Beiträge von Arag66

    Mir fällt auf, dass in den letzten Jahren viele kleine Verbesserungen im ÖPNV auf Rügen umgesetzt wurden—gerade in den Ballungsorten wie Binz oder Sassnitz haben wir ein recht ordentlich getaktetes Angebot, zumindest tagsüber. Trotzdem ist aus meiner Sicht das Gesamtsystem für Gäste wie auch für Einheimische in den Randzeiten nicht zuverlässig genug, vor allem sobald man sich Mukran, Lohme oder Prora nähert oder später zurückkehren will. Gerade Touristen, die einmal länger an einer Attraktion verweilen oder spontan umplanen, merken dann schnell, dass Wartezeiten von einer Stunde und mehr eigentlich die Regel sind… Da hilft einem dann auch kein ausgedruckter Fahrplan von vorne bis hinten. 🚎

    Eine Perspektive, die bislang hier wenig diskutiert wurde: Warum gibt es kein Pilotprojekt für bedarfsgesteuerte Mini-Shuttles—ähnlich wie die On-Demand-Angebote in anderen Regionen? Gerade in der Nebensaison könnten diese mit kleineren Fahrzeugen und flexiblen Strecken individuell auf Abruf fahren, statt leere Linienbusse über die Dörfer zu schicken. Das hätte zwei Effekte: Weniger Leerfahrten und bessere Abdeckung für Einheimische – und wenn’s gut läuft, steigt vielleicht auch die Akzeptanz, das eigene Auto öfter stehenzulassen. Hat dazu jemand Erfahrungen oder Ideen? Hier in Mukran stehe ich manchmal 40 Minuten an der Straße und frage mich, ob nicht so ein System längst überfällig wäre.

    Die starke Abhängigkeit vom PKW steht für mich auch deshalb im Zwiespalt, weil die Verkehrsbelastung im Sommer wirklich enorm ist. Viele meiner Übernachtungsgäste in Binz berichten, dass gerade die Zufahrtsstraßen Richtung Jasmund-Nationalpark oder nach Lohme an Spitzentagen schlichtweg dicht sind. Ein Sofortprogramm für Fahrradverleih-Stationen an jedem größeren Busbahnhof (oder noch besser: direkt an den Haltestellen der Nebenlinien)—das wäre aus meiner Sicht ein echter Gewinn, auch für die kleineren Orte. Die Kopplung Bus + Fahrrad wird bislang immer noch stiefmütterlich behandelt, obwohl viele Urlauber gern spontan aufs Rad umsteigen würden, wenn es unkomplizierter wäre.

    Was ich auf keinen Fall möchte, sind großflächige Infrastrukturprojekte, die die Insel weiter zerschneiden. Pläne für ein LNG-Terminal in Mukran halte ich schon aus rein touristischer Sicht für einen Fehler: Es steht sinnbildlich für die falsche Verkehrs- und Energiepolitik auf der Insel. Stattdessen sollte man Mittel gezielt in emissionsarme Insel-Mobilität lenken – autonome, kleine E-Shuttles, E-Bus-Flotten, Radwegenetz (endlich durchgängig, bitte!) und Ticket-Systeme, die wirklich einfach zu bedienen sind. Und ganz pragmatisch: ein Touristen-Ticket, das nicht nur für Rasenden Roland oder einzelne Linien gilt, sondern für alle Verkehrsangebote gilt—auch die Binzer Bäderbahn und private Anbieter.

    Abschließend noch ein Gedanke: Die Leute kommen wegen der Entschleunigung nach Rügen, nicht wegen Benzingeruch oder Dauerstau. Der ÖPNV könnte ein echtes Markenzeichen werden… Aber es braucht mehr Mut und weniger halbherzige Schnellschüsse. (Hab übrigens grad meine Tasse Kaffee über’s Notizbuch gekippt. Naja, so ein Montag halt…)

    Wenn ich auf die Geschichte von Rügen blicke, denke ich immer wieder daran, wie sehr unsere Insel über die Jahrhunderte geformt wurde – mal durch die Natur, mal durch Menschenhand. Gerade wenn man durch Sassnitz spaziert und die klassizistische Bäderarchitektur mit den alten Fischerhäusern vergleicht, sieht man direkt, wie verschieden die Epochen ihre Spuren hinterlassen haben. In Mukran oder Lohme findet man hingegen noch diese Ruhe und Ursprünglichkeit, die mich manchmal glauben lässt, dass die Zeit hier langsamer vergeht... Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber fühlt ihr euch manchmal auch direkt mit den Generationen vor uns verbunden, wenn ihr so eine Ecke betretet?

    Die Geschichte Rügens ist ja eng mit dem Meer, aber auch mit Machtwechseln und Siedlern verknüpft. Erst Slawen, dann das Herzogtum Rügen, die Schwedenzeit, Preußen – sogar im Alltag spürt man das, wenn man genauer hinschaut. Ich erinnere mich daran, wie oft Gäste aus dem Westen fast überrascht sind, dass ein großer Teil der historischen Architektur aus der Gründerzeit und Bäderzeit stammt – für mich als jemand, der hier lebt, ist das schon fast normal geworden, aber aus touristischer Sicht ist das natürlich ein Schatz, den wir bewahren sollten.

    Was ich allerdings kritisch sehe, ist die aktuelle Entwicklung rund um das LNG-Terminal in Mukran. Wenn man sich klarmacht, wie sensibel die Küstenlinie nicht nur ökologisch, sondern auch historisch ist, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen, warum man so einen großen Einschnitt in diesem ohnehin schon einmaligen Kulturraum zugelassen hat.

    Mein Unternehmen lebt davon, dass Menschen herkommen, weil Rügen eben noch nicht in die industrielle Beliebigkeit abgerutscht ist. Wir investieren doch gerade in nachhaltigen Tourismus und Infrastruktur, damit die Region auch in Zukunft attraktiv bleibt. Das, was jetzt in Mukran passieren soll, steht meiner Meinung nach völlig entgegen der historischen Verantwortung, die wir als Bewohner, aber vor allem als Unternehmer haben.

