Beiträge von Alex

    Also ich kann ja mal aus eigener Erfahrung erzählen — ich bin seit Jahren mehrmals im Jahr in Sellin und irgendwie finde ich diese „Rügen = reines Touristenchaos“-Sicht immer’n bisschen übertrieben. Klar, wenn du in Binz oder am Südstrand von Sellin mitten im Juli unterwegs bist, dann stolperst du gefühlt über jede zweite Strandmuschel und kriegst beim Edeka am Bahnhof kaum noch ne Brötchentüte... aber das gehört doch zum Sommerurlaub irgendwo dazu, oder? Ich meine, als Kind hab ich in den 90ern schon erlebt, wie sich die Leute um die besten Plätze auf der Seebrücke gestritten haben.

    Was ich aber an Rügen tatsächlich liebe: Du musst ja gar nicht dauernd im Trubel stecken. Geh mal morgens um acht in die Granitz – da hörst du nur Meisen, die durchs Geäst hopsen, und ab und zu’n Jogger, der mehr mit Schnaufen als mit Reden beschäftigt ist. Oder fahr mit dem Rad an die Boddenküste zwischen Groß Zicker und Thiessow: Da ist am Abend manchmal keine Menschenseele, nur Möwen und Wind. Abgesehen davon hat Sellin auch im Herbst seine Reize… Da sind dann nur noch ein paar Stammgäste und die Einheimischen unterwegs, und die nehmen sich auch mal Zeit für’n Schnack über den Gartenzaun.

    Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber warum glauben so viele immer, dass Tourismus nur alles schlechter macht? Ich kenn ein paar Leute aus Baabe, die ihre Ferienwohnungen seit der Wende vermieten – und für die ist das nicht nur reiner Geldregen, sondern auch irgendwie ein Stück Kontakt zur „Welt draußen“. Letztens hat mir Uwe von nebenan erzählt, dass er ohne die Urlauber gar nicht mehr wüsste, wie man sich über Kleinigkeiten wie Quallen im Wasser oder die richtige Heringszubereitung so herrlich aufregen kann… 😄

    Klar, der Spagat zwischen Natur- und Kulturschutz und Tourismus ist nicht immer einfach, das weiß auf Rügen eigentlich jeder. Aber so ein paar Wochen mit Leben auf der Insel – das hat manchmal sogar für die Insulaner was Gutes. Und wer Ruhe will, findet sie garantiert, aber eben nicht direkt vor der Eisdiele in Binz im Hochsommer.

    Also, wenn’s um FKK-Strände an der Ostsee geht, landet man gefühlt immer wieder bei Rügen… ich komm selber schon seit Jahren regelmäßig nach Sellin und könnte jetzt endlos schwärmen, aber ich versuch mich mal auf die FKK-Ecken zu konzentrieren. Was viele nicht wissen: Zwischen den „normalen“ Badegästen finden sich auf Rügen tatsächlich etliche Strandabschnitte, wo FKK schon so lange Tradition ist, dass’s irgendwie ganz entspannt und selbstverständlich zugeht. Das wirkt dann auch nicht so wie diese abgeschirmten „Zonen“, sondern total offen – passt für mich viel besser zu dem Freiheitsgefühl.

    Einer meiner persönlichen Favoriten ist der FKK-Abschnitt zwischen Sellin und Baabe – also wenn du von der Seebrücke aus Richtung Baabe läufst, wird’s schnell ruhiger und das Publikum durchmischt. Da ist der Sand ganz fein und, naja, die Dünen sind echt hübsch. Find ich besonders morgens oder abends ziemlich magisch. Hundebesitzer sieht man da übrigens auch regelmäßig, weil das Stück so langgezogen ist, dass sich wirklich jeder seinen Platz suchen kann.

    Vielleicht ist das jetzt 'ne seltsame Beobachtung, aber ich find, auf Rügen gibt’s noch so 'nen gewissen Respekt im Umgang miteinander… also klar, man ist nackt, aber da glotzt keiner, alle sind freundlich, und meistens ergeben sich noch ganz interessante Gespräche über Gott und die Welt. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem alten Ehepaar aus Sassnitz, die meinten, dass sie schon zu DDR-Zeiten hier FKK gemacht haben – damals war das irgendwie noch mehr „Lebensgefühl“ als heute, sagten sie.

    Mir fällt jedes Mal auf, wenn ich im Februar durch Sellin stapfe, wie anders die Küste aussieht als im Sommer. Die Steilküsten an der Granitz wirken dann richtig verletzlich – ein paar Winterstürme, und wieder ist irgendwo ein Stück abgebrochen. Mich wundert das gar nicht, weil Rügen ja wirklich aus Kreide und Sand gebaut ist. Das Meer holt sich sein Land zurück, ganz egal, wie sehr wir versuchen, es aufzuhalten. Klar, der Mensch versucht trotzdem, irgendwie zu steuern: Buhnen, Wellenbrecher, hier und da mal ’ne neue Schicht Sand aufschütten. Aber so richtig „dauerhaft“ hilft das alles nicht – am ehesten verzögert es halt die Dynamik.

