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Die bedeutendsten historischen Orte Rügens im Überblick

  • hansamlaufen
  • 30. Mai 2025 um 19:23

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.233 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Oktober 2025 um 19:18) ist von jogipeter.

  • hansamlaufen
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    • 30. Mai 2025 um 19:23
    • #1

    Hallo zusammen,

    ich plane einen Besuch auf Rügen und interessiere mich sehr für die kulturellen und historischen Highlights der Insel. Welche Orte sind aus eurer Sicht unverzichtbar, wenn man auf Rügen unterwegs ist und sich für Geschichte und Kultur interessiert?

    Es wäre besonders interessant zu erfahren, welche historischen Stätten oder Museen einen Besuch wert sind. Gibt es vielleicht auch spezielle Events oder Führungen, die ihr empfehlen könnt? Die Insel hat ja eine lange und vielfältige Vergangenheit, da will ich natürlich so viel wie möglich erfahren und erleben.

    Ich freue mich auf eure Tipps und Erfahrungen! Vielleicht hat ja jemand von euch schon einmal einen thematischen Rundgang oder eine spezielle Erkundungstour auf der Insel gemacht? Jeder Hinweis wäre hilfreich, um meine Reise bestmöglich zu planen und nichts Wichtiges zu verpassen.

  • bluekakao
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    • 30. Mai 2025 um 19:59
    • #2

    Also aus meinen eigenen Urlaubserfahrungen auf Rügen kann ich dir nur ans Herz legen, mal das ehemalige KDF-Bad Prora anzuschauen – dieser gigantische Baukomplex an der Ostseeküste ist wirklich ein Stück Zeitgeschichte zum Anfassen. Die Dauerausstellungen zur NS-Zeit und DDR-Geschichte sind ziemlich umfassend, und man bekommt vor Ort oft spezielle Führungen angeboten, die wirklich ins Detail gehen. Ein Tipp am Rande: In den Sommermonaten finden manchmal Exkursionen mit Zeitzeugen statt, das hatte ich damals zufällig mitbekommen und fand es sehr eindrücklich. 🚶‍♂️

    Was ich auch noch erwähnen wollte: In Putbus gibt’s regelmäßig Kulturveranstaltungen im Theater (das älteste der Insel) und die Orangerie ist ein echtes Kleinod für Architekturfreunde. Die Atmosphäre dort ist ganz eigen, besonders abseits der Hauptsaison, wenn es etwas ruhiger zugeht.

  • BritishBulldog
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    • 7. Juni 2025 um 14:00
    • #3

    Wer bei „bedeutenden Orten“ nur an Prora denkt, hat entweder die Geschichtsbücher nie aufgeschlagen oder ist auf Instagram hängengeblieben. Die wahren Zeugnisse findet man in den slawischen Burgwällen bei Garz – aber da verirrt sich kaum ein Tourist, weil’s keinen Selfie-Hotspot gibt, lächerlich. Wer wirklich was über Rügens Vergangenheit lernen will, ignoriert das übliche Urlaubs-Fastfood und wühlt sich durch Granitz-Jagdschloss, besucht das winzige Heimatmuseum in Gingst oder setzt sich mal mit der Kirchenarchitektur in Bergen auseinander. Diese ganzen Events und Führungen sind nett, aber am Ende bleibt’s oft Oberfläche. Wer behauptet, Rügen sei nur Ostseestrand und Prora-Komplex, hat das Thema null verstanden. Bin gespannt, wer von euch wirklich schon mal einen der alten Burgwälle betreten hat – oder ist das wieder zu anstrengend?

  • toni
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    • 26. Juni 2025 um 08:10
    • #4

    Falls ihr auf außergewöhnliche geschichtliche Orte steht und nicht nur die Standardziele ansteuern wollt: Die alten Kreidebrüche bei Sassnitz haben auch was echt Eigenes. Da merkt man noch so richtig, wie die Insel früher „funktioniert“ hat – Industriegeschichte mitten im Grünen quasi. Und als Kontrast dazu find ich die kleinen, richtig alten Fischerdörfer wie Vitt spannend, das ist wie Zeitreise Light. 😄

  • ThU3
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    • 29. Juni 2025 um 12:25
    • #5