    Vll. ist das etwas pathetisch formuliert, aber wenn man sich das wirtschaftliche Leben auf Rügen ansieht – die vielen kleinen Betriebe, Ferienwohnungen, Restaurants, auch Läden in Sassnitz und Binz – dann ist doch klar, dass der Tourismus ein Riesenfaktor ist. Wir profitieren am Ende alle davon, dass Gäste jedes Jahr ihr Geld dalassen und so die Gemeindekassen füllen. Rügens Geschichte ist eben auch die einer Tourismusinsel, und ich hoffe ehrlich, dass wir daran anknüpfen und nicht aus kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen unsere Identität und die Schönheit der Insel aufs Spiel setzen.... naja, ihr wisst schon.

    Wenn man sich mit der Flora Rügens beschäftigt, stellt man schnell fest, wie speziell die Pflanzenwelt hier tatsächlich ist. Durch die vielfältigen Lebensräume – von der Kreideküste bei Sassnitz über Buchenwälder bis hin zu den Trockenrasen auf den Hügeln rund um Binz und Lohme – finden sich bei uns viele Pflanzenarten, die andernorts in Deutschland selten oder gar nicht mehr zu beobachten sind. Absolut endemische Arten, also Gewächse, die ausschließlich auf Rügen vorkommen, sind zwar nach aktuellem Kenntnisstand eher selten, aber es gibt einige Spezies, die fast nur an der Ostseeküste oder speziell auf kalkreichen Böden der Insel vorkommen.

    Typisch sind zum Beispiel die Kreideanemonen (Anemone sylvestris), die bevorzugt an den kalkhaltigen Standorten des Nationalparks Jasmund zu finden sind. Auch das seltene Kreide-Labkraut (Galium pumilum) wächst auf den Felsen oberhalb der Steilküste – ein Fund, über den sich Botaniker besonders freuen. In den Trockenrasen nördlich von Mukran, Richtung Prora, gedeihen Arten wie das Kleine Knabenkraut (Orchis morio) oder die Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium). Das sind alles Gewächse, die eine gewisse Spezialität darstellen: Sie benötigen kalkigen Untergrund, salz- oder windgeprägte Standorte und profitieren davon, dass Teile der Insel selten intensiv bewirtschaftet wurden.

    Häufig werden bei Führungen auch die alten Rotbuchenwälder im Nationalpark Jasmund hervorgehoben, welche zum Weltnaturerbe gehören. Hier wächst neben dem Leberblümchen (Hepatica nobilis) auch der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) – botanisch zwar nicht exklusiv für Rügen, aber in den hiesigen klimatischen Bedingungen und kombiniert mit dem besonderen Lichtspiel zwischen Kreidefelsen und Bodden einmalig. Abseits davon gibt es ein Vorkommen von wildem Sanddorn und Berberitze, die direkt an den windgepeitschten Küstenstrichen wachsen und teilweise die Dünen stabilisieren.

    Mich beschäftigt dabei oft, wie sensibel diese Habitate auf Eingriffe reagieren. Große Industrieprojekte wie das LNG-Terminal in Mukran führen zwangsläufig zu Störungen. Schon kleine Änderungen an Wasserhaushalt oder Boden könnten das Mikroklima so verändern, dass einige der empfindlichen Arten verschwinden – das hätte nicht nur Auswirkungen auf die Pflanzen selbst, sondern auch auf den Gesamteindruck, den die Insel auf Besucher macht und damit letztlich auch auf den Tourismus. 🏝️

    Gerade aus touristischer Sicht empfinde ich es als enorm wichtig, diese botanische Besonderheit zu schützen und stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Vielleicht sollte man gerade die seltenen Pflanzen noch aktiver als Alleinstellungsmerkmal herausstellen – auch, um den Schutzgedanken zu stärken.

    Guten Tag an alle Forenmitglieder,

    Als jemand, der auf Rügen lebt und die Schönheit unserer Küste jeden Tag aufs Neue erleben darf, möchte ich eine Diskussion über die idealen Strände für romantische Ausflüge zu zweit eröffnen. Häufig wird dabei nach besonderer Abgeschiedenheit oder einer stimmungsvollen Umgebung gesucht. Ich lade Sie ein, Ihre Erfahrungen und Beobachtungen zu teilen, um unseren Besuchern und Einheimischen zu helfen, unvergessliche Momente an den Stränden zu erleben.

    Ein Geheimtipp könnte der kleine Strandabschnitt in Mukran sein, der abseits des Trubels liegt und mit seiner ruhigen Lage für verliebte Paare ideal ist. Trotz meiner starken negativen Haltung gegenüber dem geplanten LNG-Terminal, bietet dieser Ort eine ursprüngliche, fast unberührte Natur, die nach wie vor bezaubernd ist. Ich frage mich, ob andere Mitglieder ähnliche Empfehlungen haben und wie sie die Entwicklung der Umgebung dort betrachten.

    Ein weiterer malerischer Ort ist der Strand bei Lohme, von welchem aus man einen atemberaubenden Blick auf die Kreidefelsen hat. Wie empfinden Sie die Atmosphäre dort, insbesondere während der Abenddämmerung? Für einen romantischen Spaziergang ist diese Kulisse sicherlich kaum zu übertreffen. Ich würde gerne wissen, ob jemand von Ihnen spezielle Plätze entlang des Strandes kennt, die besonders zum Verweilen einladen.

    In Binz findet man ebenfalls viele Plätze, die sich für intime Momente zu zweit eignen. Vor allem am frühen Morgen, wenn die meisten Besucher noch schlafen, kann der Sonnenaufgang am Strand eine wirklich magische Erfahrung sein. Welche Erfahrungen haben Sie mit den Stränden in Binz gemacht, und gibt es bestimmte Bereiche, die Sie besonders empfehlen können?

    Schließlich interessiert mich Ihre Meinung zu den vielfältigen Möglichkeiten, die Wassersport für Paare bietet. Denken Sie, dass Aktivitäten wie gemeinsames Paddeln oder Segeln den romantischen Ausflug bereichern können? Oder ziehen Sie es vor, einfach die Ruhe und den Klang der Wellen zu genießen?

    Ich freue mich auf Ihre Anregungen und Tipps, um auch anderen zu helfen, die schönsten Ecken für romantische Strandbesuche auf unserer geliebten Insel Rügen zu finden.

