Beiträge von darmliebe

    Mich fasziniert besonders, wie vielfältig Rügen abseits der klassischen Wege eigentlich ist – und wie viel man dabei für die eigene Gesundheit entdecken kann, ohne dass es nach Programm klingt. Nach drei Jahren hier in Putbus stolpere ich immer noch über Ecken, die kaum jemand kennt 🙂.

    Ein Ort, der mich immer wieder überrascht, ist die kleine Waldlandschaft rund um das Naturerbe Zentrum Prora. Die berühmte Baumwipfelpfad-Aussicht kennen viele, aber was daneben liegt, bleibt meistens unentdeckt: Abseits der Wege wachsen dort wilde Kräuter und Pilze, die früher ganz selbstverständlich in die regionale Ernährung eingebaut wurden. Wer sich ein bisschen auskennt (oder sich traut zu lernen), findet z.B. wilden Dost, Knoblauchsrauke und sogar Topinambur – letzterer ist Gold für den Darm, weil er viel Inulin enthält und die guten Bakterien füttert. Ich hab mir angewöhnt, beim Spaziergang immer mal was mitzunehmen (nur so viel, dass’s den Bestand nicht stört), und am Abend gibt’s dann einen "Rügener Wildkräuter-Salat" mit Möwenzahn und Apfelessig.

    Ein zweiter Geheimtipp, vor allem für Menschen, die es still mögen und Wert auf inneren Ausgleich legen: Die alte russisch-orthodoxe Kapelle in Vilmnitz, gleich bei Putbus, steht oft leer und ist fast schon vergessen. Dort ist eine besondere Atmosphäre, die einen wirklich runterholt – keine Menschen, nur das Knarren des alten Holzes und der Geruch nach feuchtem Stein. Ich setz mich manchmal mit einem Buch in die Bank und höre einfach auf meinen Bauch… Es klingt vielleicht schräg, aber gerade an solchen Orten findet man eher zu sich (und merkt, wie der eigene Stress-Level sinkt).

    Was mich interessieren würde: Gibt’s unter euch jemanden, der schon mal geführte Kräuterwanderungen auf Rügen mitgemacht hat? Ich bin mir unsicher, wie fachkundig die Guides da sind oder ob das meist „Touristenbespaßung“ ist… Vielleicht hat ja jemand eine ehrliche Empfehlung, gern auch für Angebote, wo fermentierte Produkte hergestellt werden. Ich probiere grad selbst Kombucha mit Sanddorn – schmeckt komisch, aber tut dem Bauch erstaunlich gut.

    Also, falls ihr noch so Nischen-Orte kennt, die sich positiv auf Wohlbefinden, Psyche oder Darm auswirken (egal ob Moor, Quelle oder einfach ruhiges Plätzchen), lasst gerne hören. Rügen ist da meiner Meinung nach echt unterschätzt!

    Welche Rolle spielten die Hansestädte beim kulturellen und wirtschaftlichen Austausch im Ostseeraum?

    Als jemand, der auf der schönen Insel Rügen lebt, bin ich fasziniert von der Geschichte der Region und insbesondere der Hanse. Durch den Handel und Wandel innerhalb der Hanse entwickelten sich bemerkenswerte Verbindungen zwischen den Städten. Ich frage mich, inwiefern sich diese Verbindungen auf kulturelle Traditionen, Sprachentwicklungen und wirtschaftliche Praktiken ausgewirkt haben. Welche Einflüsse sind bis heute auf Rügen oder in anderen ehemaligen Hansestädten spürbar? Ich freue mich auf eure Gedanken und Erkenntnisse zu diesem spannenden Thema!