    Was mir bei der Frage nach historischen Orten auf Rügen immer als erstes einfällt, ist ehrlich gesagt das Wechselspiel zwischen Natur und Geschichte – irgendwie hat die Insel beides so eng verwoben wie kaum eine andere Ecke im Norden. Klar, Prora oder das Jagdschloss Granitz sind auf den ersten Blick echte Klassiker, aber ich finde die kleinen, oft übersehenen Orte fast spannender. Zum Beispiel die Großsteingräber bei Lancken-Granitz – ich war da mal aus Versehen bei einer Wanderung gelandet (eigentlich wollte ich nur meine Schrittzahl fürs Abendessen rechtfertigen 😅), aber dann stand ich plötzlich mitten in der Steinzeit. Die Gräber sind einfach so unprätentiös und trotzdem total beeindruckend, weil sie einen direkt mit der Frühgeschichte verbinden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass nur der Wind und ein paar Krähen zusehen… Kein Ticket, keine Info-Tafel, einfach Geschichte pur.

    Was mich außerdem mal total überrascht hat, war das Dokumentationszentrum in Prora – besonders die Infos zur Ernährung und Versorgung der KdF-Gäste damals. Das deckt sich auch mit meinem ernährungsberaterischen Blick: Wie die Nazis die Ernährung propagandistisch genutzt haben, aber auch, wie sich auf der Insel bis heute Esskultur und regionale Produkte entwickelt haben… Bin mir da selbst nicht ganz sicher, aber ich glaub, Rügen ist da ein ziemlich gutes Beispiel für die Verbindung zwischen kulinarischer und sozialer Geschichte. Wer Zeit hat, sollte mal eine der Führungen zu Rügener Spezialitäten mitmachen – da lernt man nicht nur was über Fischfang und Märkte, sondern auch, warum bestimmte Lebensmittel auf der Insel so „überlebt“ haben. Falls jemand hier auch auf regionale Ernährung achtet: Der Wochenmarkt in Bergen ist noch so ein Geheimtipp, da sieht man die Verbindung von Tradition und Moderne direkt auf dem Teller.

    Was ich bislang noch nie ausprobiert habe, aber immer wieder empfohlen bekomme, sind abendliche Kirchenführungen, gerade in den alten Backsteinkirchen (zum Beispiel in Altenkirchen oder Bergen). Da soll es manchmal Orgelabende geben, die die Geschichte des Ortes mit Musik verbinden. Vielleicht ist das für manche zu ruhig, aber ich kann mir vorstellen, dass man die Atmosphäre dort viel stärker aufsaugt als bei überlaufenen Tagesführungen.

    Mich würde jetzt interessieren – gibt es auf Rügen eigentlich historische Orte, an denen Ernährung oder Esskultur im Mittelpunkt stehen? Oder hat jemand schon mal an so einer kulinarisch-historischen Führung teilgenommen? So ganz habe ich das nämlich noch nicht für mich entdeckt…

  • cyn
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    • 4. Juli 2025 um 14:34
    • #6

    Was ich noch spannend finde, weil’s bisher keiner erwähnt hat: In der Nähe von Altenkirchen steht die uralte Kirche St. Nikolai, mit den charakteristischen Findlingsmauern und einem richtig eigenwilligen Turm – der wirkt fast wie ein Bollwerk. Innen gibt’s mittelalterliche Malereien, die über Jahrhunderte erhalten blieben… Das Ganze ist so ein schöner Mix aus Dorfidylle und Geschichte zum Anfassen, da kann man echt mal einen ganzen Vormittag vertrödeln und immer noch Neues entdecken. Und – kleiner Off-Topic-Moment: Mir ist da letztes Jahr glatt der Autoschlüssel zwischen die Grabsteine gefallen, das war Nervenkitzel pur. 😅 Wer von euch kennt noch diese alten Kirchen auf Rügen, die scheinbar irgendwo im Nirgendwo stehen?

  • Poseidon747
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    • 8. Juli 2025 um 15:07
    • #7

    Manchmal frage ich mich, ob nicht gerade die scheinbar „geschichtsleeren“ Orte auf Rügen eigene, stille Geschichten erzählen… Ich meine, die dampfenden Kreideklippen am frühen Morgen oder das endlose Rauschen der Bäume im Buchenwald bei Jasmund – das ist keine klassische „historische Stätte“, klar, aber irgendwie spürt man da tief drunter die uralten Schichten, aus denen diese Insel gebaut ist. Bin mir da selbst nicht sicher, aber vielleicht liegt so ein Mehr an Geschichte zwischen den Ritzen der Natur, als all die erklärenden Tafeln in den Museen vermitteln können.