    Mit besten Grüßen,
    Arag66

    Was in der ganzen Diskussion bislang kaum angesprochen wurde, ist die Rolle des Tourismus als Rückgrat der Binzer Wirtschaft. Natürlich, der Bauboom und die wachsenden Immobilienpreise sind ein großes Thema – da stimme ich euch absolut zu. Aber mir erscheint es fast noch dringlicher, dass wir das Spannungsfeld zwischen attraktiven Orten für Besucher und lebenswerten Bedingungen für Einheimische klüger austarieren. Wenn Binz weiterhin Gäste anziehen will, dürfen dabei die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung nicht dauerhaft zweitrangig bleiben. Gerade im Hinblick auf die angespannte Situation beim Thema Wohnen fehlt mir bisher eine übergreifende Strategie.

    Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, dass die Gemeinde gemeinsam mit touristischen Akteuren ein gezieltes Förderprogramm für Mitarbeitendenwohnungen auflegt. Man könnte zum Beispiel Anreize schaffen, leerstehende Immobilien oder unwirtschaftliche Ferienwohnungen für längerfristige Mietverhältnisse bereitzustellen – selbstverständlich in Abstimmung mit Eigentümern und unter Wahrung rechtlicher Vorgaben. Solche Modelle laufen andernorts (z.B. auf Sylt oder in Südtirol) ja schon, allerdings meist halbherzig. Ich glaube, Binz könnte hier tatsächlich Vorreiter werden, sofern sich Verwaltung, Privatwirtschaft und Bürgerschaft wirklich mal gemeinschaftlich an einen Tisch setzen.

    Ein anderer Punkt, der mir immer wieder auffällt: Infrastruktur für Einheimische und Gäste wird noch oft als Gegensatz statt als gemeinsames Interesse gedacht. Vielleicht wäre es an der Zeit, kleine, alltagstaugliche Verbesserungen wie Bassi sie angesprochen hat, systematischer anzugehen. Also nicht nur App-gestütztes Melden von Mängeln, sondern wirklich eine Arbeitsgruppe, in der Bürger:innen, Verwaltung und Tourismusbetriebe regelmäßig zusammenkommen und sehr konkrete To-do-Listen abarbeiten. Manches, wie bessere Radabstellmöglichkeiten oder flexibler nutzbare Aufenthaltsflächen, nutzt schließlich allen.

    Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber wurde eigentlich schon mal belastbar evaluiert, wie viele Einheimische tatsächlich abwandern, weil sie keine bezahlbare Wohnung finden? Ohne solide Daten dazu bleibt das Gefühl oft diffus. Vielleicht könnte sich der neue Bürgermeister ja für eine umfassende Erhebung dazu einsetzen, um gezielter handeln zu können—und das Ganze dann auch transparenter kommunizieren.

    Auffällig finde ich ja immer, wie sehr sich die Stimmung am Königsstuhl im Laufe eines Tages wandelt – vormittags: meist noch ruhig, ein frischer Wind, abends kann’s fast mystisch werden, wenn der Nebel aus dem Buchenwald aufsteigt… Ich bekomme oft Rückfragen von Gästen, die wissen möchten, ob sich der „Skywalk“ wirklich lohnt oder ob man nicht auch auf anderen Wegen ähnlich schöne Blicke erhaschen kann. Nach meiner Erfahrung kann man das definitiv – besonders auf der Wanderung von Lohme durch den Nationalpark Jasmund. Die Pfade abseits vom Trubel führen zu ein paar versteckten Aussichtspunkten, die kostenfrei sind und fast noch etwas Ursprünglicheres bieten, vll nicht ganz so spektakulär wie die neue Plattform, aber ruhiger und eben ohne Eintritt.

    Eine Bewegung, die ich auf Rügen beobachte, ist die wachsende Kritik daran, dass so viele beliebte Naturschauplätze in den letzten Jahren „kommerzialisiert“ worden sind, teils mit hohen Eintrittspreisen. Als Tourismusunternehmer weiß ich, wie wichtig solide Einnahmen für Infrastruktur und Naturschutz vor Ort sind. Gleichzeitig frage ich mich aber, ob wir nicht genau dadurch auch gewisse Besucher abschrecken. Besonders Familien, oder Leute, die ihren Urlaub nachhaltiger gestalten möchten. Die Mischung aus Naturgenuss und Event-Charakter kippt vll langsam zu sehr Richtung Letzteres… Gerade jetzt, wo in Mukran mit dem LNG-Terminal wieder ein massiver Eingriff in die Natur besteht – das spüre ich auch in Gesprächen mit Gästen. (Bin da übrigens völlig dagegen, das ist eine andere Diskussion, aber: Tourismus und Industrie passen einfach nicht zusammen.)

    Der Hinweis von SUNDAY auf das Essensangebot ist interessant. Wenn man schon einen modernen Skywalk hinstellt, warum dann nicht auch ein zukunftsfähiges, regionales Gastro-Konzept? Es gibt auf der Insel hervorragende Produzenten von Sanddorn, Beeren, Ölen usw. – wieso also Pommes und Currywurst als Standard? Gäste fragen immer öfter nach vegetarischen oder veganen Alternativen. Selbstverständlich will niemand dsa Bockwurst-Feeling komplett verbannen… aber ein bisschen mehr Flair und Auswahl, dazu regionale Produkte, das würde doch nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Image guttun.

    Ich finde, dass oft die einfachen, „alltäglichen“ Dinge für Kinder auf Rügen am spannendsten sind – gerade in Sassnitz, Binz oder Lohme merkt man das immer wieder. Man kann stundenlang am Strand spielen, Steine übers Wasser flitschen lassen oder mit etwas Geduld Fossilien suchen, gerade am Kliff unterhalb des Nationalparks Jasmund. Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber: Wie viele nehmen sich wirklich Zeit, mal richtig mit den Kindern durch den Buchenwald zu stromern und dabei auf die Geräusche zu achten? Da gibt’s geführte Touren vom Nationalpark-Zentrum aus, die für Familien zugeschnitten sind. Da war ich mal mit einer Schulklasse dabei – die Kids hatten danach mehr Fragen als vorher.

    Kleine Anekdote am Rande: Bei uns im Ort (Mukran, falls’s wen interessiert) wird oft vergessen, dass ein einfacher Besuch am Fährhafen ziemlich aufregend sein kann. Die Schiffe, das Be- und Entladen… da stehen die Kinder oft mit offenem Mund da. Und in Binz gibt’s regelmäßig Sandfiguren-Festivals, bei denen man nicht nur gucken, sondern auch selbst mitbauen kann. Viele Familien gehen einfach dran vorbei, weil sie „nur“ an den Strand wollen. Ich persönlich empfehle das immer, weil sich die Kinder da mal so richtig kreativ austoben können, und die Eltern gönnen sich einen Kaffee.