    Was ich spannend finde: Vor ein paar Jahren hab ich mit Fischern in Altensien geschnackt. Die nehmen die veränderte Küstenlinie viel gelassener als die meisten Touris. Für sie war’s schon immer normal, dass man den Standort der Netze nach ein paar Jahren anpassen muss. Da kommt so’n bisschen die Einstellung durch: Die Küste ist eher ein Prozess – nix, was man einfrieren kann. Vielleicht sind wir zu sehr auf „Bewahren“ getrimmt? Gleichzeitig versteh ich aber auch die Inselbewohner, die ihr Haus seit Generationen an der selben Ecke haben. Da will niemand plötzlich zehn Meter weiter im Wasser wohnen…

    Zum Thema Schutz durch Pflanzen – in Baabe und auch nördlich von Binz sieht man das mit dem Strandhafer echt überall. Ohne den wär von den Dünen vll schon deutlich weniger übrig. Aber: Da wo die Steilküste offen liegt, hilft das halt wenig. Rügen ist da echt ein Fleckenteppich: Dünen, Salzwiesen, Steilküste, alles nebeneinander. Und überall sind andere Lösungen gefragt. Manchmal glaube ich, das Beste wär wirklich, den Küstenschutz aus der Perspektive der jeweiligen Ecke zu denken, nicht als Einheitslösung für die ganze Insel – und dabei eben auch mal die Finger von manchen Orten lassen. Stromanschlüsse zu neuen Feriensiedlungen zu ziehen, wie eltis schreibt, ist halt wirklich das Gegenteil von nachhaltigem Küstenschutz.

    Das Leben auf Rügen schlägt wirklich einen eigenen Takt, sobald die Leute Schlange stehen und alles Richtung Insel strömt… Ich hab schon öfter erlebt, wie sich samstags am Rügendamm die Nerven blank legen – die gelben Landesbusse stehen dann genauso wie die Berliner SUVs und irgendwie fragt man sich alle Jahre wieder: Muss das so sein? Ehrlich gesagt, ich glaub die Mischung aus Brücke, Fähre und Bus ist samt Lücken ein Grund, warum Rügen noch nicht völlig „überrannt“ wirkt. Aber na klar, für viele ist diese Erreichbarkeit auch ein ständiges Auf und Ab.

    Was mir auffällt: Viele Gäste, gerade aus NRW oder Berlin, sind überrascht, wie ineffizient die Anreise an Spitzentagen läuft. Dabei ist die Fähre Stahlbrode tatsächlich manchmal die entspanntere Wahl – hab aber selbst schon erlebt, dass die Wartezeit bei Hitze fast genauso lang war wie am Damm… und dann gibt’s da das Ritual, sich beim Hafenimbiss ne Bockwurst zu holen und über die Nachbarn im Stau zu lästern. 😅 Bin mir nicht sicher, ob neue Brücken da das Nonplusultra wären… Rügen hat ja schon jetzt Balance-Probleme, wenn zuviel Verkehr und Lärm reinströmen. Auf der anderen Seite: Der Rügendamm ist ziemlich in die Jahre gekommen, ein echtes Infrastruktur-Update wär bestimmt irgendwann nötig. Aber ob das politisch und ökologisch durchgeht? Fraglich.

    Die Idee mit den kleinen Shuttlebooten oder Fahrradfähren find ich ehrlich spannend. Gerade in den alten Fischerorten rund um Zudar oder Groß Zicker gibt’s historische Stege, die nur vor sich hin dümpeln – warum nicht mal zwischendrin ausprobieren? Ich könnte mir vorstellen, das würde nicht nur Staus entzerren, sondern auch Rügens Charme ein bisschen „entknoten“, weil man neue Perspektiven auf die Insel bekommt. Nur: Am Ende scheitert’s meist an Bürokratie und dem fehlenden „Mut zum Test“. Und für die Leute, die wirklich auf die Insel „müssen“ – also Arbeit oder Termine – bringt’s vermutlich wenig… wobei, so sicher bin ich mir da auch wieder nicht. Es gibt halt nicht die eine Lösung.

    Was aus meiner Sicht in der Rügen-Geschichte echt untergeht: die Rolle der Naturgewalten und wie sehr sie den Lauf der Dinge beeinflusst haben. Ich meine jetzt gar nicht nur Sturmfluten und Küstenveränderungen, sondern wie sich zum Beispiel die Boddenlandschaften über Jahrhunderte verändert haben. Da sind ja ganze Dörfer und Wege verschwunden, wie man heute noch an den alten Flurnamen oder Katenresten im Wald erkennt. Manche Geschichten davon kennt man nur aus den Erzählungen der Alten – wenn man Glück hat, trifft man noch so jemanden beim Bäcker oder auf dem Markt in Sellin. Die erzählen dann, wie früher die Fischer mit dem wechselnden Wind und Wasser leben mussten, und dass man nie sicher sein konnte, ob die Küste in fünf Jahren noch genauso aussieht wie heute. Ist doch irgendwie verrückt, wie flüchtig Inselgeschichte sein kann, oder?

    Was mir auch immer auffällt: Viele verbinden Rügens Geschichte vor allem mit dem "Großen" – also Fürsten, Burgen, Tourismus. Aber die eigentlichen Traditionen, die man heute noch spürt, das sind für mich die ganzen kleinen Bräuche, Feste und besonderen Redensarten, die sich im Alltag halten. Zum Beispiel diese etwas kauzige, trockene Freundlichkeit, die die Leute hier haben. Oder so Sachen wie das alljährliche Tonnenabschlagen und die bunten Fischerfeste. In Sellin stehe ich jedes Mal beim Seebrückenfest wie ein Kind daneben und grinse – da merkt man, dass hier Dorfkultur und Geschichte sich gegenseitig am Leben halten, auch wenn der Rest der Welt sich schnell dreht.

