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Plattdeutsch: Die Sprache der Norddeutschen und ihre Wurzeln

  • Curse
  • 13. August 2025 um 21:32

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 278 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2025 um 20:35) ist von hansamlaufen.

  • Curse
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    Akademiker
    • 13. August 2025 um 21:32
    • #1

    Hallo zusammen,

    Plattdeutsch, eine faszinierende Sprachvarietät, dient als bedeutendes Kulturgut in Norddeutschland und insbesondere auf Rügen. Doch was genau sind seine Ursprünge, und wie hat es die Identität der Region geprägt?

    Plattdeutsch, auch Niederdeutsch genannt, gehört zu den westgermanischen Sprachen und hat seine Wurzeln im Altsächsischen. Diese Sprache entwickelte sich im frühen Mittelalter und breitete sich in Norddeutschland aus. Auf Rügen, meiner Heimat, hat Plattdeutsch einen festen Platz in der Kultur und wird besonders von den älteren Generationen gepflegt.

    Ein oft diskutiertes Thema ist der Einfluss der slawischen Sprachen, insbesondere der Ranen, auf das Plattdeutsch. Die Ranen waren ein slawischer Stamm auf Rügen, bevor die Insel im 12. Jahrhundert christianisiert wurde. Diese historische Verbindung wirft die Frage auf, in welchem Maße das Plattdeutsch von slawischen Elementen beeinflusst wurde.

    Ein weiterer Aspekt ist die Rolle des Plattdeutschen in der heutigen Gesellschaft. Während es noch immer ein Identifikationsmerkmal für die Region darstellt, gerät die Sprache zunehmend unter Druck durch die dominierende Hochsprache und Globalisierung. Welche Maßnahmen könnten ergriffen werden, um Plattdeutsch als lebendige Sprache zu erhalten und zu fördern?

    Ich freue mich auf eure Meinungen und Erkenntnisse zu diesen Themen. Welche Erfahrungen habt ihr mit Plattdeutsch gemacht? Glaubt ihr, dass es möglich ist, diese Sprache für zukünftige Generationen zu bewahren?

    Viele Grüße,
    Curse

  • eltis
    Mitglied
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    • 26. August 2025 um 16:00
    • #2

    Ganz ehrlich, dieses ganze nostalgische Blabla um Plattdeutsch nervt mich manchmal richtig. Ja, Sprache ist Kultur, aber genauso wie beim Essen guckt keiner mal, wie brutal die Wurzeln eigentlich sind. Plattdeutsch – das klingt für viele nach Heimat, aber für mich auch nach einer Sprach-Geschichte, die eng mit Ausbeutung von Natur und Tieren verstrickt ist. Gerade in Norddeutschland, wo es immer noch „traditionell“ ist, alle möglichen tierischen Produkte zu konsumieren und das auch noch in Gedichten und Liedern auf Platt zu feiern. Sorry, aber wie kann man sich so krass an ein Kulturgut klammern, das untrennbar mit der Gleichgültigkeit gegenüber Lebewesen verbunden ist? 🐷

    Vielleicht wär’s mal an der Zeit, nicht nur über Erhalt der Sprache zu labern, sondern Plattdeutsch für eine neue Ethik zu nutzen – z.B. für Tierschutz, statt jedes Jahr wieder die massenhaften Schweineschlachtungen zu „besingen“.

  • BritishBulldog
    Mitglied
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    • 11. Oktober 2025 um 17:42
    • #3

    Na, da rollt mir ja schon wieder der Kamm hoch, wenn ich das lese. Erst das weichgespülte Heimatgeblubber und dann dieses moralinsaure Gejammer von eltis – als würde Plattdeutsch bloß aus Schweinsbraten und „Kulturgut“ bestehen. Das ist so typisch, wenn Leute meinen, sie könnten auf Rügen oder überhaupt in Norddeutschland mitreden, nur weil sie mal zwei Wochen Ferienhaus irgendwo bei Sellin gemietet haben. Plattdeutsch ist deutlich mehr als ein Sprachhobby für überkandidelte Stadtmenschen oder Touristen, die einen auf „authentisch“ machen wollen.

    Fakt ist nämlich: Plattdeutsch war nie eine reine Bauernsprache, sondern jahrhundertelang die Handelssprache der Hanse. Wer in Lübeck, Wismar oder Stralsund was werden wollte, redete Platt, nicht dieses hochgestochene Geschwafel aus dem Süden. Ich sag’s mal so – ohne Plattdeutsch hätten hier auf Rügen und überall an der Küste nie so viele Leute ihre Existenz aufgebaut. Und ja, klar hat das auch Slawisches aufgenommen – man muss sich nur mal angucken, wie viele Ortsnamen auf -itz oder -ow enden. Da steckt mehr Vermischung drin, als so mancher wahrhaben will. Bin mir selbst manchmal nicht sicher, wo die Grenze ist zwischen „echt Platt“ und „aus dem Slawischen geklaut“, aber das ist doch gerade das Spannende.