    Was mich auch fasziniert: Die alten Militäranlagen aus dem Kalten Krieg, irgendwo im Gestrüpp bei Mukran oder Dranske – da ragt mal ein rostiges Tor aus dem Gebüsch, ein paar Betonreste, und die Möwen schreien drüber hinweg. Es ist kaum was beschriftet, eher so wie ein Rätsel… Wer sich darauf einlässt, steht plötzlich zwischen den Zeitschichten und fragt sich fast automatisch, wie viele Geschichten hier überhaupt noch verborgen sind. (Oder bilde ich mir das bloß ein?)

  • dominiklehmke
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    • 20. Juli 2025 um 16:59
    • #8

    Wenn ich auf Rügen unterwegs bin, zieht’s mich immer auch nach Kap Arkona zu den Leuchttürmen und den Resten der Jaromarsburg – da kann man sich irgendwie ganz gut vorstellen, wie das damals mit den Ranen lief, die slawische Festung da an der Steilküste… Und technisch gesehen: Wenn man genau aufpasst, findet man bei den Bunkeranlagen am Kap noch Überreste kalter Krieg und DDR-Grenztechnik. Ich hab mal mit’m alten Funkamateur gesprochen, der da früher gearbeitet hat – da erfährst du Geschichten, die in keinem Reiseführer stehen.

  • Alex
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    • 2. August 2025 um 17:02
    • #9

    Also für mich ist Rügen geschichtlich gesehen echt so eine Schatztruhe – je nachdem, wie tief man graben will, findet man immer noch was, das überrascht. Ich fahre meistens nach Sellin, aber von da aus unternehme ich regelmäßig kleine Ausflüge, die Geschichte und Küstenluft verbinden (ja, ich geb’s zu, oft auch mit Stullen im Rucksack… 😉).

    Was ich immer wieder spannend finde: das Zusammenspiel von verschiedenen Epochen auf engstem Raum. Zum Beispiel kannst du morgens im Jagdschloss Granitz (dem mit dem krassen Aussichtsturm – wer Höhenangst hat, wird getestet!) durch die Prunkräume spazieren und dich mittags schon in Vitt am Kap Arkona im Wind die alten Fischerhäuschen anschauen. In Sellin selbst gibt’s zwar „nur“ die typische Bäderarchitektur, aber schon ein Spaziergang über die Wilhelmstraße fühlt sich fast an wie ein kleiner Ausflug ins 19. Jahrhundert. Und falls jemand ein Herz für alte Technik hat: Im Rasenden Roland (die dampft noch! Meine Kids reiben mir das jedes Mal begeistert unter die Nase…) gibt’s ein bisschen Eisenbahngeschichte zum Mitfahren.

    Apropos „vergessene Orte“ – ich hatte neulich mal eine total unscheinbare Tafel am Weg zum Schwarzen See bei Binz entdeckt, da wurde auf alte kaiserzeitliche Forsthäuser hingewiesen. Die stehen heute mitten im Wald und werden, glaube ich, als Ferienwohnungen genutzt, aber du kannst außen noch die alten Schilder lesen. Wirkte irgendwie wie eine Zeitkapsel, die kaum jemand beachtet. Ähnlich ist’s mit den Großsteingräbern – die wirken fast zufällig in die Landschaft gepurzelt, aber wenn man da steht, merkt man richtig, wie alt die Insel als Kulturraum eigentlich ist.

    Und: Im Sommer gibt’s manchmal kleine Themenführungen, z.B. zu den alten Kirchen oder zu den Dorfgeschichten – ich hab zwar selbst mal eine verpasst (war in Sellin zu sehr aufs Softeis aus…), aber vielleicht weiß jemand, wo und wie man solche Termine zuverlässig findet? Bin mir da ehrlich gesagt selbst nie so sicher… Vielleicht habt ihr da bessere Tipps? Würde mich echt interessieren, wie ihr so auf Rügen auf „Geschichtsjagd“ geht!