    Und: Über die Jahrhunderte hat sich die Insel ja wahnsinnig oft neu erfinden müssen – ob nun nach Kriegen, bei der Ankunft der ersten Eisenbahn oder nach der Wende. Aber was bleibt, ist diese gewisse Gelassenheit, dieses "Wir-haben-schon-Schlimmeres-gesehen"-Gefühl, das viele Rüganer irgendwie ausstrahlen. Vielleicht ist genau das das „Lebendige“, was manche vermissen, wenn ihnen nur die großen Steine und alten Mauern auffallen.

    Ist jetzt vielleicht eine schräge Idee, aber wie wäre es eigentlich, wenn man gezielt nach diesen fast vergessenen Geschichten oder Geheimnissen der Insel sucht – nicht die offensichtlichen Spots, sondern die Flüstergeschichten, die nur wenige kennen?

    Bei mir ist übrigens Sellin das absolute Herzstück – allein schon das morgendliche Licht am Strand, wenn man ziemlich früh unterwegs ist… man trifft manchmal Möwen statt Menschen. Aber klar, die Seebrücke hat ja eh jeder auf dem Schirm. Wer wie ich gern mal aus Sellin rausströbert: Ich hab vor ein paar Jahren durch Zufall die Granitzwälder für mich entdeckt. Man kommt aus dem Ort direkt rein, plötzlich ist alles leiser und es riecht richtig satt nach Erde und Buchen. Mit Glück läuft eine kleine Wildschweinrotte übers Moos – ein bisschen wie ein halbes Abenteuerfilm-Feeling, aber ohne Sensationskram.

    Kleine Links-Schlenker: Neulich war ich mit Fahrrad unterwegs, Neu Mukran. Da kommt man an so verlassenen Bahnschienen vorbei, gibt zwischendrin nen richtig urigen Bäcker – für’n Franzbrötchen oder Schusterjungen reicht’s immer (Peters). Die Tour ist herrlich unspektakulär und entschleunigend. Fand ich fast noch besser als die typischen Radwege entlang der Hauptstraße, bisschen holpriger, aber… Gefühl halt.

    Thema Kulinarisches: Hat jemand von euch mal die Fischräuchereien direkt am Bodden mitgenommen? Also ich meine diese ganz kleinen, familiengeführten Sachen, wo der Räucherofen quasi direkt am Wasser steht.(Lietzow) Kein fancy Restaurant, sondern einfach ein Holzverschlag und liebe Leute – oder am Hafen in Alt Reddevitz zum Beispiel. Da hol ich mir gern mal ne Makrele auf die Hand, setz mich an den Steg und guck den Anglern zu. Völlig entschleunigt und null touristisch.

    Spannende Diskussion hier – ehrlich gesagt, das war auch mit ein Grund, warum ich mich überhaupt hier angemeldet hab. Ich komm ja mehrmals im Jahr nach Sellin, und obwohl ich schon gefühlt jeden Sonnenuntergang an der Seebrücke fotografiert hab (und dabei regelmäßig mein Handy in den Sand kippe – wie heute wieder…🙄), entdecke ich auf Rügen immer noch Ecken, die in keinem Touriprogramm stehen. Aber was mir im "echten Leben" oft fehlt, ist so ein lockerer Austausch über Inselthemen – am besten mit Leuten, die die Küste wirklich kennen oder einfach gern hier sind. Und genau da find ich dieses Forum schon besonders.

    Klar gibt's zig Foren und Gruppen, aber mal ehrlich: Die meisten sind entweder Werbeschleudern für die nächste Ferienwohnung oder verstauben nach nem Sommer wieder, weil jeder nur fragt, "Wo gibt’s den besten Fisch?" Ich mag hier, dass es eben nicht nur um Sehenswürdigkeiten geht, sondern auch mal um Alltagskram, Inselpolitik, oder dass man einfach mal – wie PsYcHo – Dampf ablassen kann. Dass Einheimische UND Wiederholungstäter wie ich ihren Senf dazugeben, gibt dem Ganzen einen anderen Vibe. Und vielleicht sind’s genau diese kleinen Reibereien und unterschiedlichen Perspektiven, die für echt interessante Gespräche sorgen. Also mir ist lieber, es motzt mal einer ehrlich rum, als dass alle nur die Rügen-Fassade polieren.

    Ich würde mir wünschen, dass das Forum so ein bisschen der virtuelle „Küchentisch“ auf der Insel wird – für Neuigkeiten, für Sorgen, für Insidertipps aus Baabe oder Sellin, aber auch für den einen oder anderen Schnack über das, was ner echten „Inseltruppe“ auf den Nägeln brennt. Vielleicht kann man in Zukunft ja auch kleine Foren-Treffen organisieren? Einmal gemeinsam 'ne Woche im Frühling an den Bodden oder ein Grillabend am Südstrand? Wär doch mal was anderes als nur Bildchen posten.

    Also, allein beim Gedanken an einen frühen Sommermorgen am FKK-Strand zwischen Sellin und Baabe kribbelt mir schon die Haut. Dieses ganz eigene Gefühl, wenn noch Nebel überm Wasser hängt und man tatsächlich mal fast allein da ist… irgendwie fast ein bisschen magisch. Ich hab immer das Gefühl, dass sich direkt alles entschleunigt, sobald das Handtuch im Sand liegt und mal endlich keine Klamotten zwicken. 😅

    Gerade auf Rügen finde ich die Auswahl ziemlich klasse, was FKK angeht. Mein persönlicher Favorit ist der Abschnitt kurz hinter dem Südstrand von Sellin, da ist’s abseits vom Haupttrubel auch in der Hochsaison recht chillig – und das Publikum echt entspannt gemischt, mal ein paar Familien, mal ältere Stammgäste, aber auch junge Leute und zwischendrin immer wieder ein paar “Neulinge”, die erst noch ein bisschen unsicher schauen. Da fühlt sich keiner beobachtet oder bewertet, was ja grad am Anfang wichtig ist.

