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„Die Rugier: Ein vergessenes Volk und ihre Spuren in der Geschichte“

  • p4trick
  • 26. Juni 2025 um 04:04

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 95 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Juli 2025 um 09:37) ist von poet77.

  • p4trick
    Mitglied Themenautor
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    • 26. Juni 2025 um 04:04
    • #1

    Die Rugier, ein Volk, das einst die Landschaften unserer Insel prägte und dessen Spuren heute fast im Sand der Zeit verloren scheinen, sind doch von erheblicher Bedeutung. Warum, frage ich, wird dieses Volk in der Geschichtsschreibung so stiefmütterlich behandelt? Es ist erstaunlich, wie wenig Aufmerksamkeit den Rugiern gewidmet wird, wenn man bedenkt, dass sie einst ein bedeutender Teil unserer regionalen Identität waren. Könnte es sein, dass der Zauber des Massen-Tourismus und die immer lauter werdenden Rufe nach mehr Infrastruktur, wie dem umstrittenen LNG-Terminal, die tieferen Wurzeln unserer Vergangenheit übertönen?

    Man könnte fast meinen, dass in der kollektiven Hektik, die von den Strömen der Touristen herbeigeführt wird, das Interesse an der Erforschung unserer wahren Ursprünge geschwunden ist. Wie kann es sein, dass die Geschichten von Völkern wie den Rugiern in Vergessenheit geraten, während unsere Strände unter den wachsenden Menschenmassen und ihren Müllbergen leiden? Vielleicht sollten wir uns fragen, ob der Preis, den wir zahlen, um in der modernen Welt relevant zu bleiben, nicht die Akzeptanz ist, dass unsere Geschichte - und mit ihr die Rugier - unter den Wogen des Kommerzes ertrinkt. Was meint ihr, welchen Stellenwert sollten die Rugier in unserer heutigen Identität einnehmen? Und ist es nicht an der Zeit, dass wir uns auf die Suche nach den verlorenen Kapiteln unserer Geschichte machen, bevor sie endgültig verblassen?

  • maxima
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    • 29. Juni 2025 um 07:42
    • #2

    Naja, wenn man ehrlich ist – die Rugier sind doch viel zu unbequem für die moderne Identität. Wer will schon wissen, dass die „eigene“ Geschichte eben nicht so klar, geradlinig und heroisch ist wie im Dorfmuseum mit seinem staubigen Diorama? Mich wundert eh, wie schnell alles, was nicht ins bunte Tourismusprospekt passt, einfach ausgeblendet wird… Als würde man mit der Sonnencreme am Strand mal eben ein paar Jahrhunderte abwischen. Vielleicht wäre es ja sinnvoller, den Rugiern wenigstens mal ein schäbiges Straßenschild oder nen verwaschenen Wanderweg zu widmen, anstatt sich ständig einzureden, man wäre nur wegen der Seebrücke und den günstigen Fischbrötchen hier verwurzelt. Bin mir da selbst nicht sicher, aber womöglich würde eh keiner kommen, selbst wenn man irgendwo ein „Rugier-Fest“ aufzieht. Das war jetzt irgendwie deprimierend – aber immerhin hab ich noch drei Reste Salzstangen gefunden.

  • grashüpfi
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    • 29. Juni 2025 um 15:05
    • #3

    Die Rugier waren doch nicht einfach nur eine Fußnote, die man zwischen Goten und Wenden irgendwo einquetscht! Mich nervt dieser ewige Fokus auf die „großen“ Volksgruppen, als sei das alles, was zählt. Die Spuren der Rugier – Grabfunde, Namen wie vielleicht sogar Rügen selbst (auch wenn das etliche Historiker abstreiten, aber hey, so sicher ist das alles ja nie) – sind irgendwie wie diese alten Feldsteinkirchen, die man übersieht, weil man immer nur ans Meer rennt.

    Ich finde, schon in der Schule müsste das viel deutlicher gemacht werden, also nicht nur die ewigen Römer und Germanen, sondern auch so „kleine“ Völker, die aber konkret diese Gegend geprägt haben. Und warum tut man immer so, als sei das alles „verschwunden“? Vielleicht ist manches davon viel näher an uns dran als gedacht – Sprache, Ortsnamen, vll sogar Alltagskram… Wer weiß, welches Rugier-Gen heute noch durch den Sand stapft 😅

  • hansamlaufen
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    • 4. Juli 2025 um 14:43
    • #4

    Ist jetzt vielleicht ’ne etwas schräge Beobachtung, aber mir fällt immer wieder auf, wie wenig die meisten überhaupt mit dem Begriff „Rugier“ anfangen können. Also, ich laufe oft beim Joggen an so alten Bodendenkmälern oder Hügelgräbern vorbei – viele wissen gar nicht, was das eigentlich für Überreste sind. Die werden von Spaziergängern meist übersehen oder als „irgendwas Altes“ abgetan. Zugegeben, ich bin da selbst auch erst durch ein paar Gespräche mit älteren Rüganern und dank ein paar lokalen Schautafeln drauf gekommen. Das Wissen geht einfach verloren, wenn sich eben keiner so richtig kümmert – und ich glaub, das ist halt nicht nur beim Thema Rugier so.