  • darmliebe
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    • 31. August 2025 um 11:02
    • #10

    Mir ist aufgefallen, dass bisher noch niemand die Klosteranlagen auf Rügen erwähnt hat – besonders das ehemalige Zisterzienserkloster in Bergen ist für Geschichtsinteressierte echt spannend. Man kann dort die Kirche St. Marien besichtigen, die noch aus der Gründungszeit um 1180 stammt. Das Kloster stand damals quasi im Mittelpunkt der Christianisierung der Insel. Die Atmosphäre ist ziemlich speziell, es fühlt sich an, als würde man durch die Schichten der Jahrhunderte spazieren. Gerade, wenn man im Innenraum die alten Fresken anschaut oder über den Friedhof schlendert, bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wie tief Rügens Geschichte eigentlich verwurzelt ist. 🌿

    Noch ein Tipp, der oft vergessen wird: Das Rügen-Museum in Bergen bietet zwar nicht das größte Spektakel, hat aber eine Menge detailreicher Ausstellungsstücke aus verschiedensten Epochen. Besonders die Exponate zu Alltag und Medizin im 19. Jahrhundert interessieren mich immer – Fun Fact aus meinem Fachgebiet: Es gibt sogar alte Kräuterbücher und Gefäße für Heilpflanzen zu sehen, die z.T. früher für Darmerkrankungen genutzt wurden. Da merkt man erst, wie sehr Gesundheit und Lebensweise auch hier auf der Insel schon immer zusammengehört haben… Bin mir nicht sicher, wie gut deren Führungen aktuell sind, habe aber schon mehrfach gehört, dass sie auf Nachfrage auch spezielle Schwerpunktthemen anbieten.

    Wer einen etwas unkonventionellen Zugang zu Geschichte sucht, dem empfehle ich den alten Friedhof in Sagard. Liegt zwischen den großen Touristenströmen, aber dort gibt es uralte Linden, teils verwitterte Grabsteine und eine Atmosphäre, die zum Nachdenken einlädt – was mich manchmal mehr berührt, als ein klassisches Museum. Gerade für Leute, die sich für Ahnenforschung oder historische Lebenswelten interessieren, ein Geheimtipp.

    Abschließend: Ich glaube, das Schönste an Rügen ist, dass man die Geschichte oft eher zufällig nebenbei entdeckt – beim Streifzug durch ein Dorf oder wenn man plötzlich vor einer Infotafel mitten im Wald steht. Wenn ihr noch Tipps habt, welche kleineren Orte unterschätzt werden, immer her damit!

  • darmliebe
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    • 25. September 2025 um 13:16
    • #11

    Ich hab ja vor drei Jahren eher zufällig meinen Weg nach Putbus gefunden (war ursprünglich nur auf Kräuterwanderung hier, naja, dann bin ich irgendwie geblieben…). Seitdem stolpere ich dauernd über Orte, die weit mehr erzählen, als diese riesigen Prora-Betonblöcke oder die üblichen Schloss-Postkarten. Viele unterschätzen Rügen als reinen Strand-Hotspot, aber die Mischung aus alten Siedlungsspuren, Kurarchitektur & Naturheiltradition ist wirklich bemerkenswert.

    Was ich oft Freunden empfehle: Einfach mal in Putbus ankommen, das ist ja nicht nur „weiße Stadt“ und Theater, sondern mit dem Schlosspark und den Resten vom fürstlichen Garten gibt’s uralte Alleen, zum Teil mit Heilpflanzen, die schon im 19. Jh. als „Kurmittel“ galten. Manche Führungen gehen tatsächlich darauf ein, wie die Fürsten sich mit Quellwasser, Ernährung und Aufenthalten im Grünen fit gehalten haben – da steckt mehr Prävention drin als man denkt. Gerade für Leute, die sich für alternative Heilmethoden oder Naturheilkunde interessieren, kann man so einen historischen Spaziergang quasi als offene Gesundheits-Fortbildung nutzen… Und wenn man auf seinen Bauch hört (ich kann’s nicht lassen, sorry), dann gibt’s in den kleineren Hofcafés z.B. in Vilmnitz oft Sauerteig, regionale Fermente oder Kräuter, die traditionell den Darm stärken sollen. Nur als Mini-Tipp.

    Wer Lust auf wirklich „alte“ Geschichte hat: Die Großsteingräber in Lancken-Granitz oder bei Nobbin... Da läuft man durch Felder und zwischen riesigen Steinen, die vor 5000 Jahren schon als Ritual- und Kraftorte genutzt wurden – für mich irgendwie die stillste Form, Geschichte direkt zu spüren. Es gibt übrigens immer mal wieder kleine, geführte Meditationen oder Erzählrunden an diesen Gräbern (hab das mal mitgemacht, ist speziell aber lässt einen den Alltag echt vergessen).