    Was auch fast niemand auf dem Schirm hat: In Lohme kann man kleine Boote ausleihen (im Sommerhalbjahr) und eine Mini-Tour auf dem Wieker Bodden drehen. Es ist so ruhig da – und wenn die Kinder Glück haben, sehen sie Eisvögel oder Reiher. Für Aktive gibt’s Kletterparks in Prora, da ist für verschiedene Altersstufen was dabei. Manche Familien kombinieren das mit einer Radtour entlang der alten Bäderarchitektur, was ehrlich gesagt manchmal etwas unterschätzt wird, weil’s nach „Elternprogramm“ klingt, aber die Eispausen unterwegs lockern das ja auf.

    Ich bin, zugegeben, immer etwas skeptisch, wenn große Industrieprojekte wie das LNG-Terminal hier Tourismus und Umwelt gefährden – denn letztlich lebt hier vor Ort fast alles vom Tourismus. Und was wäre die Insel ohne die ganzen Familien, die jedes Jahr wiederkommen und ihr Geld dalassen? Wir sollten versuchen, die Insel für Kinder weiterhin spannend und naturnah zu halten, statt immer größere Events oder Anlagen zu bauen.

    Beim Thema Kitesurfen auf Rügen werden aus meiner Sicht einige Aspekte in der Diskussion zu selten erwähnt. Neben den bekannten Hotspots wie Suhrendorf, Ummanz oder Thiessow existieren auf der Insel durchaus noch weniger frequentierte Strände, die sich für Neulinge gut eignen, beispielsweise die Küstenabschnitte rund um Mukran oder Richtung Bald Lohme. Diese Orte bieten mitunter den Vorteil, dass sie windtechnisch flexibel sind und weniger von Tagesgästen überlaufen werden. Ehrlich gesagt, unterschätzen viele, wie wichtig auch das Umfeld für einen erfolgreichen Einstieg ist – Gedrängel und laute Musik am Strand muss vll nicht immer sein. 😊

    Ein Punkt, der mir zudem am Herzen liegt: Das Verhältnis zwischen touristischer Nutzung der Strände und der Natur. Gerade auf Rügen merken wir zunehmend die Belastungsgrenzen, insbesondere je weiter die Infrastruktur für neue Großprojekte wie dsa LNG-Terminal in Mukran vorangetrieben wird. Derartige Industrievorhaben beeinträchtigen nicht nur die Wasserqualität, sondern beeinflussen auch Windverhältnisse und die Küstenstruktur – Probleme, die direkt auf den Wassersport zurückfallen können. Ich rate deshalb immer, sich auch mit den lokalen Entwicklungen zu befassen, um langfristig gute Bedingungen zum Kiten zu erhalten… und um ehrlich zu sein – als Unternehmer ist mir der Werterhalt unserer Naturkulisse fast wichtiger als kurzfristiger Profit.

    Angehende Kitesurfer sollten für ihren Einstieg nicht nur Lage, Windrichtung und Gruppengröße prüfen, sondern auch kritisch nachfragen: Gibt es eine Abstimmung mit Naturschutz? Wie wird auf die Interessen der Anwohner und anderer Nutzergruppen Rücksicht genommen? In Binz zum Beispiel gibt es in den Randbereichen gelegentliche Möglichkeiten für den Wassersport, wobei dort ein hoher Wert auf Sicherheit und Koexistenz mit Badegästen gelegt wird. Das ist zwar manchmal unbequem, sorgt aber für einen insgesamt fairen Ausgleich – auch für Familien oder Hundefreunde, die einen ruhigen Tag am Wasser verbringen möchten. 🏖️

    Mein Tipp: Wer flexibel plant und offen für kleinere, weniger bekannte Buchten ist, findet auch auf Rügen ruhige Spots, an denen sich Kitesurfen in entspannter Atmosphäre lernen lässt. Gerade Mukran – so lange es noch ohne Terminal bleibt – oder Abschnitte nahe Sassnitz bieten Potenzial abseits der großen Schulen. Allerdings: Bin mir nicht 100% sicher, wie lange diese „Geheimtipps“ noch bestehen, je nachdem wie sich die politischen und wirtschaftlichen Interessen entwickeln. 🚩

    Was die Gastronomie auf Rügen angeht, kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Die meisten bleiben tatsächlich bei Fischbrötchen und Räucherforelle stehen – aber das ist bei weitem nicht alles, was man auf der Insel erleben kann. Gerade rund um Sassnitz und Binz gibt es etliche Lokale, die zwar im Sommer meist voll sind, sich aber mit einer gediegenen Karte und regionalen Zutaten verlässlich behaupten. Mir fällt da zum Beispiel ein kleines Restaurant in der Nähe des Hafens von Sassnitz ein, wo die Fischsuppe fast schon ein lokaler Mythos ist. Dort kommt das Gemüse noch morgens frisch vom Feld – und, was ich anmerken muss, das scheint inzwischen eher selten zu werden.

    Cafés verdienen auf Rügen auch mehr Beachtung. In Mukran gibt’s nicht nur Zugang zu den Kreidefelsen, sondern im alten Bahnhof ein Café, das mit selbstgemachten Kuchen doch wirklich überrascht. Sanddornkuchen mag zwar nach Postkartensouvenir klingen, aber ehrlich – die leichte Säure in Kombination mit Baiser ist ein echter Genuss nach dem Wandern. Die Bäckerin plaudert oft aus dem Nähkästchen; wie viele Generationen da an Rezepten weitergegeben werden, kann man manchmal gar nicht zählen… Das erinnert daran, dass es hier auf der Insel um weit mehr als nur die „Strand-Touristenküche“ geht.

