Mir fällt beim Thema Sassnitzer Hafen als erstes die einzigartige Mischung aus Natur und (nicht zu übersehender) herber Authentizität ein – das ist meiner Meinung nach etwas, was viele Häfen inzwischen verloren haben. Während in anderen Orten alles auf Hochglanz poliert wird, riecht’s in Sassnitz morgens noch richtig nach Fisch, und manchmal auch nach Algen… typisch Ostsee eben. Wer auf Atmosphäre statt Luxus steht, findet hier die ehrlichere Variante.
Was viele nicht wissen: Im Bereich der alten Hafenanlagen gibt’s einige Stellen, wo man die Möwen beobachten kann, wie sie auf ihre Chance bei den Fischkuttern warten. Das ist nicht nur nett fürs Auge, sondern ich habe mir von Einheimischen sagen lassen, dass die Möwenpopulation und deren Verhalten tatsächlich etwas über die Wasserqualität im Hafen sagt. Das erinnert mich gleich daran, wie wichtig eine gesunde Natur für den Menschen (und unseren Darm) ist… Apropos: Wer mag, kann in einem der kleinen Imbisse fermentierten Hering oder saure Gurken probieren – das ist echtes regionales Ferment, gesund für die Verdauung und irgendwie auch typisch für die Küstenküche.
Eine Randnotiz am Rande: Ich habe mir letztes Jahr im Hafen tatsächlich einen Sonnenbrand geholt, weil ich unterschätzt habe, wie stark der Wind die Sonne kaschiert. Also, Sonnencreme nicht vergessen, gerade auf dem Steg Richtung Mole! 😅
Ein Tipp, den ich Gästen immer mitgebe: Wer nach Sassnitz fährt und einen Moment der Ruhe sucht, sollte sich – abseits des Trubels – in einen der alten Strandkörbe setzen, die manchmal noch in kleinen Ecken stehen. Ein Thermoskanne Tee, ein Buch und einfach die Schiffe beobachten… Entschleunigung pur. Und falls jemand wie ich einen empfindlichen Magen hat, lieber beim Matjesbrötchen nach „milden“ Varianten fragen – die typischen norddeutschen Zwiebeln sind nicht jedermanns Sache.