    Was ich richtig spannend finde an Rügens Geschichte, ist eigentlich das, was sich nicht sofort an jeder Ecke zeigt – also das, was irgendwie „unter der Oberfläche brodelt“ (im wahrsten Sinne des Wortes manchmal). Ich meine, seit ich nach Putbus gezogen bin, habe ich immer das Gefühl, dass die Spuren der Vergangenheit auch im Alltag mitschwingen… aber weniger durch die großen sichtbaren Bauwerke wie das Jagdschloss Granitz oder die Bäderarchitektur, sondern durch so kleine Alltagsdinge, die man erst bemerkt, wenn man eine Weile bleibt.

    Nehmen wir mal die Esskultur. Vieles kommt ja von den Schweden, Slawen oder auch Preußen, aber ehrlich gesagt wird das im Touri-Betrieb oft plattgebügelt. Die alten Brottrunk-Traditionen oder die Geschichten zu Sauerkraut und fermentierten Lebensmitteln hab ich zum Beispiel erst vor Ort von einer älteren Nachbarin gehört – das erzählt dir kein Reiseführer, und trotzdem sind das (für mich als Darmgesundheits-Nerd) irgendwie die wirklichen Relikte der Vergangenheit, die heute noch einen Einfluss haben. Und manchmal frag ich mich echt, ob so ein bisschen von dieser „alten Fermentation“ im Darmklima der Inselbewohner weiterlebt… Klingt jetzt seltsam, aber irgendwo bleibt ja so eine Tradition nicht nur kulturell, sondern auch biologisch haften? 🤷‍♂️

    Was mir außerdem auffällt: die Wälder auf Jasmund, die Felder und diese steinigen Böden, sie erzählen aus meiner Sicht noch viel mehr von der Geschichte als manche Ruine. Ich fühl mich da immer so ein bisschen zurückversetzt… als würde der Boden selbst die wechselnden Kulturen gespeichert haben. Das ist vielleicht ein sehr un-wissenschaftlicher Gedanke – aber ich bin mir da selbst nicht sicher, ob die Landschaft wirklich „Erinnerung“ speichert, oder ob das nur so ein Gefühl ist, das man entwickelt, wenn man lange genug hier lebt.

    Wie ist das bei euch: Habt ihr Momente, wo ihr die Geschichte nicht im Museum oder an Denkmälern spürt, sondern durch alltägliche Dinge – Gerüche, Essen, Ruhe, was auch immer? Oder ist das eher so ein „Neu-Insulaner-Spleen“ von mir?

    Deine Pläne, nach Rügen zu ziehen, kann ich gut nachvollziehen – ich habe den Schritt selbst vor drei Jahren gemacht, nach Putbus, und kann ehrlich sagen: Es ist ein Wechsel, der mehr verändert als nur die Adresse. Vielleicht klingt das erstmal philosophisch, aber das Lebensgefühl auf der Insel ist nicht mit dem zu vergleichen, was man vom Festland kennt. Klar, die Natur ist spektakulär, aber im Alltag gibt’s schon auch sehr eigene Herausforderungen.

    Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber hast du schonmal mitten im Winter auf einer Ostseeinsel gelebt? Das verändert total die Sicht aufs Ganze. Im Sommer ist alles voll, aber ab Oktober wird’s in manchen Orten sehr ruhig. Da merkt man dann, wie wichtig es ist, sich kleine Alltagsrituale zu schaffen – Wochenmarkt in Bergen am Samstag, kurze Spaziergänge auf dem Rugard, oder einfach abends in Putbus durchs Theater-Viertel zu schlendern (und ja, ein paar Möwen sind IMMER da, selbst bei Sturm).

    Was viele vergessen: Auch alternative Heilmethoden oder Gesundheitsangebote kannst du auf Rügen ziemlich gut einbringen – gerade als Physiotherapeut könntest du mit Fachwissen zu Darmgesundheit oder ganzheitlicher Therapie (was mehr und mehr gefragt wird, hab ich zumindest hier erlebt) durchaus punkten. Hier gibt’s einige kleinere Praxen, gerade in Binz, Bergen, Sassnitz und neuerdings sogar in Garz, die offen für neue Impulse sind. Manche Patienten fahren für spezielle Therapien sogar von der Insel runter – Potential ist da.