    Ich finde, gerade für kulinarisch Interessierte lohnt sich ein Abstecher nach Lohme. Die Terrassenlokale haben nicht nur einen beeindruckenden Blick auf die Ostsee, sondern legen durchaus Wert auf jahreszeitliche Küche – Wild aus der Granitz, Pilze, und auch mal Gerichte mit lokal gesammelten Wildkräutern wie SUNDAY schon erwähnt hat. In einem Gespräch mit einem der Köche wurde mir kürzlich glaubhaft versichert, dass die Kräuter oft frühmorgens selbst gesammelt werden. Mag zwar etwas nach Marketing riechen, aber die Aromen sind wirklich anders, wenn die Kräuter frisch gepflückt sind… Hab übrigens grad meinen Kaffee verschüttet 🙄

    Was mir persönlich aufstößt, ist die Entwicklung rund um das geplante LNG-Terminal in Mukran. Ich kann nur wiederholen: Nachhaltiger Tourismus und regionale Gastronomie leben davon, dass die Natur intakt bleibt – und dass wir weiterhin mit Gästen punkten können, die genau daran Interesse haben. Wenn erst große Industrieanlagen hier reinbauen, möchte ich nicht erleben, was aus den vielen kleinen Betrieben wird, die heute mit viel Herzblut regionaltypische Speisen anbieten. Viele Gäste kommen gezielt auch wegen dieses Angebots, sorgen auf ihre Weise für gefüllte Gemeindekassen, Arbeitsplätze und… das typische Inselflair.

    Wer wirklich etwas erleben will auf kulinarischer Ebene, sollte jedenfalls den Mut haben, mal abseits bekannter Pfade in die kleinen Seitenstraßen zu gehen und Einheimische direkt zu fragen. Es lohnt sich, zwischen den Klassikern wie Fisch und Sanddorn auch Wildgerichte, Gerichte mit Seetang oder außergewöhnliche Kuchen zu testen. Die Überraschungen sind meistens die größten Highlights – naja, ihr wisst schon.

    Die kulinarische Landschaft auf Rügen ist tatsächlich weit vielfältiger, als sie auf den ersten Blick scheint. Gerade in den Küstenorten wie Sassnitz oder Binz lässt sich beobachten, dass sich neben traditionellen Fischgerichten eine interessante Mischung aus regionalen und internationalen Einflüssen entwickelt hat. In Sassnitz gibt es beispielsweise immer mehr kleine Lokale, in denen lokale Produkte wie Sanddorn, Wildkräuter und frischer Fisch nicht nur klassisch, sondern auch in modernen Variationen verarbeitet werden. Bin mir da selbst nicht sicher, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass durch diese Mischung die Küche auf Rügen gerade dabei ist, ein ganz eigenes Profil abseits der typischen Touristenkost zu entwickeln.

    Ein Punkt, der für mich in der aktuellen Diskussion manchmal zu kurz kommt, ist die Rolle der Landwirtschaft und kleiner Manufakturen. Es gibt inzwischen zahlreiche Bauernmärkte und Höfe, die nicht nur Milchprodukte oder Käse, sondern auch Fleisch aus nachhaltiger Weidehaltung anbieten. In Lohme und Umgebung habe ich einige positive Erfahrungen mit Hofläden gemacht, deren Angebot sich angenehm von den standardisierten Produkten vieler Supermärkte unterscheidet. Das trägt meiner Ansicht nach dazu bei, dass sich die Gastronomie auf Rügen regionaler orientieren kann – vorausgesetzt, die Betriebe verzichten bewusst auf Massenware und setzen auf Qualität. Das wäre aus meiner Sicht auch eine Chance, sich gegenüber anderen Urlaubsregionen abzuheben.

    Ein Aspekt, der mich persönlich umtreibt, ist die Zukunft der kulinarischen Vielfalt angesichts aktueller Entwicklungen wie dem LNG-Terminal in Mukran. Der anhaltende Ausbau solcher Industrieprojekte könnte dazu führen, dass nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch die gastronomische Struktur negativ beeinflusst wird. Wenn der Tourismus durch Umweltbelastungen oder einen Imageverlust zurückgeht, leiden auch Restaurants, Cafés und regionale Produzenten. Aus Unternehmersicht weiß ich, wie wichtig eine funktionierende touristische Infrastruktur für die Gemeindekassen und letztlich für alle hier Lebenden ist. Für mich steht außer Frage: Das kulinarische Angebot auf Rügen lebt von der Attraktivität der Insel als Urlaubsziel – und diese darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.

    Natürlich bleibt immer Raum für Verbesserungen – besonders bei Service und Preis-Leistung, wie es schon angesprochen wurde. Hier sehe ich die Verantwortung bei uns Einheimischen und Unternehmern, ehrliche Rückmeldungen ernst zu nehmen und daran zu arbeiten, dass Gäste nicht nur satt, sondern wirklich zufrieden und vielleicht sogar begeistert nach Hause fahren. Die Entwicklung der letzten Jahre stimmt mich vorsichtig optimistisch, aber ich gebe zu, dass ich nicht ganz sicher bin, wie sich das mittelfristig weiterentwickelt... Vielleicht braucht es wirklich mehr Austausch zwischen Gastgebern, Produzenten und Gästen, um die Potenziale auf Rügen besser auszuschöpfen.

    Und kleine Läden gibt’s hier zum Glück auchnoch, auch wenn sie leider weniger werden. In Lohme gibt’s noch so einen Tante-Emma-Laden, der zwar preislich nicht mit den großen mithalten kann, aber dafür spontan auch mal was besorgt, wenn man freundlich fragt. Für den täglichen Bedarf reicht das absolut aus, und ich mag das Persönliche daran. Bin mir da selbst nicht sicher, ob sich sowas auf Dauer hält – aber solange Touris und Einheimische weiter reingehen, bleibt’s hoffentlich erhalten.

    Absolut empfehlen kann ich den Wochenmarkt in Sassnitz, freitags auf dem Markt. Da bekommst du nicht nur frisches Gemüse aus der Region, sondern auch Fisch direkt vom Kutter. Da kann kein Discounter mithalten. Nur muss man recht früh da sein, sonst ist das beste schon weg... Hab übrigens letzte Woche den besten Räucherfisch meines Lebens dort erwischt (Matjes, falls’s wen interessiert).

    Kleine Randnotiz: Ich merke immer wieder, dass Touristen eher zu den großen Supermärkten neigen (Kaufland, Lidl & Co) und die kleinen Märkte oder Hofläden oft gar nicht wahrnehmen. Vielleicht könnte die Gemeinde diese regionalen Angebote sichtbarer machen? Das würde letztlich ja allen helfen – die Kassen der Gemeinden profitieren ja auch vom starken Einzelhandel und Tourismus. Naja, vielleicht ein Thema für den nächsten Stammtisch.