    Was das Thema FKK & Wassersport angeht: Ich hab tatsächlich mal versucht, am FKK-Abschnitt beim Nordstrand Göhren mitm SUP rauszupaddeln… war schon irgendwie ein lustiger Kontrast: absolute Freiheit, aber gleichzeitig das Gefühl, ein bisschen “offener” zu sein als sonst. War aber letztlich total easy, keiner glotzt. Surfer hab ich dort aber selten nackt gesehen – ist vielleicht auch ne Sache des Windchill-Faktors, haha. Zum Baden und Schwimmen find ich FKK sowieso unschlagbar, geht einfach nix über das Gefühl, wenn das Wasser so richtig an die Haut kommt.

    Kennt ihr eigentlich noch so ein bisschen verstecktere Spots? Ich bin manchmal im Juli oder August auch gern Richtung Thiessow unterwegs, da gibt’s zwischendrin kleine Buchten mit FKK, aber ich hab das Gefühl, die werden auch immer voller. Vielleicht liegt’s aber auch dran, dass die ruhigen Ecken sich einfach rumsprechen… naja, ihr wisst schon.

    Macht ihr auch oft die Erfahrung, dass sich an FKK-Stränden irgendwie schneller nette Gespräche ergeben als am Textilstrand? Oder bilde ich mir das ein? Irgendwie ist da immer so ein bisschen “Lockerheit” in der Luft.

    Also ich muss zugeben, so ganz durchdrungen hab ich das Wahlprogramm von Herrn Kurowski noch nicht… vll hat jemand von euch schon eine Idee, was jetzt kurzfristig auf die Tagesordnung kommt? Ich war ja ehrlich gespannt, wie knapp es wirklich zwischen den Kandidaten ausfällt – viele waren ja ziemlich unzufrieden mit diesem „Weiter-so“ der letzten Jahre. Gerade rund um den Schmachter See und die Ecke Richtung Prora höre ich im Urlaub jedes Jahr neue Geschichten von Anwohnern, die vieles nicht mehr wiedererkennen. Bin aber auch nicht sicher, ob das jetzt nur mein Urlaubs-Bubble-Blick ist oder ob das tatsächlich so viele erleben.

    Ein Punkt, den ich echt wichtig finde, kommt mir in den ganzen Debatten immer zu kurz: Wie können die Einwohner mit all dem Tourismus auch langfristig entspannt leben? Nicht nur bezahlbar wohnen, sondern auch die Strukturen drumherum – Ärzte, Kinderbetreuung, Busverbindungen zu den weniger schicken Ecken z.B. so um Dünenstraße oder Dollahner Straße in Binz… Ich fänd’s z.B. klasse, wenn künfitg offener mit Ideen wie Mitfahrbänken oder kleinen Shuttle-Diensten experimentiert wird, gerade außerhalb der Saison. In Sellin gibt’s Ansätze, aber ich hab keine Ahnung, ob das in Binz je diskutiert wurde?

    Wäre auch cool, wenn man gezielt Kulturveranstaltungen für die „Inselkinder“ (und Zugezogene) fördern würde. Also, nicht nur die schicken Open Airs für Besucher, sondern mehr richtig lokale Sachen – vielleicht mal ein kleines Bürgerhaus für Musik, Handwerk oder so was. Bin mir da selber unsicher, ob sich genug Leute finden würden, die das annehmen… aber irgendwie fehlt mir manchmal dieser Zusammenhalt, wo Bewohner und Saisonleute mehr als nur nebeneinander her existieren.

    Mir ist beim letzten Spaziergang rund um das Selliner Seeufer mal wieder aufgefallen, wie schnell sich die Kanadische Goldrute überall breit macht... Die wächst tatsächlich an jeder Ecke und verdrängt das, was ich noch aus Kindertagen als "typisch rügener Blumen" abgespeichert hab. Find das manchmal schon befremdlich – ist zwar hübsch gelb, aber irgendwie auch traurig, wenn dann im Spätsommer die Wiesen alle gleich aussehen. Bin mir nicht sicher, ob die Gemeinden da wirklich systematisch was gegen machen oder ob das mehr so nebenbei läuft, wenn’s z.B. eh Mäharbeiten gibt.

    Was mich ein bisschen überrascht hat: Am Strand von Baabe hab ich letztes Jahr tatsächlich einen Waschbär gesehen! Ich dachte erst, das ist vll einfach ein verirrter Marder, aber war ganz klar gestreifter Schwanz und die typische "Räuber-Maske". Die Fischer da haben später erzählt, dass es wohl schon öfter Sichtungen gab – und angeblich graben die Waschbären sogar schon Vogelnester im Dünenbereich aus. Irgendwie verrückt – vor 20 Jahren hätte wohl niemand damit gerechnet… Nur hab ich keine Ahnung, ob es da gezielte Maßnahmen gibt oder ob man das Problem einfach hinnimmt.

    Die Idee von wernergross mit der Kartierung per App find ich total spannend! Stell mir das gar nicht so schwer vor: Jeder, der was auffälliges sieht, macht ein Foto, Standort dazu, fertig. Aber ob genug Leute Lust hätten, da wirklich mitzumachen? Grade im Sommer, wenn eh viele Touristen unterwegs sind, ließe sich das vielleicht koppeln – Info-Tafeln am Wanderweg, QR-Code scannen, Sichtung hochladen. Bin aber selbst unsicher, ob sowas dann wirklich von den Verantwortlichen genutzt würde oder bloß “für die Statistik” irgendwo rumliegt.

