommen würde – so nett ein Sonnenuntergang auch ist, aber wenn der Bus nach 18 Uhr nicht mehr fährt… puh.

    Hat eigentlich einer von euch schon mal so richtig auf Probe gelebt – ich meine, nicht als Tourist, sondern mit Alltagsroutine? Wie lange dauert’s, bis man aus dem „Urlaubsmodus“ raus ist und merkt, ob’s passt? Wäre echt neugierig zu hören, wie (und woran!) ihr entschieden habt, ob Insel oder Festland.
    Nebenbei: Ich hab neulich meine Socken im Kühlschrank gefunden – Rügen-Luft hätte das sicher nicht verhindert. 😅

  • PsYcHo
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    • 28. Mai 2025 um 13:37
    • #8

    Diese „Rügen-Romantik“ ist doch letztlich nur was für Leute, die sich gern selbst belügen und nach zwei Wochen Regen im Oktober merken, dass sie zwischen kaputten Bushaltestellen und Rentnern in Schutzanzügen festhängen. Mal ehrlich: Ihr glorifiziert ne Insel, auf der spätestens im Winter nach 17 Uhr nix mehr los ist als ob’s Ibiza wär. Und dann wundern sich die Zugezogenen, warum sie nachm Umzug maximal den Aldi-Kassierer sprechen.

    Und das mit Vitamin B, was Van9 meinte: Trifft halt voll. Ohne Kontakte gurkst du ständig am Rand rum, kriegst nur die Jobs, für die sich die Einheimischen zu fein sind und darfst dann zwischen Bergen und Sagard zur Arbeit trampen, weil Busse eh bloß fahren, wenn keiner sie braucht. Wohnungsgenossenschaften haben angeblich Listen – vielleicht für Leute, die seit 20 Jahren jeden Samstag Bingo spielen, ansonsten stehst du locker ewig auf Warteposition und bezahlst für ne feuchte Wand im Erdgeschoss dann Mondpreise. Viele kapieren einfach zu spät, dass Rügen für Außenstehende so offen ist wie Fort Knox.

    Klar, du bist Physiotherapeut – böse gefragt: Glaubst du wirklich, dass es für dich anders läuft? Außer du hast nen super Draht zum DRK auf der Insel, wirst du unter der Hand ja eh nur als Lückenfüller genommen, den alle austauschen, sobald mal jemand vom Festland für weniger willigt. Und was machen, wenn's wieder zu wenig Patienten gibt oder sich die nächste Familie in Sassnitz die Praxis zurückholt? Im Zweifelsfall kloppst du dann in Prora Betten oder schleppst vielleicht im Sommer Koffer für schreiende Berliner.

    Mach’s doch einfach so: Komm im tiefsten Winter, in so 'nem richtig asozialen Monat wie Februar oder Anfang März, setz dich abends nach Sonnenuntergang in 'ne lahme Dorfkneipe und bleib mal drei Stunden. Da merkst du, wie das wahre Leben da ist. Wenn du dann immer noch Bock hast und das nicht als gespenstisch todlangweilig empfindest, dann… naja, Glückwunsch, dann bist du eindeutig Teil der Minderheit, die so nen Move überlebt.

  • computer11
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    • 29. Mai 2025 um 14:53
    • #9

    Mich beschäftigt noch ein anderer Punkt: Wie sieht es eigentlich mit dem sozialen Anschluss aus, wenn man als Zugezogener auf die Insel kommt? Gerade auf kleineren Inseln habe ich schon öfter gehört, dass sich die Gemeinschaften schwer öffnen – vielleicht unterschätzt man das anfangs ein bisschen. Wahrscheinlich ist das nicht bei allen so, aber so ein Gefühl von „ewigem Neuling“ bleibt wohl manchmal doch hängen… Bin mir da selbst unsicher, aber wie schnell wird man eurer Erfahrung nach wirklich Teil vom Ganzen, oder bleibt man ewig der „Fremde von drüben“?

  • BritishBulldog
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    • 30. Mai 2025 um 19:47
    • #10

    Alle reden hier vom „Inselalltag“ und wie hart der sei, aber keiner kommt mal drauf: Rügen ist infrastrukturell immer noch ein Flickenteppich. Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber hast du überhaupt bedacht, wie du ohne Auto klarkommen sollst? Busse fahren abseits der Saison wie ein schlechter Scherz, und die Bahn ist oft auch nicht mehr als ein Feigenblatt, wenn du zu ungewöhnlichen Zeiten arbeitest. Und bevor einer wieder mit „Wohnungsgenossenschaft in Bergen“ ankommt—die Listen sind so lang, dass du schneller alterst, als dass du dran bist. Vielleicht solltest du erstmal als Springer arbeiten, kurzfristige Einsätze, dann pendelst du und sitzt nicht gleich auf’m Trockenen. Romantik hin oder her, am Ende scheitert’s an so banalen Dingen wie Mobilität und Versorgung, aber reden will davon wieder keiner…