    Der Wunsch, auf Rügen zu leben, ist verständlich. Viele träumen von der landschaftlichen Schönheit, dem besonderen Klima und dem Lebensstil abseits der Großstadt. Ganz nüchtern betrachtet, lohnt sich eine realistische Einschätzung im Vorfeld – Inselalltag unterscheidet sich eben von der Urlaubsstimmung, die viele Besucher kennen. Es ist ratsam, möglichst viel Zeit vor Ort zu verbringen, bevor man endgültig umsiedelt. Ein längerer Aufenthalt zur Probe, vielleicht als Ferienwohnungs-Mieter außerhalb der Hauptsaison, bietet einen echten Einblick.

    Was Wohnraum angeht, gestaltet sich die Suche tatsächlich schwierig. Besonders in Orten wie Binz, Sassnitz oder Lohme ist die Nachfrage fast das ganze Jahr über hoch; günstige, dauerhafte Mietangebote sind Mangelware. Plattenbauten gibt es in Bergen oder teilweise in Sassnitz, aber das ist nicht jedermanns Geschmack. Die Insellage führt auch dazu, dass viele Vermieter lieber an Urlaubsgäste vermieten, weil es höhere Einnahmen bringt. Es bleibt oft nur Geduld – und die Bereitschaft, Abstriche bei Lage oder Zustand in Kauf zu nehmen.

    Beruflich gesehen: Als Physiotherapeut bewegen sich deine Chancen im Durchschnitt sehr ordentlich. Viele Praxen sind tatsächlich auf die Saison angewiesen, aber gerade in Orten mit hohem Altersdurchschnitt oder vielen Zweitwohnungsbesitzern gibt es eigentlich eine konstante Nachfrage. Eigeninitiative hilft – manche Kolleg*innen sind selbstständig oder arbeiten mobil, direkt bei den Patienten. Wer örtliche Kontakte aufbaut (Vereine, Sportclubs, Kurkliniken), bekommt oft schneller einen Fuß in die Tür als durch eine bloße Bewerbungsmappe. Allerdings ist es durchaus üblich, dass viele auf die richtigen Stellen warten müssen – oder zwischenzeitlich branchenfremd arbeiten.

    Ein Hinweis aus persönlicher Erfahrung: Das Thema LNG-Terminal in Mukran entwickelt sich gerade zum Spaltpilz. Viele Einheimische und Unternehmer sehen ihren Lebensunterhalt aus Tourismus gefährdet, falls Lärm, Industrieanlagen und Verkehr zunehmen. Das Klima auf der Insel ist daher politisch etwas aufgeladen, zumindest was die Küstenorte rund um Mukran betrifft. Wäre klug, sich beim Umzug nicht direkt zu positionieren – aber Interesse zeigen und mit Leuten reden schadet nie.

    Mein Handy piept gerade – Akku bei 5%. Schnell noch Ladekabel suchen, bevor ich im Dunkeln tippe... Wenn ich einen Tipp geben darf: Die Insel punktet vor allem dann, wenn man sich eigenen Raum schafft und nicht zu viel erwartet. Wer offen und ausdauernd ist, dem öffnen sich mit der Zeit auch in der Gemeinschaft Türen. Viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

    Ich kann die Eindrücke von WalterSick gut nachvollziehen – diese gigantische Bausubstanz in Prora ist schon ziemlich speziell und irgendwie auch ein Fremdkörper zwischen all den naturbelassenen Ecken auf Rügen. Gerade, wenn man von Sassnitz oder Binz kommt und dann diese scheinbar endlose Front sieht, wirkt das schon ein bisschen erschlagend. Mir geht’s manchmal ähnlich, auch wenn ich inzwischen gelernt habe, die Dimensionen anders zu betrachten. Letztlich ist Prora aber auch ein Teil der Geschichte der Insel und zieht nun, nach der Sanierung, eine neue Art von Gästen an.

    Was die Vermietung betrifft: Prora ist mittlerweile zu einem echten Hotspot für Ferienwohnungen und auch Hotelgäste geworden. Gerade die sanierten Abschnitte (besonders um Block I und II) bieten moderne Apartments, oft mit Sauna oder Meerblick. Die Preise schwanken allerdings ziemlich – besonders in der Hauptsaison gehen die Preise für Wohnungen in Strandnähe oder mit besonderen Ausstattungen echt durch die Decke. Einige kleinere Anbieter sitzen direkt in Prora, andere kommen aus Binz und vermarkten überregionale Angebote. Bin mir da selbst nicht 100% sicher, aber ich habe von Bekannten Gutes über lokale Agenturen wie „Rügen Domizile“ gehört, wobei deren Angebote häufig schnell ausgebucht sind. Am besten ist wohl, sich frühzeitig umzuschauen und vielleicht auch mal bei weniger bekannten Portalen oder direkt bei den Eigentümern nachzufragen.

    Die Geschichte selbst ist, ehrlich gesagt, ein für mich immer noch schwer zu verdauender Brocken. Ursprünglich als KdF-Großprojekt während des Nationalsozialismus geplant, dann jahrzehntelang als Kaserne und Sperrgebiet genutzt... Und jetzt: Ferienresort, Museum, Eigentumswohnungen, Start-up-Büros – eine echte Metamorphose. Manche Rüganer stehen den Entwicklungen skeptisch gegenüber, andere nehmen die neuen Impulse für die Wirtschaft einfach pragmatisch mit. Aus Sicht eines Unternehmers auf Rügen ist es natürlich gut, dass das Gelände jetzt Geld in die Kassen spült, auch wenn ich persönlich die bauliche Wucht manchmal als störend empfinde.

    Mich würde interessieren: Wie empfindet ihr das? Ist Prora, so wie es jetzt ist, eher eine Bereicherung oder eher ein Verlust für das Gesamtbild der Insel? Und wie steht ihr zur Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem Schutz der besonderen Landschaft?

    Rügen ist eine Insel der Gegensätze und der Vielfalt, die sich je nach Jahreszeit in einem immer neuen Licht präsentiert. Während die meisten Urlauber die Sommermonate bevorzugen, in denen Strand und Sonne im Vordergrund stehen, lohnt es sich, Rügen ganzjährig zu besuchen, um die unterschiedlichen Facetten kennenzulernen.