    Mir ist beim letzten Sellin-Trip etwas aufgefallen, was hier irgendwie noch nicht so zur Sprache kam: Wie unterschiedlich die Leute mit den Schutzgebieten auf Rügen überhaupt umgehen – manche fühlen sich da echt wie im Freilandmuseum mit Leitsystem, andere knurren schon beim Gedanken an ein weiteres Schild oder Holzgeländer. Ich schwanke da selbst manchmal. Einerseits genieße ich die Ruhe auf den schmaleren Wegen im Biosphärenreservat (besonders im Mai, wenn dieser ganz spezielle Frühlingsduft durch die Granitz zieht – kennt ihr den?), aber so ganz frei rumstromern wie zu Kindertagen auf Rügen geht eben kaum noch… vielleicht auch wegen so Leuten wie mir, die das alles schützen wollen. 😅

    Was ich spannend finde: Es gibt wohl tatsächlich Schutzgebietsbereiche, wo gezielt experimentiert wird – zum Beispiel verwilderte Zonen, in die kaum jemand darf, damit seltene Pflanzen und Tiere sich mal „unbeobachtet“ entwickeln können. Das erfährt man aber meist nur, wenn man mit Einheimischen quatscht oder bei einer dieser kleinen, nicht so bekannten Führungen mitmacht. Ehrlich, da plaudern die Ranger manchmal richtige Insider-Infos aus: Stichwort zurückgekehrte Wildbienen oder, ich schwöre, sogar Seeadler direkt bei Baabe gesichtet!

    Worüber ich gern mal diskutieren würde: Glaubt ihr, der Balanceakt gelingt – also Naturschutz und trotzdem Erleben? Oder schießt man da mittlerweile manchmal übers Ziel hinaus? Ich hab das Gefühl, auf Rügen probiert man vieles aus, gerade im Vergleich zu anderen touristischen Regionen – sei es bei Besucherlenkung, Infos vor Ort oder bei diesen digitalen Naturpfaden (frag mich da aber auch, wie’s mit den ganzen Daten weitergeht, wie Dominiklehmke meinte). Bin mir da selbst nicht sicher, ob das alles im Sinne der Natur läuft… oder ob es bald mehr „Schutzgebiets-Show“ als echtes Naturerlebnis ist. 🤔

    Also ich hab auf Rügen wirklich schon alles ausprobiert, bis auf Zelt, das ist dann doch nicht so meins... 😅 Am meisten bin ich in Sellin unterwegs, dabei schwanke ich immer zwischen kleiner FeWo und kleinem Familienhotel. Ferienwohnungen find ich grad bei längeren Aufenthalten total angenehm – man kann selbst kochen, hat meistens einen Balkon oder sogar einen klitzekleinen Garten, und das Flair ist oft ein bisschen persönlicher. Einmal hab ich direkt hinter der Wilhelmstraße gewohnt, da war’s morgens so ruhig, dass ich draußen fast nur Möwen und manchmal das Rattern der Bäderbahn gehört hab!

    Was die Hotels angeht: Ich kenn ein paar der größeren Häuser in Binz und Sellin, wo die Buffets legendär sind, aber ich mag am liebsten die, die eine Sauna haben und nachmittags so ein bisschen Kuchen raustun... Besonders im Herbst, wenn’s am Meer schon etwas frischer wird, ist das wie ein Bonus nach einem langen Spaziergang am Hochuferweg. WLAN ist überall recht okay, nur auf einigen Campingplätzen ist das Netz manchmal lahm – da hatte ich mal am Jasmunder Bodden ein lustiges Erlebnis, als die Hälfte der Camper plötzlich mit ihren Handys Richtung Rezeption gewandert ist, weil’s da einen besseren Hotspot gab.

    Camping finde ich aber für Familien oder Leute, die Ruhe und Natur pur wollen, richtig klasse. Die Campingplätze in Prora oder bei Thiessow sind super gelegen, oft direkt am Wasser und manchmal kannst morgens echt noch vorm Frühstück kurz in die Ostsee springen… Einziger Minuspunkt für mich: Ich hab’s gerne warm und trocken, und einige Nächte im Zelt nach einem Regenguss haben mir das dann ausgetrieben. 😏

    Was mich interessiert: Wer von euch hat schon mal so richtig „außergewöhnlich“ auf Rügen übernachtet? Also Hausboot, Schlafstrandkorb oder so ne alte Bädervilla? Ich bin neulich an einem dieser schwimmenden Ferienhäuser in Lauterbach vorbeigelaufen und hab mich gefragt, wie wackelig das nachts wohl ist... Habt ihr vielleicht was richtig Verrücktes ausprobiert?

    Was ich hier noch gar nicht gelesen habe: Es gibt mittlerweile ein paar engagierte Facebook-Gruppen und Kleinanzeigen-Portale, die direkt auf Rügen zugeschnitten sind. Klar, oft ist da auch viel „Suchst du Wohnung? Frag mal meinen Cousin“-Gerede – aber ab und zu tauchen echt vernünftige Angebote auf, die es nie in die großen Immobilienportale schaffen. Besonders kleinere Orte wie Middelhagen, Lancken-Granitz oder Trent haben Immobilienbesitzer, die lieber im eigenen Netzwerk vermieten, statt anonym. Sich da vor Ort mal vorzustellen (oder wenigstens telefonisch nett zu melden), bringt manchmal erstaunlich viel, wenn man Geduld mitbringt.

