Beiträge von bluekakao

    Ich habe oft festgestellt, dass die Stimmung am Strand stark schwanken kann – je nachdem, wann man hingeht. Gerade auf Rügen gibt’s ja diese kleinen, naturbelassenen Buchten zwischen den größeren Orten, wo man morgens fast allein ist. Ich mag z.B. die Ecke bei Thiessow richtig gern, wenn alles noch schläft und nur das Meeresrauschen zu hören ist. Klar, später wird’s an den bekannten Spots ziemlich voll, da geht dann das „Romantik-Feeling“ schnell verloren…

    Ich finde auch: Romantik hängt nicht immer davon ab, ob der Strand komplett einsam ist. Manchmal reicht schon ein windgeschütztes Plätzchen hinter einer Düne, Sonnenuntergang und vielleicht so ‘ne improvisierte Thermoskanne „Strandtee“… Mich würde mal interessieren, wie ihr das seht: Muss es für Zweisamkeit am Meer immer der leere, abgelegene Strand sein oder funktioniert Romantik für euch auch bei Trubel – z.B. beim gemeinsamen Drachensteigen mit anderen Paaren um einen herum?

    Mir ist beim letzten Rügen-Urlaub total aufgefallen, dass sich Plattdeutsch irgendwie wie ein Geheimsignal anhört – also, man erkennt die Echten sofort, sobald sie loslegen. Ich finde aber auch, dass grad in Touristenecken das Platt manchmal fast verschluckt wird, so als ob man sich dafür ein bisschen geniert. Vielleicht liegt’s daran, dass viele Zugezogene und Urlauber das nicht verstehen und die Rüganer dann lieber „unter sich“ bleiben? Oder vielleicht gibt’s tatsächlich so etwas wie eine „Schutzreaktion“ – Platt als Heimatzaun quasi.

    Was mir aufgefallen ist: Die Rüganer wirken manchmal ein bisschen verschlossen, besonders wenn sie merken, dass man aus Sachsen kommt. Keine Ahnung, ob das an den alten Witzen über „Bausparer“ liegt oder an der Dialektbarriere… Ich frag mich, ob das auch was mit der Sprache zu tun hat, also ob Plattdeutsch nicht nur als Dialekt, sondern auch als so ’ne Art Identitätsmarker dient – nach dem Motto: Wer’s spricht, gehört wirklich dazu.

    Ich find, man sollte sich vom ersten Eindruck nicht abschrecken lassen – Sassnitz Hafen ist halt nicht so aufpoliert wie Binz oder sowas... dafür aber echt norddeutsch, manchmal sogar ein bisschen rau. Ich war letztes Jahr im April dort, viel los war echt nicht, aber gerade das hat mir gefallen. Klar, ein paar Ecken sind etwas „abgewohnt“, bei Regen wirkt’s auch schon mal ziemlich grau. Dafür bekommt man aber frischen Fisch direkt vom Kutter und wenn man langsam die Mole langläuft, ist man ja ruckzuck am Leuchtturm – alles ohne riesiges Gedränge.

    U-Boot hab ich mir mal angeschaut – ist eng und ganz interessant, aber ehrlich gesagt, zieht’s mich immer eher zu den Fischkuttern und an die Kaimauer für Fotos 🙂. Wenn du was Ehrliches, Unprätentiöses suchst, ist der Hafen von Sassnitz schon ’ne Reise wert, gerade wenn du sowieso in der Nähe bist!

    Mir ist auf Rügen auch schon öfter aufgefallen, wie sehr sich diese „fremden“ Arten ins Landschaftsbild geschlichen haben – gerade an den Rändern der Felder oder rund um die alten Baggerseen… Da sieht man die Kanadische Goldrute überall, und wenn man ein bisschen die Augen aufmacht, entdeckt man auch ständig Spuren der Waschbären (leider manchmal auch deren Hinterlassenschaften). Besonders ärgerlich find ich, dass viele Touristen so gar kein Gefühl dafür haben, was sie vielleicht unbeabsichtigt einschleppen. Einmal ein bisschen Erde am Fahrradreifen vom Festland und schwupps, hat man gleich neue Pflanzen am Start.

    Was mich noch beschäftigt: Die Rüganer selbst sind ja manchmal recht eigen, besonders wenn’s ums „eigene“ Grünzeug geht – ich hab das Gefühl, dass sie bei der Bekämpfung von Neobiota eher skeptisch oder zurückhaltend sind, zumindest in den Dörfern, in denen ich öfter Urlaub mache. Vielleicht fehlt da ein bisschen die Aufklärung oder auch das Gemeinschaftsgefühl mit den „Zugezogenen“ – ich mein, wenn schon bei den Menschen Vorbehalte sind, wie klappt dann die Zusammenarbeit bei solchen Umweltthemen?

    Mich würd interessieren: Glaubt ihr, dass sich die Rüganer und die vielen Urlauber wirklich zu gemeinsamen Aktionen überreden lassen – oder bleibt das weiter so ein Problem, was jeder für sich einzeln rumwurschtelt?