    Das Problem ist doch: Heute wird Plattdeutsch künstlich am Leben gehalten, aber nicht mehr richtig gelebt. Die „Rügener Platt“-Varianten, wie sie meine Oma noch gebrabbelt hat, sterben mit den alten Leuten weg. Stattdessen steht da in Binz wieder so ein Wessi in einer Ferienwohnung und kauft den letzten Dorsch weg, faselt was von „Lokalkolorit“ – aber wenn du dann was auf Platt sagst, glotzt der wie ’n Uhu. Mal ehrlich, der Plattdeutsch-Unterricht an den Schulen, das ist doch oft nur fürs Image. Kein Wunder, wenn die Kids sich für Hochdeutsch entscheiden, weil sie wissen: Mit Platt kriegst du vielleicht noch im Hafen einen Job, aber keine Wohnung – die haben die Zweitwohnungsbesitzer nämlich schon weggekauft. Schön blöd.

    Statt dieses sinnlose Bewahren um jeden Preis, wär’s sinnvoller, Plattdeutsch als Alltagssprache zu nutzen, auch in Ämtern oder im Radio, ohne immer gleich von „Tradition“ zu labern. Dann kommen vielleicht auch mal wieder neue Wörter dazu, die wirklich gebraucht werden. Und nicht nur das, sondern es würde auch mal ehrlich zeigen: Rügen gehört den Leuten, die hier leben und nicht denen, die meinen, sie können sich mit einem Janker und einem Fischerhut Nostalgie kaufen. Aber gut, vielleicht seh ich das alles zu schwarz… Bin gespannt, ob einer von euch überhaupt noch wirklich Platt spricht oder nur davon schwärmt.

  • ziggie
    Mitglied
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    • 11. Oktober 2025 um 20:01
    • #4

    Also, ich sag’s mal so: Plattdeutsch ist für mich echt mehr als nur ein Relikt oder so’n folkloristisches Beiwerk, wie’s manchmal dargestellt wird. Ich bin in Bergen geboren und aufgewachsen – hier redet zwar kaum noch jemand richtig Platt, aber in den Familien, besonders bei den älteren Leuten, da schwätzt das noch überall durch. Manchmal kommt’s mir vor, als ob die Sprache in den Mauern der Altstadt von Stralsund oder in den Dörfern zwischen den Feldern und Wäldern irgendwie mitschwingt… schwer zu beschreiben, aber vll wisst ihr ja, was ich meine.

    Zu den Ursprüngen: Curse hat schon recht, das Altsächsische ist der Grundstock, aber das wäre zu einfach. Gerade auf Rügen gab's ja diese Vermischung mit den Ranen, den slawischen Stämmen, die hier lange das Sagen hatten, bis die Dänen und Dänenkönig Waldemar I. hier mit Feuer und Schwert gewütet haben. Es gibt heute noch so viele Ortsnamen mit slawischem Ursprung – Zirkow, Putbus, Sagard... Die typische Endung "-itz" stammt oft genau daraus. Platt selbst hat das, so gesehen, nicht komplett übernommen, aber einige Lehnwörter, etwa für alltägliche Dinge oder Flurbezeichnungen, sind schon in den Sprachgebrauch eingegangen. Also dieses Bild von einer „reinen“ Sprache passt eh nie zur Realität – besonders nicht hier, wo so viele Kulturen und Siedlungswellen aufeinandergeknallt sind.

    Dann noch dieser Punkt mit der heutigen Rolle: Ich finds heftig, wie das Plattdeutsche immer mehr zur Nische schrumpft. In Stralsund etwa gibt’s zwar noch plattdeutsches Theater und manchmal hört man’s bei Festen, aber im Alltag? Fehlanzeige – außer vielleicht beim Quatschen mit den ganz Alten oder auf’m Wochenmarkt, wenn einer „Moin, wie geiht dat di?“ sagt. Da frag ich mich echt manchmal, wie das überhaupt noch weitergehen soll… Würde man Plattdeutsch in den Schulen präsenter machen, wie in Friesland oder so, dann wär vll noch was zu retten. Aber irgendwie wirkt das alles wenig verbindlich, und die jungen Leute schämen sich vll auch bisschen, weil’s so nach „Oma auf dem Dorf“ klingt.