    Was mich immer wieder überrascht: Viele unterschätzen die Nebensaison total. Gerade dann lernt man, wie das Inselleben wirklich tickt. Wenn die Touris weg sind, kann’s auf Rügen richtig ruhig (und stellenweise fast verschlafen) werden. Das ist für manche das eigentliche Paradies, andere kriegen da nach zwei Wochen Inselkoller. Die Lebenshaltungskosten sind außerhalb der Touri-Hotspots nicht dramatisch höher als auf dem Festland – ABER, und das ist ein dickes Aber, ein Auto ist echt Pflicht. Sonst versauert man schnell im schönsten Reetdachhaus, sieht aber vom Rest der Insel… nix.

    Was Arbeit angeht: Dieses „Vitamin B“-Ding ist schon wahr, aber mit ein bisschen Hartnäckigkeit kommt man auch ohne Großfamilie auf Rügen rein. Im Gesundheitsbereich besteht eh viel Bedarf – ob in Kurkliniken oder kleinen Praxen, besonders an der Küste und im Bereich der Reha. Ich hab mal von einer Praxis in Sellin gehört, die gezielt Leute „von außerhalb“ genommen hat, weil sie neue Einflüsse wollten. Du musst dich halt zeigen, mitreden, vielleicht anfangs beim Sportverein oder Dorffest mitmachen, sowas wird auf dem Land noch bemerkt.

    So als kleiner Gedanke noch: Wenn du nicht sofort ganz umziehen willst, könntest du auch erstmal per Wochenendpendeln starten. Ein paar Monate jeweils ein paar Tage auf der Insel arbeiten, ein bisschen die Leute und Ecken kennenlernen, dann merkst du recht schnell, ob das Inseltempo zu deinem passt. Und falls du dich wirklich entscheidest, länger zu bleiben: Es geht mehr als man denkt, gerade wenn man bereit ist zu improvisieren und selber aktiv zu werden.

    Also ich kann echt nachvollziehen, dass die Erwartungen an den Sassnitzer Hafen manchmal auseinandergehen… Ich bin jedes Jahr mindestens zwei, drei Mal auf Rügen – meistens in Sellin, aber ein Abstecher nach Sassnitz gehört bei mir immer dazu, allein schon wegen der Stimmung dort.

    Der Hafen ist wirklich nicht so herausgeputzt wie zum Beispiel Binz oder Göhren. Stattdessen hat er dieses bisschen „abgelebte“ Flair, das ich total mag – der Mix aus alten Fischerbooten, ein paar eher schrabbeligen, aber sympathischen Buden für Fischbrötchen (unbedingt Hering probieren, wenn Saison ist!), und dann gibt’s zwischendurch auch mal ein recht stylisches Café mit Blick aufs Wasser. Das ist für mich irgendwie authentisch und es riecht einfach immer nach Meer, Algen und Räucherfisch… Ich liebe das! 😄 Mein persönliches Highlight ist tatsächlich der Weg auf der Mole bis zum Leuchtturm, gerade am Abend. Da weht so ein Wind, dass ich mir regelmäßig die Kapuze festhalten muss – aber der Blick übers Wasser ist hammermäßig.

    Was auch cool ist: Man kann vom Hafen super diese kleinen Ausflugsschiffe nehmen und zu den Kreidefelsen fahren, direkt vom Anleger aus. Das gibt’s wirklich nicht überall, und die Tour lohnt sich – ich hab schon zig Fotos von der „Königsstuhl“-Seite zu Hause kleben (Familie verdreht immer die Augen…🙈). Und wegen der Läden: Im Sommer hatte bisher immer alles offen, was mich interessiert hat – klar, zum Shoppen fährt man nicht hin, aber für ein Souvenir oder einen handgefilzten Ostsee-Magneten reicht’s.

    Zum U-Boot-Museum: Ich war da tatsächlich mal mit meinem Onkel drin. Ist schon eng und ein bisschen muffig, aber echt interessant – da merkt man erst, wie wenig Platz in so einem Ding ist. Für Kinder spannend, für Erwachsene mit Hang zur Nostalgie auch, fand ich. Klar, ein bisschen Touri-mäßig, aber kein totaler Nepp.

    Fazit von mir: Wer das echte, ehrliche Rügen-Flair sucht, ist am Sassnitzer Hafen gut aufgehoben. Wer Shopping-Malls und Schicki-Micki will, sucht eher woanders… Für mich ist’s ein Muss, allein schon für die dicken Möwen und das beste Fischbrötchen ever. 😉

    Und noch eins: Dieses Wochenende ist in Sassnitz der SailGP. Ein internationales Ereignis wo die ganze Welt zuschaut. Das muss das reiche Binz erstmal toppen! 8o

    Mir fällt immer wieder auf, wie wenig die Strände im Herbst oder sogar im Frühling als Abenteuerraum mit Kids genutzt werden! Klar, im Sommer hat man das übliche Buddeln und Planschen – aber habt ihr mal einen richtigen Strand-Expeditionstag bei Wind und leeren Uferabschnitten gemacht? Driftwood bauen, Muschelschätze suchen, kleine „Forschercamps“ errichten (wir hatten einmal ein Piratenlager aus Treibholz und Fundstücken am Südstrand von Sellin aufgebaut… hat ewig gehalten, die Kids sind überall rumgeklettert, und wir Eltern haben Kaffee aus der Thermoskanne getrunken, wie auf einer Mini-Expedition). 😊

    Was hier sonst kaum jemand angesprochen hat: Viele der alten Alleen auf Rügen laden echt zu kleinen Fahrrad- oder Laufradtouren ein, selbst mit jüngeren Kindern. Besonders dieses Stück von Baabe Richtung Moritzdorf – da kann man unterwegs auf die Fähre wechseln (kleiner Tipp: die winzige Ruderfähre über den Baaber Bek! Größter Spaßfaktor, kostet fast nix und ist so ein echtes Abenteuer aus Kinderaugen).