    Beim Thema Wohnung: Unterschätz nicht das Netzwerk der Einheimischen! Es läuft tatsächlich viel „unter der Hand“. Ich habe meine Wohnung damals nach vier Wochen über einen Aushang im Bioladen gefunden, vorher null Erfolg online gehabt. Gerade wenn du erstmal flexibel bist, vielleicht auch mal eine Weile in einer WG, Pension oder einer Ferienwohnung außerhalb der Saison – die Preise sinken ab Herbst deutlich. Nicht wundern: In Putbus gibt’s z.B. ein paar sehr entspannte Vermieter, wenn man beim Tag der offenen Tür der Genossenschaft freundlich aufschlägt, kommt man manchmal schneller ins Gespräch als gedacht.

    Vielleicht noch ein Punkt, der selten angesprochen wird: Auf Rügen hilft es echt, sich für ehrenamtliche Aktivitäten oder Vereine zu interessieren. Ob nun Naturschutz, Tafel, Kulturverein oder – wie bei mir – ein kleines Gesundheitsprojekt zur darmfreundlichen Ernährung in der VHS. Darüber kommst du ins Gespräch, lernst Inselstrukturen kennen und bist nicht „nur der Neue“. Das macht mehr aus, als man denkt.

    Falls du Fragen zu speziellen Orten hast oder wissen willst, wie’s mit Infrastruktur (Arzt, Apotheke, Bioladen, Bauernmärkte, ÖPNV…) in Putbus und Umgebung aussieht, schreib ruhig – hab mich in den drei Jahren schon ganz gut durchgewurschtelt 😉

    Was mich an der Gastro-Szene auf Rügen am meisten reizt, ist diese Mischung aus uralten Traditionen und neuen, manchmal echt schrägen Ideen – besonders, wenn’s ums Fermentieren und ums Thema „Darmgesundheit“ geht. Gar nicht mal so selten (vor allem in Hinterhof-Cafés oder bei Dorffesten, wenn man genau hinschaut) bekommt man hier auf der Insel noch selbstgemachtes Sauergemüse oder Kombucha vorgesetzt – das ist nicht nur ein kulinarisches Aha-Erlebnis, sondern auch ein echtes Plus für den Bauch… Bin mir da selbst nie so sicher, ob das alle mögen, aber ein Versuch ist’s wert.

    Eine Sache, die aus meiner Sicht viel zu wenig Beachtung kriegt: die kleinen Manufakturen, wo Brot und Kuchen noch mit Sauerteig (teilweise seit Generationen weitergeführt) gebacken werden. Dieses leicht säuerliche Aroma zum Beispiel beim Roggenbrot aus Putbus – hat mich total überrascht, wie anders das im Vergleich zu Industrieware schmeckt. Dazu ein bisschen regionale Butter und ein Klecks Kräuterquark, eventuell mit frischen Wildkräutern von der Wiese vor der Tür… da brauch ich echt keinen Lachs oder Kaviar drauf, um vollkommen zufrieden zu sein. Wer mal Lust auf was Bodenständiges, aber ehrliches hat: Bauernhöfe und kleinere Bäckereien abklappern, lohnt sich fast immer.

    Was ich noch empfehlen kann, ist die Suche nach saisonalen Fermenten in Restaurants – oft werden vergorene Möhren, Rote Bete oder Senfgurken als Beilage serviert. Das ist nicht nur ein Erlebnis für den Gaumen, sondern pusht freundliche Darmbakterien, was gerade nach den typischen Fisch-gerichten nicht schaden kann… Wer mag, kann auch in ein paar Hofläden nachfragen, da gibt’s manchmal sogar Workshops zum Selbermachen von Kimchi oder milchsauren Gurken. Find ich spannend, weil die Leute hier oft echt noch Ahnung vom Handwerk haben und gerne was weitergeben.