  • ThU3
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    • 31. Mai 2025 um 13:46
    • #11

    Mal ehrlich: Die meisten stellen sich das Leben auf Rügen irgendwie romantisch-entschleunigt vor, aber selbst beim Thema Ernährung wird’s schnell ziemlich speziell. Auf der Insel was Frisches und Gesundes zu kriegen – außer Fisch und Kartoffeln – ist außerhalb der Saison manchmal echt ne Herausforderung. Supermärkte machen früher dicht, Bio und regional kostet ‘n Appel und ‘n Ei, Lieferdienste… naja, eher selten. Wer Wert auf seine Ernährung legt: Wie plant ihr euren Einkauf oder die Vorräte, wenn’s im Winter schwierig wird? Könnt ihr euch vorstellen, so ganz auf Insel-Rhythmus beim Essen umzusteigen oder würde euch das eher nerven?

  • mario
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    • 31. Mai 2025 um 15:57
    • #12

    Also... außerhalb der Saison auf Rügen nichts Frisches zu bekommen, ist ja wohl ein Scherz. Klar gibts zu Touri-Stosszeiten mehr Angebot, auch an Geschäften und die Öffnungszeiten (gerade sonntags) sind länger, aber das ist ja auch verständlich. Dennoch bekommst Du hier im Winter im Supermarkt auch alles was es auf dem Festland gibt. Lieferdienste wie Amazon brauchen bissel länger, aber es kommt an. Und am Ende ist es ja auch das was Rügen ausmacht... nicht nur Konsum und alles schnell, schnell...

    Wenn Du was Frisches suchst, dann mach 'ne Kreidefelsenfahrt oder besteige den Leuchtturm auf Kap Arkona! ;)

  • gregor23
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    • 4. Juni 2025 um 22:28
    • #13

    Was ich mich frage: Wie sieht’s denn mit dem Thema Mobilität auf Rügen für jemanden ohne eigenes Auto aus? Klar, die größeren Orte sind mit Bus und Bahn halbwegs erreichbar, aber was, wenn man mal ein bisschen abgelegener wohnt oder arbeiten muss? Ich stelle mir vor, das kann schnell nervig und teuer werden – oder gibt’s vielleicht sowas wie Mitfahrgelegenheiten, die sich da etabliert haben?

    Ach ja, ist euch mal aufgefallen, dass die Insel total unterschiedlich wirkt – je nach Jahreszeit? Im April hatte ich zum Beispiel Probleme, in Binz überhaupt jemanden zum Quatschen zu finden, aber im Sommer sind die Straßen plötzlich voller Leben. Denkt ihr, man kann sich an diese Extreme gewöhnen, oder wird das auf Dauer eher anstrengend?

  • Curse
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    • 5. Juni 2025 um 14:33
    • #14

    Was hier bisher kaum angesprochen wurde: Es lohnt sich, das Thema Pendeln ernsthaft in Betracht zu ziehen. Viele, die auf Rügen arbeiten, wohnen tatsächlich auf dem Festland – zum Beispiel in Stralsund oder im Umland. Die Mieten sind dort deutlich niedriger, und die Verkehrsanbindung per Bahn oder Auto ist zumindest nach Bergen oder Sassnitz relativ verlässlich. Gerade wenn das mit dem sofortigen Wohnungsfund auf der Insel schwierig ist, könnte das ein pragmatischer Zwischenschritt sein.

  • Curse
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    • 12. Juni 2025 um 18:55
    • #15

    Eine Sache, die mir im Zusammenhang mit Zuzügen auf Rügen auffällt: Das Verhältnis zwischen Saisonarbeit und langfristiger Perspektive wird von außen oft unterschätzt. Viele unterschätzen, wie sehr das Leben auf der Insel vom Tourismus-Rhythmus geprägt ist – da gibts ein halbes Jahr Dauertrubel und dann auf einmal wird’s still. Das hat Auswirkungen auf die Jobsuche, aber auch auf Mietverträge und überhaupt das gesamte soziale Leben. Ich spreche da aus der Erfahrung eines Bekannten, der selbst als Handwerker nach Sassnitz kam: Erst mal nur für eine Saison, dann wollte er bleiben, aber der Sprung zur dauerhaften Integration war dann doch viel größer als gedacht.

    Für jemanden im medizinischen Bereich wie Physiotherapie ist das Setting nicht ganz vergleichbar mit Gastronomie-Jobs, aber die Schublade „Saisonkraft“ bleibt trotzdem präsent. Stationäre Einrichtungen wie Reha-Kliniken in Binz oder das Kreiskrankenhaus in Bergen bieten relativ verlässliche Arbeitsplätze, aber man muss sich aktiv reinhängen, um einen Platz zu bekommen – und meist läuft wirklich viel über persönliche Kontakte. Was Wohnraum angeht: Wer schnell einfach nur irgendwo unterkommen will, landet halt oft in einer möblierten Zeitwohnungs‑ oder Ferienwohnungs-Lösung, deutlich teurer als der Standard auf dem Festland… Die richtig begehrten Mietwohnungen werden unter der Hand vergeben oder gehen an alte Kontakte. Also Geduld und Nervenstärke sind gefragt, aber mit Hartnäckigkeit ist da schon was möglich. 🏠

    Noch etwas: Der „Insel-Koller“ ist ein realer Faktor. Gerade Neuzugänge berichten öfter, dass sie die Distanz zum Festland, die eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten und die kleine Community unterschätzen. Die Erreichbarkeit von Ärzten, Kultur oder einfach mal was Neues essen gehen – das läuft eben alles anders als in größeren Städten. Es hilft, das für sich selbst mal ein paar Wochen konsequent durchzuziehen, also nicht nur Urlaubsfeeling, sondern Alltag am Stück.