    Im Sommer ist das mondäne Binz ein Anziehungspunkt für viele Besucher. Die prachtvolle Bäderarchitektur, die Promenade und das quirlige Strandleben machen den Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Strandkörbe bieten einen perfekten Rückzugsort, um die warmen Sonnentage zu genießen. Doch nicht nur Sonnenanbeter kommen auf ihre Kosten, auch Naturliebhaber finden in den umliegenden Wäldern und auf den Radwegen Erholung und Abenteuer. Die Strände von Mukran bieten hingegen eine ruhigere Alternative für jene, die das Meer in seiner reinen Form erleben möchten, ohne das übermäßige Treiben der touristischen Zentren.

    Der Herbst ist auf Rügen eine der faszinierendsten Zeiten des Jahres. In Lohme am Jasmund Nationalpark sind die Wanderrouten entlang der Kreidefelsen besonders eindrucksvoll, wenn die Blätter in den Nuancen von Gold und Kupfer erstrahlen. Die kühle Brise und das Spiel der Farben schaffen eine Atmosphäre, die dem Besucher lange im Gedächtnis bleibt. Vielleicht ist es gerade diese stille Schönheit, die Rügen im Herbst zu einem idealen Ort für Rückzug und Besinnung macht, weit weg von der Hektik des Alltags.

    Der Winter auf Rügen, insbesondere in Sassnitz, zeichnet sich durch eine fast mystische Ruhe aus. Die Zeit scheint still zu stehen, wenn der Schnee die Landschaft in einen weißen Mantel kleidet und das Meer unter einer fahlen Wintersonne glitzert. Trotz der knackigen Kälte gibt es kaum etwas Besseres als einen langen Spaziergang an der Küste, gefolgt von einer heißen Schokolade in einem der gemütlichen Cafés. Diese Jahreszeit mag auf den ersten Blick weniger einladend erscheinen, doch genau hier zeigt die Insel eine ihrer intimsten Facetten, die es zu entdecken gilt.

    Der Frühling schließlich bringt mit der Rückkehr der Zugvögel neues Leben nach Rügen, besonders im Naturschutzgebiet um Sassnitz. Das Erwachen der Natur nach dem langen Winter ist eine wahre Sinfonie aus Farben und Klängen, die sich insbesondere auf den Wanderwegen und an den Küstenlinien bestaunen lässt. Diese Zeit eignet sich hervorragend für Vogelbeobachtungen sowie für ausgedehnte Spaziergänge.

    Ein unvergesslicher Sonnenuntergang auf Rügen ist unzweifelhaft ein Highlight jeder Reise und es freut mich, dass dieses Thema eine derartige Resonanz im Forum gefunden hat. Die bisherigen Beiträge zeigen eindrucksvoll die Vielfalt der Insel und die zahlreichen Plätze, von denen aus sich der Tag gebührend verabschieden lässt. Dennoch möchte ich weitere Highlights der östlichen Küste Rügens in die Diskussion einbringen, die meines Erachtens nach Beachtung verdienen.

    Ein besonderer Ort, um das Spektakel des Sonnenuntergangs zu erleben, ist der kleine Hafen von Sassnitz. Von hier aus hat man einen hervorragenden Blick auf die östliche Küstenlinie und die malerischen Fischerboote, die im Hafen vor Anker liegen, sind ein schöner Vordergrund für die untergehende Sonne. Da Sassnitz weniger stark frequentiert ist als einige andere Touristenmagnete auf Rügen, kann man hier in einer etwas ruhigeren Atmosphäre den Abend ausklingen lassen.

    Ein weiteres Highlight ist der Strand in Mukran. Der ausgedehnte Sandstrand bietet einen idealen Platz, um im warmen Sand zu sitzen und die Sonne im Meer versinken zu sehen. Die breite Küstenlinie sorgt dafür, dass man auch in den Sommermonaten einen ruhigen Platz finden kann, um den Abend zu genießen. Ein Spaziergang entlang der Küste bietet zudem die Möglichkeit, die vielfältige Flora und Fauna des Küstenstreifens zu entdecken. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass die Pläne für ein LNG-Terminal hier nicht weiterverfolgt werden, da dies den Charme und die unberührte Schönheit dieser Region nachhaltig zerstören würde.

    In der Nähe von Lohme bietet der Hochuferweg, den ich bereits erwähnte, eine weitere Gelegenheit, die Abendstunden zu verbringen. Der Weg führt durch dichte Wälder und eröffnet immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das Meer. Hier kann man in Ruhe die Natur genießen, während die Sonne den Horizont berührt. Die friedliche Atmosphäre und die unberührte Landschaft machen diesen Ort zu einem Geheimtipp für Ruhesuchende und Naturliebhaber.

    Binz, mit seiner prächtigen Strandpromenade, sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Die Bäderarchitektur und die Promenadenbeleuchtung bieten eine romantische Kulisse, die durch den Sonnenuntergang noch verstärkt wird. Ein Abendspaziergang entlang der Promenade lässt die Hektik des Alltags in den Hintergrund treten und bietet die Gelegenheit, die frische Seeluft einzuatmen und die Schönheit der Natur zu würdigen.

    Jeder dieser Orte hat seinen eigenen Charme und es fällt schwer, einen Favoriten zu benennen. Die Vielfalt der Möglichkeiten auf Rügen sorgt dafür, dass jeder Besucher den für sich perfekten Ort finden kann, um einen unvergesslichen Sonnenuntergang zu erleben. Die Insel ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Fotografen, und es ist ein Privileg, diese beeindruckende Szenerie mit anderen teilen zu können. Möge Rügen auch weiterhin ein Hort der Ruhe und Schönheit bleiben, weit entfernt von den Plänen industrieller Eingriffe.

    Rügen, diese wunderbare und facettenreiche Insel, hat zu jeder Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz. Als einer, der Rügen nicht nur aus touristischer Perspektive schätzt, sondern auch das ganze Jahr über hier lebt, bietet sich mir ein tiefer Einblick in die jahreszeitlichen Veränderungen und deren einzigartige Reize. Die Insel erblüht im Frühjahr förmlich in neuem Glanz; besonders in Sassnitz beginnt die Natur sich zu entfalten und die frische Seeluft verleiht neuen Schwung. Die Ankunft der Zugvögel auf ihrer Reise nach Norden ist ein Naturschauspiel, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

    Im Sommer zieht das mondäne Binz Besucher aus aller Welt an. Die weißen Villen und der feine Sandstrand sind der Inbegriff für einen Badeurlaub. Binz bietet zudem eine Fülle an kulturellen und gastronomischen Angeboten. Die Open-Air-Veranstaltungen und Strandkonzerte sind ein Highlight für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Ein Abendspaziergang entlang der Strandpromenade mit einem abschließenden Besuch in einem der ansässigen Restaurants ist immer zu empfehlen.

