Ich sag’s mal ganz direkt: Prora ist für mich echt so ein Zwiespalt auf Rügen… Auf der einen Seite beeindruckend, was da für ein Monsterding am Strand steht – 5 km Beton am Stück, das kannste gar net übersehen. Die Geschichte davon ist natürlich hammerhart, dieser KDF-Megalomanie-Bau (schon schräg, was sich die Nazis da damals überlegt haben). Dann jahrzehntelang Leerstand, bisschen DDR-Kaserne, bisschen Lost Place, und jetzt Ferienwohnungen, Luxusappartements, Hotels. Mal ehrlich – dsa haut einem schon die Nostalgie weg. 😂
Was mich aber wirklich nervt, ist dieses Gefühl von Retorten-Ferienanlage, bisschen wie ein Freizeitpark für die Besserverdienenden. Früher war Prora zumindest wild und teilweise irgendwie „echt“. Heute kriegst du gefühlt für ne Nacht so viel aufgerufen, wie früher für ne halbe Woche Zeltplatz in Binz… Und dann noch diese Pseudo-Modernisierung mit fancy Glasbalkonen und Designer-Kram überall. Ich find, die könnten wenigstens die „toten“ alten Blöcke irgendwie als Mahnmal lassen, statt alles vollzuklatschen mit Ferienbutzen. Aber Geld regiert eben auch auf Rügen… (Nebenbei: Musste grad laut lachen, weil mir bei „Mukran“ wieder dieses blöde LNG-Terminal einfällt – wie kann man das nur zulassen? Voll die Naturzerstörung für nix!)
Was ich aber cool finde, ist das Dokumentationszentrum. War da mal vor ner Weile drin – richtig spannend gemacht, auch für Leute, denen Geschichte sonst zu trocken ist. Falls ihr da rein wollt: Plant ruhig 2 Stündchen ein, lohnt sich!