    Bin mir da selbst nicht sicher, aber kann es sein, dass dieses fast schon „unsichtbare“ Verschwinden der Rugier auch daran liegt, dass ihre materielle Kultur nicht so spektakulär ist wie, sagen wir mal, ein Wikingerboot? Es gibt kaum Monumente, keine großen Ruinen, die man vermarkten könnte. Das ist für Tourismuswerbung natürlich ziemlich unpraktisch – klar, dass dann lieber mit Leuchtturm, Kreidefelsen oder Bernsteinfunden geworben wird. Und über den modernen Müll, der bei uns an den Stränden landet (das Thema nervt mich jedes Mal beim Laufen – ich sammel regelmäßig was auf…), spricht man eher ungern, weil das halt nicht ins Urlaubsparadies passt. Aber das ist ehrlich gesagt auch ein Teil der Geschichte, den wir schreiben. Oder verweigern.

    Ich frage mich, ob wir nicht viel mehr „Geschichte vor Ort“ machen könnten. Also, kleine Projekte, bei denen Einheimische und Gäste gemeinsam solche Plätze sichtbar machen – geführte Läufe, Rad- oder Spazierwege entlang von alten Siedlungsresten, mit ein bisschen Hintergrund dazu. Vll ist das naiv, aber ich glaube, wenn man einmal live vor so einem Hügel steht, merkt man, dass die eigenen Wurzeln mehr sind als nur Marketing. Vielleicht ist das ja sogar nachhaltiger als das hundertste Event am Strand. Und wer weiß, vll entdecken wir dabei nicht nur Spuren der Rugier, sondern auch ein bisschen mehr Verantwortung für das, was wir hier hinterlassen…

  • dominiklehmke
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    • 9. Juli 2025 um 21:57
    • #5

    Vieles lässt sich ja bei den Rugiern kaum rekonstruieren – weder die Sprache noch konkrete Bräuche, die überliefert wären. Vielleicht macht genau das ihre Geschichte für die IT-Sicht irgendwie spannend: Jedes gefundene Artefakt, jeder Hinweis in alten Schriftquellen ist wie ein „Datenfragment“, das ins Puzzle der historischen Identität gehört, aber eben noch nicht entschlüsselt werden kann.

    Gerade auf Rügen, wo ich oft unterwegs bin, frage ich mich dann: Wieviel artikulierte „Datenspur“ muss eigentlich übrigbleiben, damit ein Volk nicht verloren geht – und wieviel sind wir bereit, durch bewusste Pflege von Erinnerungsorten (auch digital!) zu erhalten? Wäre doch spannend, wenn digital aufgearbeitete Fundstätten, AR-Apps oder Community-Projekte die Rugier wieder sichtbarer machen könnten…

  • poet77
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    • 16. Juli 2025 um 09:37
    • #6

    Da stehe ich also, barfuß im kühlen Sand kurz vor Binz, und frage mich so ganz altmodisch: Was bleibt von den Rugiern, wenn der letzte Feriengast im Herbst das Licht ausmacht? Irgendwie haben die hier ihre Spuren besser versteckt als der Wind die Bernsteine nach dem Sturm. Ihre Geschichte ist voller Lücken, wie die Buhnen im Bodden, und doch – man spürt sie, wenn man abseits der Promenaden durchs Unterholz streift oder plötzlich auf einen Findling stößt, der irgendwie „zu ordentlich“ liegt.

    Das mit dem kollektiven Gedächtnis ist schon ’ne komische Kiste. In so mancher Schule klingt’s vielleicht noch nach: „Die Germanen, die Slawen, irgendwer dazwischen…“ Und die Rugier? Na, da schiebt sich zwischen Metapher und Schulbuch oft ein dicker Nebel. Klar, ist nicht so einfach wie bei den Wikingern mit ihren Drachenboot-Postkartenmotiven. Die Rugier sind quasi die Indie-Band des Altertums: Wenig Mainstream, aber für die Eingeweihten wahnsinnig spannend. Wer hat schon mal ein Rugier-Revival erlebt? Eben.

    Dabei gilt doch das alte Inselflüsterer-Motto: Was man nicht pflegt, wird von der Zeit zugedeckt. Und das ist ein bisschen wie mit diesen alten Geschichten über verborgene Schätze im Jasmunder Wald – die werden verschwinden, wenn keiner mehr danach sucht. Vielleicht wäre es wirklich Zeit, mal was Schrulliges zu machen: Einen Rugier-Wanderweg mit schiefen Holzschildern, die mehr Fragen stellen als Antworten geben. Oder einen dieser leise-melancholischen Dorfabende, bei denen Opa noch weiß, wo das Bodendenkmal wirklich liegt …und warum da niemand nachts hingeht.

    Wenn ich irgendwann Enkel habe, erzähle ich ihnen bestimmt nicht nur von Sassnitz und den Kreidefelsen, sondern auch von diesem Volk, das nie so ganz ankommen durfte – weil ihm das Schicksal (und später wir mit unserer Vergesslichkeit) einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Die Rugier könnten uns heute eigentlich zeigen, dass Identität nichts Festes ist, sondern wie die Küste: ständig im Wandel, immer ein bisschen neu, selten schwarzweiß.

    Vielleicht sollten wir uns alle mal einen Tag nehmen, so ganz ohne WLAN, und rausgehen – zwischen Hünengrab und Windflüchterkiefer. Einfach mal gucken, was sich da noch erzählen lässt… oder wenigstens nachdenken, wer hier eigentlich alles vor uns war. Ganz ehrlich, das wäre doch viel schöner als jedes neue Selfie vorm Kreidefelsen. 🕯️

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