    Noch ein Gedanke – weil das oft ausgeklammert wird: In den ehemaligen Sanatorien im Süden, z.B. in Lauterbach, waren schon vor 150 Jahren Kurgäste, die gezielt wegen Verdauungsproblemen herkamen. Die haben hier Moor, Seeluft und spezielle Diäten genutzt, das war quasi die „Darmkultur“ der Bäderzeit. Vielleicht ein nerdiger Blickwinkel, aber spannend, wie moderne Forschung da wieder anknüpft.

    Fazit? Klar, die großen Sehenswürdigkeiten sind einen Besuch wert, aber manchmal erzählt dir ein unscheinbarer Feldweg, eine Kräuterspur am Wegrand oder ein uraltes Grab mehr über die Insel, als es ein auswendig gelernter Audio-Guide je könnte… Und falls noch jemand Geheimtipps möchte, wo’s die beste Sanddornbuttermilch oder das urigste Roggenbrot gibt – einfach fragen!

  • jogipeter
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    • 2. Oktober 2025 um 19:18
    • #12

    Mir fällt immer wieder auf, wie sehr Rügen seine Geschichte eben nicht nur in den großen Sehenswürdigkeiten, sondern oft auch in den „unscheinbaren“ Winkeln offenbart – manchmal begegnet einem die Vergangenheit einfach am Wegesrand, während man eigentlich nach etwas ganz anderem sucht. Und dabei meine ich keineswegs nur die alten Gemäuer, sondern auch diesen eigenartigen „Insel-Charme“, der sich aus alten Bräuchen, Sprachfetzen und kleinen Festen zusammensetzt, die in keiner Broschüre stehen.

    So denke ich zum Beispiel an das kleine Dorf Groß Zicker auf der Halbinsel Mönchgut. Von außen betrachtet ist das einfach ein hübscher Ort mit Reetdachhäusern und einer winzigen Dorfkirche – aber wenn man ein bisschen Zeit mitbringt und ins Gespräch kommt (was tatsächlich zwischen Fischbrötchen und Gartenzaun passieren kann), hört man Geschichten über Seefahrer, über die Schweden, die hier mal das Sagen hatten, oder über Findlinge, die angeblich magische Kräfte besitzen sollten. Und wenn man dann am Südstrand entlangwandert, trifft man manchmal auf die Reste alter Steinwälle, von denen niemand so genau weiß, wer sie gebaut hat... – das ist dann so eine Mischung aus Archäologie und Dorfsagen, wo sich das Faktische und das Mythische überlappen.

    Nicht zu vergessen: der alte Seefahrerfriedhof in Dranske, wo die Grabsteine windschief im Dünengras stehen und Runen aus mehreren Jahrhunderten nebeneinander lesbar sind – oder eben auch nicht mehr. Solche Orte geben oft mehr her als so manches Museum, einfach weil die Geschichten, die dort in Stein gemeißelt wurden, eben nicht im Ausstellungsraum „erzählt“ werden, sondern ganz wortlos da sind. Ich liebe es, dort in aller Ruhe umherzugehen, die Atmosphäre aufzusaugen... Man kann fast das Meer rauschen hören, wie es damals für die Leute geklungen hat, die hier ihr Leben verbrachten.

    Apropos Klänge: In einigen Dörfern auf Wittow und Jasmund gibt es noch die Tradition der „Plattdüütsch Plapperrunden“ – da trifft sich, meist in einem Hinterzimmer vom Gasthof, die ältere Generation und erzählt auf Niederdeutsch Geschichten aus dem Dorfleben, manchmal tiefgründig, manchmal auch mit demberüchtigten trockenen Humor. Das hat einen ganz eigenen Charme, selbst wenn man nicht alles versteht – und ich finde, das ist auch ein Stück gelebte Geschichte, das weit über das Offensichtliche hinausgeht.

    Mich würde interessieren, in welchen Momenten oder an welchen Orten euch selbst auf Rügen diese „unsichtbare Geschichte“ begegnet ist – also dort, wo man Geschichte nicht nur anschaut, sondern geradezu spürt? Gibt’s vielleicht so einen wenig beachteten Ort, der euch richtig beeindruckt oder nachdenklich gemacht hat – irgendwas, das persönlich hängen geblieben ist und sich von den üblichen „Hotspots“ abhebt?

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