    Ach so, und wenn es echt mal in Strömen gießt und sogar der Rasende Roland kein Trost ist – wir waren mal in der Kreidewerkstatt in Sassnitz, da kann man mit echter Rügener Kreide kleine Kunstwerke machen. Reicht von Fingerfarben-Schlammerei bis zu richtigen Fossilien-Abdrucken. War so eines dieser Dinge, die man macht, weil das Wetter mies ist… aber am Ende redet das Kind jetzt noch davon. 😄

    Wie sind eure wie sagt man – "Schlechtwetter-Ausweichprogramme"? Bin gespannt, wie ihr das seht! Und wenn irgendwer mal im Herbst draussen am Südstrand gegrillt hat, sagt Bescheid… ich trau mich nie wegen Wind und Sand, aber vielleicht bin ich da zu vorsichtig?

    Also für mich ist Rügen geschichtlich gesehen echt so eine Schatztruhe – je nachdem, wie tief man graben will, findet man immer noch was, das überrascht. Ich fahre meistens nach Sellin, aber von da aus unternehme ich regelmäßig kleine Ausflüge, die Geschichte und Küstenluft verbinden (ja, ich geb’s zu, oft auch mit Stullen im Rucksack… 😉).

    Was ich immer wieder spannend finde: das Zusammenspiel von verschiedenen Epochen auf engstem Raum. Zum Beispiel kannst du morgens im Jagdschloss Granitz (dem mit dem krassen Aussichtsturm – wer Höhenangst hat, wird getestet!) durch die Prunkräume spazieren und dich mittags schon in Vitt am Kap Arkona im Wind die alten Fischerhäuschen anschauen. In Sellin selbst gibt’s zwar „nur“ die typische Bäderarchitektur, aber schon ein Spaziergang über die Wilhelmstraße fühlt sich fast an wie ein kleiner Ausflug ins 19. Jahrhundert. Und falls jemand ein Herz für alte Technik hat: Im Rasenden Roland (die dampft noch! Meine Kids reiben mir das jedes Mal begeistert unter die Nase…) gibt’s ein bisschen Eisenbahngeschichte zum Mitfahren.

    Apropos „vergessene Orte“ – ich hatte neulich mal eine total unscheinbare Tafel am Weg zum Schwarzen See bei Binz entdeckt, da wurde auf alte kaiserzeitliche Forsthäuser hingewiesen. Die stehen heute mitten im Wald und werden, glaube ich, als Ferienwohnungen genutzt, aber du kannst außen noch die alten Schilder lesen. Wirkte irgendwie wie eine Zeitkapsel, die kaum jemand beachtet. Ähnlich ist’s mit den Großsteingräbern – die wirken fast zufällig in die Landschaft gepurzelt, aber wenn man da steht, merkt man richtig, wie alt die Insel als Kulturraum eigentlich ist.

    Und: Im Sommer gibt’s manchmal kleine Themenführungen, z.B. zu den alten Kirchen oder zu den Dorfgeschichten – ich hab zwar selbst mal eine verpasst (war in Sellin zu sehr aufs Softeis aus…), aber vielleicht weiß jemand, wo und wie man solche Termine zuverlässig findet? Bin mir da ehrlich gesagt selbst nie so sicher… Vielleicht habt ihr da bessere Tipps? Würde mich echt interessieren, wie ihr so auf Rügen auf „Geschichtsjagd“ geht!

    Was mir bei meinem letzten Besuch aufgefallen ist: Die Aussicht vom Skywalk ist zwar das große Highlight, aber die Natur drumherum hat echt auch richtig viel zu bieten, was viele gar nicht so auf dem Schirm haben. Direkt hinterm Kassenbereich gibt’s einen verschlungenen Trampelpfad (kein Vergleich mit dem offiziellen Wanderweg), auf dem man fast alleine durch den alten Buchenwald spaziert und dabei immer wieder kleine Lichtungen mit Blick auf die Kreidefelsen findet. Ich hab dort Rehe gesehen – die waren mindestens genauso beeindruckt von mir wie umgekehrt. 😁

    Auch wenn’s vielleicht nicht zum klassischen „Aussichtsplattform-Besuch“ dazugehört: Wenn man sich ein bisschen mehr Zeit nimmt, lohnt es sich total, rund um den Königsstuhl auf Entdeckungstour zu gehen. Teilweise liegen mitten im Wald richtig abgefahrene Findlinge, die schon ewig da liegen, und ein paar hundert Meter abseits wird’s unglaublich ruhig – kein Lärm mehr von den Bussen oder den Snackbuden. Wer sammelt eigentlich noch gern kleine Kiesel oder Muscheln? Ich verliere mich immer drin.

    Und was den Imbiss angeht: Ich hab mir damals einfach ’ne kleine Picknickbox mitgenommen (Räucherlachs-Brot und Tomaten) und mich auf eine der Wiesen gesetzt – das hat fast Festival-Feeling. Ansonsten wär’s doch mal ’ne Idee für das Nationalparkzentrum, lokale Erzeuger einzubinden… Brombeeren aus dem Umland, Apfelsaft aus Garz oder so? 😊

    Also, was für eine tolle Frage – ich hab da direkt den Geruch von Salzluft in der Nase! 😉 Wer schon öfter in Sellin oder generell auf Rügen war, weiß ja: Es gibt echt mehr als nur die „klassischen“ Ferienwohnungen oder Hotels. Ich bin da ehrlich gesagt auch immer neugierig auf neue Schlafplätze, die dsa Herz ein bisschen schneller schlagen lassen.