  • erik_landers
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    • 13. Juni 2025 um 20:08
    • #16

    Die Versuchung, einfach alles hinzuschmeißen und sich auf eine Insel wie Rügen abzusetzen, kann ich absolut nachvollziehen (zumal mir neulich jemand in Putbus erzählte, sein Hauptgrund sei das Meeresrauschen und „hier kräht kein Hahn nach meiner schicken Couch“ – das nenne ich mal Prioritäten…). Viele unterschätzen allerdings, wie sehr das Alltagsleben dort eben nicht mit Urlaubsgefühlen gleichzusetzen ist. Das fängt schon damit an, dass Infrastruktur auf Rügen nur in den Touri-Hotspots halbwegs funktioniert. Wer in Lauterbach, Buschvitz oder Garz für schnelles Internet unterschreibt, ist am Ende oft nur ein frustriertes Gesicht im LTE-Nirwana.

    Ein leidiges, aber wichtiges Thema ist tatsächlich die Wohnungssuche. Jede Anzeige für eine (halbwegs bezahlbare) Ein-Zimmer-Bleibe ist im Idealfall nach fünf Minuten wieder offline. Ich kann dir nur raten: Rechne damit, weit über deinen Schmerzpreis zu gehen, zumindest in den ersten Jahren. Wohnungen IN Strandnähe? Vergiss es, außer du willst die Wohnung teilen oder hast Beziehungen – und zwar echte, nicht „ich hab mal jemanden im Café getroffen“. Es gibt ganz selten Genossenschaftswohnungen, ja, aber auch da gehörst du als Neuzugang nicht gerade zu den Favoriten. Wer zuerst kommt, mahlt eben nicht immer zuerst… Ein Kumpel (Techniker, jetzt Göhren) hat sich ein Jahr lang mit 26m² und Nachtspeicherheizung abgequält, bevor endlich was Größeres frei wurde – und der hatte schon Lokalbonus, weil er vorher auf Usedom gearbeitet hat.

    Zum Job: Physiotherapeut? Wenigstens keine brotlose Kunst. Die Insel altert rasant, und in so ziemlich jeder Reha, Klinik oder bei den niedergelassenen Ärzten brennt die Hütte. Allerdings reicht die Nachfrage alleine nicht – ohne Vorstellungsgespräch vor Ort, möglichst abseits digitaler Kanäle, kommst du meist nicht rein. Viele Arbeitgeber setzen auf „Gesicht zeigen“ und persönlichen Draht, so wie man’s halt auf dem Land kennt. Ich habe den Eindruck, dass auf Rügen vieles einen Tick langsamer abläuft, aber nicht weniger verbindlich, sobald man einmal drin ist.

    Mein Tipp: Mach Nägel mit Köpfen, pack alles, was du kannst, ins Auto, miete dich erstmal irgendwo möbliert ein, vielleicht sogar WG oder kurzzeitig Pension (die sind in Nebensaison deutlich günstiger). Dann gehst du direkt vorstellig, sei es Wohnungsgenossenschaft oder potentielle Arbeitgeber. Der erste Kontakt vor Ort wirkt Wunder – gerade, weil viele nur virtuell anklopfen. Ach ja: Unbedingt auf funktionierende Heizung achten. Das Klima wird „milde Brise“ genannt, aber im Winter pfeift der Wind, dass dir selbst die Satzzeichen frieren.

  • eltis
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    • 18. Juni 2025 um 21:32
    • #17

    Alle reden hier so entspannt über Insel-Idylle und „mal ausprobieren“, aber ehrlich, das eigentliche Übel zieht doch erst ein, sobald die Cafés und Ferienwohnungen wieder offen haben– dann schiebt ihr die Horden von Tagestouristen mit ihren Fleischbrötchen an den Mülltonnen vorbei und das auf Kosten von jedem Tier, das da lebt. Fast schon tragisch, wie ihr Natur so romantisiert, während der nächste Kutter voller Tierleichen in Sassnitz angerostet anlandet. Aber Hauptsache, die Wurstsemmel am Strand stimmt… Bin mir bei sowas immer unsicher, ob die Leute noch merken, wie absurd das ist. Off-topic: Mein alter Jutebeutel ist heute gerissen. War wohl das Kilo Karotten zu viel.

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