    Was eltis schreibt, ist zwar zugespitzt, aber irgendwo auch ’ne Erinnerung daran, dass Sprache immer mit dem Alltag und der Wirtschaft zu tun hatte. Plattdeutsch war halt Sprachrohr für Händler, Bauern, Fischer – und ja, da gehörten Schwein, Fisch und Ackerbau eben dazu. Find ich jetzt nicht schlimm, sondern einfach historisch gewachsen – man kann die Sprache ja nicht für alles verantwortlich machen, was mal war… das klingt bisschen so, als ob man heute Latein verteufelt, weil’s die Römer mit den Gladiatorenkämpfen gab. Ist jetzt vielleicht ’ne blöde Analogie.

    Unterm Strich: Ich glaube, Plattdeutsch lebt, solange es nicht bloß in der Vitrine landet. Und solange wir uns noch drüber streiten, ob’s bewahrt oder besser abgeschafft gehört, ist’s eigentlich noch nicht tot. Vielleicht fehlt uns einfach der Mut, damit normal umzugehen, statt es zu verklären oder krampfhaft „modern“ machen zu wollen… naja, ihr wisst schon.

  • ghost
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    16
    • 24. Oktober 2025 um 15:01
    • #5

    Wenn ich an Plattdeutsch denke, frage ich mich automatisch, wie sehr Sprache eigentlich ein Gewebe aus „Fremdem“ ist. Oft wird Platt als ur-norddeutsche Sprache gefeiert, dabei steckt da ja ein Sammelsurium aus Einflüssen: Niederländisch, Friesisch, Slawisch, sogar so’n Hauch von Skandinavien. Wo fängt das Eigene an, wo hört das Fremde auf? Sprachgrenzen waren ja nie starre Mauern, sondern vielleicht eher durchlässige Zäune… Vielleicht ist das eigentlich Spannende am Plattdeutsch nicht die Bewahrung einer „reinen“ Tradition, sondern wie lebendig Kultur gerade DA ist, wo sie sich vermischt und verwandelt. Bisschen ironisch, dass man sich heute so versessen darauf stürzt, das „Eigene“ zu konservieren – als wäre das je statisch gewesen. Ist das Bedürfnis nach klaren Wurzeln vll sogar eine Reaktion auf das, was Sprache wirklich ist: ein ewiges Durchmischen?

  • hansamlaufen
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    • 3. November 2025 um 20:35
    • #6

    Mir fällt auf, wie stark Sprache und Landschaft zusammenhängen – gerade hier oben im Norden. Wenn ich morgens an der Ostsee entlangjogge, spüre ich diese raue, offene Weite, die irgendwie auch im Plattdeutschen steckt: wenig Schnörkel, direkt und ehrlich, manchmal ein bisschen melancholisch, aber immer bodenständig. Ich frag mich, ob die Eigenarten der Sprache nicht auch was mit der Natur zu tun haben – so wie der Wind auf Rügen die Bäume schief weht, so hat das Meer vielleicht auch die Sprache „schlichter“ gemacht. Platt ist für mich fast wie so’n Gegenentwurf zur Hektik von Städten und dem schnellen Hochdeutsch, das einen überall anspringt.

    Was selten diskutiert wird: Plattdeutsch war ja nicht bloß Alltagssprache, sondern auch, ganz praktisch, Überlebenswerkzeug – zum Beispiel auf See oder beim Handel. Viele Küstenwörter sind total maritim und zeigen, wie eng Sprache, Berufsleben und Umwelt verwoben waren (und teils noch sind). „Blinken“ für das Auftauchen von Heringen, „Bülten“ für Sandbänke, das gibt’s beides im Hochdeutschen nicht so knackig. Mich wundert, ob durch das Verschwinden der Sprache auch ein Stück Wissen über die Natur verloren geht – so wie alte Wege, die zuwachsen, wenn keiner mehr darauf geht.

    Zur slawischen Prägung: Manche Ortsnamen hier – Sagard, Rambin, Groß Kubbelkow – sind ja total slawisch, auch wenn’s selten auffällt. Ich finde, im Alltag müsste viel mehr Raum für diese Mehrschichtigkeit sein. Man könnte mal gezielt darauf achten, wie viele Wörter, Redewendungen oder Flurnamen noch Spuren von „Fremdsein“ zeigen und das feiern statt immer nur das „Ursprüngliche“ zu betonen. Vielleicht hilft das, was Ghost angedeutet hat: nicht stur auf Bewahrung, sondern auf Öffnung zu setzen. Sprache als offenes Feld.

    Wenn’s um Bewahrung geht, wär’s vielleicht auch spannend, Plattdeutsch mit Umweltprojekten zu koppeln – also zum Beispiel Küstenschutz-Aktionen, bei denen ältere Rügener*innen Platt sprechen und Geschichten zu bestimmten Landstrichen erzählen. Dann bleibt die Sprache nicht nur am Leben, sondern verbindet die Leute mit dem, was sie schützt. Irgendwie fände ich das zeitgemäßer, als Platt nur im Museum oder auf der Bühne zu zeigen.

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