    Eine echt spannende Sache sind die ganzen Tiny Houses – vll kennt ihr das kleine „Dorf“ bei Göhren? Die Dinger stehen mitten im Grünen. Morgens macht man die Tür auf und guckt direkt in die Natur, ohne irgendwas zwischen sich und das Rascheln der Bäume (außer vll einer Tasse Kaffee). Das fühlt sich fast schon wie Zelten an, nur mit allem Komfort. Nicht ganz so abgefahren wie ein Baumhaus, aber trotzdem was Besonderes.

    Richtig cool fand ich mal eine Übernachtung in so ’nem umgebauten Bauwagen! Da stehst du irgendwo auf ’nem alten Bauernhof, mit Hühnergegacker im Hintergrund und hast so deinen eigenen kleinen Rückzugsort. Die Vermieterin damals meinte, man müsse allerdings damit rechnen, dass der Hahn früh kräht… naja, Stadtmenschen merken anfangs, was Natur wirklich bedeutet. 😊

    Eine Sache, die ich mir noch vorgenommen hab (aber noch nicht getestet, shame on me): Schlafen direkt am Strand – es gibt wohl so Zelte/Pods, die ab und zu am Südstrand von Baabe stehen, zumindest in der Nebensaison. Keine riesengroße Sache, aber die Vorstellung vom Einschlafen mit Meeresrauschen klingt schon spitze. Sport mit reinbringen? Klar, abends noch mal kurz in die Wellen hopsen oder ne Runde um die Granitz joggen… Rügen ist echt ein kleines Abenteuerland, wenn man einfach mal die ausgetretenen Pfade verlässt. Wer hat noch Geheimtipps?

    Witzig wär’s ja, wenn man mal in einem alten Leuchtturm übernachten könnte… aber soweit ich weiß, geht das auf Rügen (noch) nicht, oder? Marshmallows grillen vorm Zelt und dann auf Möwensprache lauschen, das wär doch was. 😄

    Also, wenn ich an Rügen denke – speziell an meine Tage in Sellin – dann ist das für mich irgendwie so ein Gefühl zwischen „Loslassen“ und „Nichts-müssen“. Kennt ihr dieses ganz eigene Schweben zwischen den Zeiten, wenn man am frühen Morgen auf der Seebrücke steht, die Möwen sich noch um die besten Plätze streiten und die Sonne gerade so den Horizont ankratzt? Dann passiert bei mir im Kopf so eine Mischung aus „Es ist völlig egal, was gestern war“ und „Heute könnte alles passieren, aber muss nicht“. Und dieses Gefühl, das hab ich sonst echt nirgends so, komisch eigentlich.

    Manchmal denke ich, Rügen fühlt sich an wie ein tiefes Ausatmen, das man den Rest des Jahres ständig vergisst. Vielleicht, weil die Ostsee einen nicht so anschreit wie die Berge oder die lauten Städte… sondern eher so ein leises „Hey, du bist jetzt da, lass mal alles fallen.“ Aber stimmt schon – wie lektrik das sagt, ob das jetzt die Insel ist oder einfach der Wind, der einem wirklich bis in die Knochen zieht… schwer zu sagen. Ich glaube, das ist so ein Wechselspiel: Einerseits gibt die Weite einem das Gefühl, dass alles möglich ist, gleichzeitig wird man aber auch ein bisschen kleiner in dem Ganzen, so wie lyricas Bahnsteig-Gedanke – wobei ich da weniger Leere und mehr diese angenehme Leichtheit spüre.

    Und PsYcHo, ich muss schon schmunzeln – Möwenschiss und frieren inklusive, klar. Aber vielleicht ist das ja genau der Punkt: Es passiert halt nicht viel, und genau das ist Luxus. Wer ständig Action braucht, wird auf Rügen nur irre. Aber für mich, der sonst immer unterwegs ist, ist es manchmal das Schönste, wenn einfach mal gar nix passiert, außer dass die See rauscht und ich mir ’nen Kaffee an der Promenade gönn.

    Versucht mal, beim nächsten Mal im Sand zu liegen und einfach den Wolken zuzuschauen… nach zehn Minuten ist man entweder eingeschlafen oder denkt plötzlich an gar nichts mehr. Für mich ist das pures Insel-Gefühl – alles darf, nix muss. Und ja – manchmal zieht’s auch ordentlich durch, dann friert halt der Hintern, aber irgendwas in einem taut trotzdem auf.

    Hallo zusammen,

    ich hoffe, es geht euch allen gut! Als mittleweile Einheimischer und begeisterter Fan der Insel Rügen, insbesondere der wunderschönen Gegend um Sellin, fasziniert mich immer wieder die Vielfalt der dortigen Natur. Ich habe vor kurzem gelesen, dass es auf Rügen mehrere Schutzgebiete gibt, die eine bedeutende Rolle für den Küsten- und Umweltschutz spielen.

    Mich würde interessieren, wie genau der Schutz dieser Gebiete organisiert ist und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die natürliche Vielfalt zu bewahren. Gibt es Führungen oder Veranstaltungen, bei denen man mehr über die Arbeit in diesen Schutzgebieten erfahren kann? Und welche besonderen Naturerlebnisse habt ihr dort vielleicht schon gehabt?

    Liebe Grüße,
    Alex