„Paradies“ – was für ein perverses Wort für einen Ort, an dem tote Tiere auf Grills geworfen werden, die Möwen ihre Schnäbel nach Pommes und Fischbrötchen aufreißen und die Einheimischen doch nur darauf warten, dass fette SUVs aus Stuttgart oder Hamburg das letzte Fleckchen Grün plattwälzen. Echt jetzt? Inselparadies?! Kitschige Ostsee-Idylle mit Sanddornmarmelade im Souvenirglas kommt dabei raus und keiner merkt mehr, wieviel Tierleid sich dahinter verbirgt. Guckt euch doch mal diese ganzen typischen Restaurants da an – überall stinkts nach Tierkadaver, Fischbrötchen für 4,50€, Reste von Gier nach billigem Glück... Wenn das Paradies ist, dann bin ich der leibhaftige Teufel.
Und kommt mir nicht mit „die Wirtschaft lebt davon“ – das ist doch Bullshit. Sollen alle veganen Cafés und Bio-Obststände mal einen Quadratmeter mehr bekommen, satt diesem ewig gleichen Fleischmarkt an jeder Ecke. Niemand zwingt die Leute, ihre ganzen dämlichen Ferienwohnungen nur für Touristen zu vermieten oder massenweise Billig-Pizza zusammenzuschustern. Aber klar, solange jeder Otto-Normalurlauber meint, sein Rügen-Trip ohne Räucherfisch und Sauerfleisch wäre nix wert, bleibt’s eben so. Typisch Mensch – null Bewusstsein, nur nach eigenem Vorteil gieren.
Wer von euch hat wirklich mal gefragt, wie viele Tiere für diesen sogenannten Tourismus draufgehen, wie oft Möwen vergiftet werden, oder was mit den „überschüssigen“ Tieren passiert, die für den Sommer herangezüchtet werden? Rügen ist kein Märchenland, sondern Fleischfabrik mit Meeresblick. Da können noch so viele Instagrammer ihre Sonnenuntergänge knipsen – bisschen nachdenken und konsequent vegan leben wäre echt mal angesagt! Wer sich „Paradies“ wünscht, sollte erstmal aufhören, sich wie ein Touristenzombie durchzuessen.