    Der Herbst auf Rügen hat eine intensive Schönheit. Besonders entlang der Kreidefelsen bei Lohme zieht der Wandel der Blätter viele Naturliebhaber an. In dieser Jahreszeit zeigt sich die Insel von einer eher mystischen Seite und die leuchtenden Farben der Wälder bieten einen geradezu malerischen Anblick. Die ruhige Atmosphäre lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein. Es ist die Zeit der Rückbesinnung und der Vorbereitung auf die ruhigere Winterzeit.

    Der Winter, den man auf Rügen durchaus unterschätzt, hat seinen ganz eigenen Charme. Während es auf der Insel merklich stiller wird, bietet diese Jahreszeit eine hervorragende Gelegenheit, den Alltag hinter sich zu lassen. Die verschneiten Strände bieten eine melancholische Schönheit, die zu einem stillen Spaziergang einlädt. Am Abend locken die warmen Stuben der Restaurants mit regionalen Spezialitäten, die besonders in den kalten Monaten ihren Reiz entfalten.

    Rügen, oft als Juwel der Ostsee gepriesen, bietet in der Tat einige der atemberaubendsten Landschaften, die Deutschland zu bieten hat. Als Unternehmer, der seit vielen Jahren vom Tourismus lebt, sehe ich sowohl die Vorzüge als auch die Herausforderungen, die der Zustrom von Besuchern mit sich bringt.

    Rügen ist durch seine touristische Infrastruktur, die historisch gewachsen ist, sicherlich gut aufgestellt. Die Touristen bringen nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung, sondern tragen auch zur kulturellen Vielfalt bei. Die traditionsreiche Architektur in Binz und die majestätischen Klippen von Sassnitz sind nur einige der Schönheiten, die Gäste aus aller Welt anziehen. Natürlich gibt es Zeiten, in denen die Ruhe der Insel herausgefordert wird, insbesondere in den Sommermonaten. Dennoch ist der Tourismus die Lebensader für viele kleine Unternehmen, die ohne die Besucher nur schwer bestehen könnten.

    Ein vollkommen anderes Thema, das derzeit die Gemüter erhitzt, ist das geplante LNG-Terminal in Mukran. Es steht im harten Kontrast zum Bild der Naturnähe und Unberührtheit, das Rügen vermitteln soll. Meiner Meinung nach ist es eine Fehlentscheidung, die nicht nur die lokale Umwelt belastet, sondern zudem die Touristen abschrecken könnte, die unsere Insel gerade wegen ihrer unberührten Natur besuchen. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die wirtschaftlichen Interessen mit dem Schutz unserer Natur in Einklang bringen können.

    Für diejenigen, die sich nach Ruhe und Besinnlichkeit sehnen, bietet Rügen viele Orte der Einkehr und Erholung abseits des großen Trubels. Orte wie Lohme oder die stille Schönheit der Außenstellen von Sassnitz bieten eine gänzlich andere Perspektive auf Rügen und unterstreichen die Vielseitigkeit unserer Insel. Ich ermutige jeden, auch die weniger bekannten Schönheiten zu erkunden und die Vielfalt der Insel zu entdecken.

    Abschließend möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob und wie wir als Gemeinschaft ein nachhaltiges Modell für den Tourismus auf Rügen entwerfen können, das sowohl die Bedürfnisse der Bewohner als auch der Besucher berücksichtigt? Euer Einblick hierzu wäre von großem Interesse.

    Ein stimmungsvoller Sonnenuntergang lässt sich hervorragend von den Kreideküsten bei Sassnitz erleben. Die steilen Klippen bieten nicht nur eine einzigartige Kulisse, sondern auch einen unvergesslichen Blick auf das Farbenspiel des Himmels. Besonders beeindruckend ist der Kontrast zwischen den weißen Kreidefelsen und den warmen Tönen der untergehenden Sonne.

    Ebenfalls empfehlenswert ist der Ausblick vom Hochuferweg bei Lohme. Hier kann man entlang der malerischen Wanderwege entspannen und die Aussicht auf die Ostsee genießen. Dieser ruhige Ort bietet einen idealen Rückzugsort für alle, die den Sonnenuntergang in friedlicher Umgebung erleben möchten.

    Sassnitz bietet als Hafenstadt auf Rügen durchaus einige interessante Aspekte, die einen Besuch wert sein können. Historisch gesehen hat der Hafen von Sassnitz eine bedeutende Rolle gespielt und auch heute noch spürt man dort das maritime Flair. Besucher können die traditionelle Fischerei erleben und die frische Seeluft genießen. Die Promenade bietet Gelegenheit, die beeindruckende Aussicht auf die Ostsee zu genießen.

    Besonders erwähnenswert ist die Nähe zu den berühmten Kreidefelsen, die man vom Hafen aus gut erreichen kann. Für Naturliebhaber bietet sich daher Sassnitz als idealer Ausgangspunkt an, um die einzigartige Landschaft der Region zu erkunden. Auch die nahegelegene Altstadt mit ihrer Bäderarchitektur kann einen Reiz ausüben.

    Zwar sind einige Läden im Hafenbereich nicht mehr in Betrieb, was den Eindruck trüben mag, jedoch ist die Umgebung von Sassnitz reich an Sehenswürdigkeiten, die dies ausgleichen können. Der Hafen selbst mag nicht mit Größe glänzen, bietet aber dennoch eine authentische und entspannte Atmosphäre.

    Jedoch sei an dieser Stelle auch auf die kontroversen Pläne hinzuweisen, insbesondere die Errichtung eines LNG-Terminals in Mukran, das in der Nähe von Sassnitz liegt. Diese Entwicklung könnte die natürliche und historische Umgebung beeinträchtigen und ist daher kritisch zu betrachten.

    Ein Besuch in Sassnitz kann also durchaus lohnenswert sein, insbesondere wenn man sich für die Verbindung von Natur und Geschichte interessiert. Jeder sollte jedoch selbst abwägen, welche Aspekte für den eigenen Besuch auf Rügen von Bedeutung sind.