    Und noch ein kleiner Geheimtipp: Im Spätsommer gibt’s auf einigen Märkten sauer eingelegte Pilze (vor allem Maronen und Butterpilze). Schmeckt ungewohnt, leicht herb, aber passt mega zu dunklem Brot oder zu einem Glas naturtrübem Apfelsaft aus der Region… naja, ihr wisst schon, nicht jedermanns Sache, aber für Experimentierfreudige ein echtes Muss 🤷‍♂️.

    Also, ich muss ehrlich sagen, Prora ist für mich immer so ein kleiner Zwiespalt… Einerseits total beeindruckend, was da architektonisch gestemmt wurde – fast 5 Kilometer Plattenbau direkt am Meer, das ist schon verrückt. Andererseits, naja, die Geschichte vom KdF-Bad ist natürlich alles andere als leichtverdaulich. War letztes Jahr mal dort (eigentlich wollte ich mir die Bäderarchitektur in Binz anschauen, aber Prora lag halt auf dem Weg – und, keine Ahnung, hatte Bock auf was Anderes). Die Dimensionen hauen einen echt um – und irgendwie ist das Gefühl dort komisch zwischen moderner Ferienanlage und geschichtsträchtigem Ort… schwer zu erklären.

    Was ich ziemlich spannend fand: Abseits von den klassischen Ferienwohnungen gibt’s da auch ungewöhnlichere Übernachtungsmöglichkeiten. Zum Beispiel diese Jugendherberge im Block V – ziemlich modern renoviert, aber einige Bereiche sind absichtlich etwas „roh“ gelassen… Bin mir nicht sicher, ob das auf Dauer so bleibt, aber es gibt wohl regelmäßig Führungen, wo man eben nicht nur die Luxussanierung sieht, sondern auch noch richtig alte Substanz, Bunker und sowas. Für Leute, die Geschichte gern zum Anfassen haben, vielleicht ganz cool.

    Apropos, das Prora Dokumentationszentrum wurde ja schon genannt. Ich hatte noch zufällig mit ’nem Guide gequatscht, der meinte, dass die ehemaligen Speisesäle heute manchmal als Ausstellungsfläche oder für alternative Kulturprojekte genutzt werden. Weiß aber nicht, wie regelmäßig da was läuft… Vielleicht gibt’s dazu ja Erfahrungswerte?

    Was Preise angeht: Ehrlich gesagt, ist Prora inzwischen kein Billigheimer mehr. Die Ferienwohnungen mit Seeblick können locker mit Binz konkurrieren, zumindest so mein Eindruck. Aber am hinteren Ende, Richtung Mukran, gibt’s wohl noch kleinere Anbieter, die nicht direkt im Luxussegment unterwegs sind – hab aber keine konkreten Tipps, sorry! Vielleicht mal bei lokalen Vermittlern vor Ort fragen oder auch außerhalb der Saison probieren, da ist’s oft günstiger.

    Randnotiz, bevor ich’s vergesse: Die Strandabschnitte direkt bei Prora sind überraschend entspannt – selbst im Hochsommer. Weniger Gedränge als in Binz oder Sellin. Und von Prora aus kann man echt gut per Rad Richtung Sassnitz oder rund um die Schmale Heide fahren… kleine Pause an den Feuersteinfeldern, das tut auch dem Darm ganz gut, Bewegung an der frischen Ostseeluft. 😉 (Bin mir manchmal nicht sicher, ob ich nicht eigentlich mehr wegen der Natur als wegen der Gebäude herkomme… Naja, ihr kennt das.)

    Hat jemand schon die neuen Gastronomiekonzepte ausprobiert, die wohl in den unteren Etagen aufmachen? Mich reizt ja immer die Kombi: Geschichte, Meer und gutes Essen… aber ob das in Prora schon wirklich zusammenpasst?