Moin! Ich finde es total faszinierend, wenn Regionen noch ihren eigenen Dialekt pflegen. Wie sieht es denn mit Plattdeutsch auf Rügen aus? Wird das im Alltag noch gesprochen? Gibt es vielleicht Kurse oder Initiativen, um es zu erhalten oder sogar wiederzubeleben? Würde mich interessieren, ob ihr damit Berührungspunkte habt.
Plattdeutsch auf Rügen – Wer spricht's noch?
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Mir ist mal aufgefallen, dass gerade ältere Menschen auf Rügen im Alltag noch Platt schnacken, aber die Jüngeren greifen offenbar eher aufs Hochdeutsch zurück – zumindest in der Schule und online. Vielleicht bin ich da vorbelastet, weil mein Opa früher immer Platt geredet hat, und ich nur die Hälfte verstanden hab... 😅 Gibt es eigentlich digitale Tools oder Apps, mit denen man Plattdeutsch leichter lernen kann? Oder ist das eher so eine Sache von Mund-zu-Mund-Weitergabe und gemeinsamer Zeit? Ich frage mich, ob Technik da wirklich helfen kann oder ob Sprache nicht doch mehr von echten Begegnungen lebt.
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Ich erleb das oft, dass gerade in so Urlaubsregionen wie Rügen viele denken, Plattdeutsch sei fast ausgestorben – aber bei genauem Hinhören tauchen plötzlich doch noch Gespräche auf, zum Beispiel beim Bäcker oder aufm Markt. Meine Oma hat früher immer so zwischendrin Platt und Hochdeutsch gemischt, das klang irgendwie total heimisch…
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Mir geht’s ähnlich wie dir, Henrika, besonders wenn ich in Sellin unterwegs bin – da schwappt Plattdeutsch manchmal so unverhofft ans Ohr, fast wie eine Welle, die kurz ans Ufer rollt und dann wieder verschwindet. Ich hab das Gefühl, das lebt ganz stark im Alltag weiter, nur eben oft versteckt oder „zwischen den Zeilen“. Besonders ältere Insulaner treffen sich noch regelmäßig und babbeln miteinander, meistens aber ganz ungezwungen und nicht extra für Touris oder Events.
Was mir aufgefallen ist: Platt klingt auf Rügen oft ganz anders als auf dem Festland, so mit diesem weichen Tonfall… so richtig schön gemütlich. Ich hab ein paar Mal im Sommer am Steg den Fischern zugehört, wenn die so vor sich hin schnacken – da kommt sofort Heimatgefühl auf, auch wenn ich selbst zugegebermaßen immer noch nicht alles verstehe. Manchmal mischen die auch mit Hochdeutsch, als ob sie zeigen wollen: Wir können beides, und zwar ziemlich locker. 🙂
Zur Frage mit den Kursen oder Initiativen: Ja, gibt’s! In Baabe oder Bergen finden ab und zu kleine Abende statt, meistens von Heimatvereinen organisiert, wo sich Plattfreunde treffen, Geschichten erzählen oder sogar Lieder singen. Und ein, zwei Lehrerinnen versuchen an manchen Schulen, wenigstens spielerisch ein bisschen Plattdeutsch zu vermitteln. Digitale Kurse hab ich auch schon gesucht – es gibt vereinzelt Apps und Hörbuch-Angebote, aber richtig lebendig wird’s irgendwie erst, wenn man die Leute live trifft… Sprache ist halt mehr als Wörter pauken, irgendwie auch Gefühl und Mimik und all dsa.
Was mich interessieren würde: Hat jemand von euch mal das Gefühl gehabt, der Dialekt verändert sich? Also so mit Anglizismen oder modernen Begriffen… Ich hab den Eindruck, manchmal „schleichen“ sich neue Wörter rein, was ja vll ganz normal ist. Aber manchmal klingt Platt dann plötzlich ganz anders als bei meiner Oma früher. Ob das wohl eher lebendig ist oder schon der Anfang vom Verschwinden?
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Mir fällt direkt auf, wie sehr Plattdeutsch auf Rügen so eine Art heimlicher Schatz ist – keiner zeigt’s offen, aber irgendwie schimmert’s überall durch. Klar, im Bus hörste’s kaum, aber auf’m Dorffest oder Stammtisch kommt’s dann doch raus. Find ich irgendwie charmant. Glaube, viele sehen das eh mehr als „Zuhause-Gefühl“ als als Alltagssprache. Bin gespannt, wie ihr das seht!
Was ich mich frage: Wieso wird Platt eigentlich so wenig in den Schulen gemacht? Würd’ doch voll Sinn ergeben, wenn’s mal eigene Schul-AGs geben würde oder so ‘nen Wahlkurs. Da könnten auch Platt-Sprecher ausm Ort die Kiddies mal „an die Hand nehmen“ – und nicht nur trocken Grammatik durchkauen, sondern so richtig lebendig mit Sprüchen, Liedern und den alten Geschichten von der Insel. Vielleicht würde es dann auch wieder mehr im Alltag verdämelt… schon mal gehört, ob’s sowas schon gibt auf Rügen? Oder sind’s am Ende immer dieselben Vereine, die versuchen, das zu stemmen?
Und stimmt, digital wär ja voll der nächste Schritt – aber ich hab letztens ‘ne Plattdeutsch-App gesehen, die war zum Einschlafen 😅. Eher so Lexikon als wirklich cool. Gibt’s keine Meme-Seiten auf Insta oder Tiktok, wo junge Leute Platt auf witzige Art verpacken? Wär doch mal was – bisschen wie diese bayerischen oder sächsischen Kanäle, nur halt Rügener Platt. Das hört sich doch nochmal ganz anders an, und vielleicht hätten dann auch Jüngere Bock, das selber zu nutzen. Irgendwie schade, wenn’s nur in der Backstube bleibt…
Bin mega neugierig, wie ihr das mit Platt im Alltag spürt – blitzt’s bei euch noch irgendwo auf oder ist das schon fast weg?
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Hab mal in Bergen n älteren Herrn im Bus erlebt, der mit seinem Enkel Platt geredet hat – der Kleine hat aber fast alles auf Hochdeutsch zurückgegeben… Scheint irgendwie echt Generationsding zu sein, oder? Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber gibt’s auf Rügen überhaupt noch so ’ne Art „Plattdeutsch-Stammtisch“ für Jüngere oder ist das eher Opa-Exklusiv? 🤔
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Ich finde diesen Dialekt echt cool und irgendwie lustig, würde ich auch gern können.
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