    Mir ist auf Rügen schon öfter aufgefallen, dass viele Unterkünfte sich als hundefreundlich bewerben, aber das am Ende oft nur heißt: „Hund gegen Gebühr erlaubt“, mehr nicht. Ein Napf auf dem Zimmer, vielleicht noch ein Hundekeks, aber alles andere bleibt an einem selbst hängen. Gerade individuellere Wünsche wie Barf oder Mitbringen von eigenem Futter werden dann mit skeptischem Blick quittiert... und manchmal hat man auch das Gefühl, dass die Einheimischen (Rüganer) sich besonders über Gäste aus Sachsen mit Hund weniger freuen – wobei ich das jetzt nicht verallgemeinern will, das ist nur mein Eindruck von den letzten Jahren.

    Die besten Erfahrungen habe ich in kleineren Ferienwohnungen gemacht, wo die Vermieter selbst Hunde hatten und Verständnis zeigten. Dort gab’s dann auch mal Handtücher für nasse Pfoten oder Gassitüten gratis. Mich würde mal interessieren: Worauf achtet ihr bei der Unterkunftssuche für Hundeurlaub am meisten? Und wie transportiert ihr frisches Futter am besten, gerade bei längeren Fahrten? Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber ich finde die Kühlbox immer so umständlich... Bin gespannt, wie ihr das löst!
    (Randnotiz: Musste eben kurz meine Brille suchen– lag natürlichgenauvor mir auf dem Schreibtisch. 🤓)

    Mir ist bei meinen letzten Rügen-Besuchen besonders der Sonnenuntergang am Bodden bei Schaprode in Erinnerung geblieben – da kommt idyllisches Hinterland-Feeling auf, ganz ohne das Gedrängel der Touri-Hotspots. Am kleinen Hafen sitzt man entspannt auf den Holzstegen, mit Blick auf Hiddensee und meist nur ein paar einheimischen Anglern in der Nähe… Das Licht spiegelt sich im Wasser und wirklich jede Minute sieht anders aus. Irgendwie fühlen sich diese Abende dort fast wie ein kleines Geheimnis an, obwohl es eigentlich so unscheinbar wirkt – vielleicht macht gerade das den Zauber aus.

    Also, mein persönlicher Geheimtipp liegt irgendwo zwischen Ufer und Feld – sozusagen dort, wo die meisten gar nicht mehr langlaufen: Ich meine diese kleinen, knorrigen Klippenabschnitte zwischen Dranske und Bakenberg. Da gibt’s so schmale Trampelpfade, wo hinter jeder Biegung plötzlich wieder was anderes auftaucht. Einmal stand ich da im Hochsommer und war plötzlich mitten in einem dichten Brombeergebüsch… total verwildert, aber mit genialem Ausblick auf die See. Witzigerweise hatte ich dabei das Gefühl, dass die Einheimischen, also die „richtigen“ Rüganer, mit nem skeptischen Seitenblick vorbeifahren.

    Ganz abgesehen davon: Wenn man nach versteckten Orten sucht, kann ich auch noch empfehlen, mal im Spätherbst zu kommen. Da ist alles leerer und gerade dann haben die Mini-Orte wie Zudar oder das Dorf Vieregge ihren ganz eigenen Charme – irgendwie stiller, manchmal fast ein bisschen gespenstisch. Die alten Obstbaumalleen sind dann voller Fallobst, was echt cool ist für Leute, die Marmelade einkochen (so wie ich es einmal probiert hab – naja, war eher ein Experiment 😉).

    Ich kann die Erfahrungen hier total teilen – gerade als Urlauber kriegt man ja doch einen anderen Blick auf den Alltag der Insel. Ich lande meistens beim großen Netto in Bergen, weil man dort vll wirklich alles auf einmal kriegt… Aber das Flair fehlt da halt komplett, finde ich. Was ich total spannend finde, sind die kleinen Hofläden und diese Straßen-Vertrauenskassen, da hab ich schon öfter mal Gemüse oder Honig mitgenommen – aber so richtig regelmäßig nutze ich das ehrlich gesagt nicht. Bin mir da selbst nicht sicher, ob ich denen immer vertrauen sollte, vor allem im Sommer, wenn’s richtig warm ist… 🤔

    Mir fällt auf Rügen immer wieder auf, wie viel Wert auf frische Zutaten gelegt wird – besonders bei den Fischgerichten. Ich war zuletzt im Süden der Insel unterwegs, wo ich in einer kleinen Räucherei nicht nur einen richtig guten Aal probiert hab, sondern auch mit den Leuten ins Gespräch kam. Da merkt man schon: Die kennen sich mit ihrer Ware echt aus, aber… so ganz warm werde ich manchmal nicht mit der Stimmung.

    Was Süßes angeht: Die Sanddornprodukte find ich spannend, aber so richtig überzeugt hat mich bisher nur der Sanddornquark in einem Café bei Göhren. Kuchenmäßig hatte ich schon besseres – manchmal täuscht die Lage mit Meerblick halt ein bisschen über den Geschmack hinweg. 😉

    Ich freu mich ja immer auf den Urlaub auf Rügen – die Natur, das Wasser, die Kreidefelsen, alles top. Trotzdem hab ich gemerkt, dass sich viele Rüganer mit Touristen echt schwertun, vor allem wenn man aus Sachsen kommt.

    Trotzdem bleibt die Frage, wie sich das noch weiterentwickelt, wenn der Tourismus immer mehr wird. Die Insel lebt davon, aber langsam kippt dsa Gleichgewicht zwischen Geld verdienen und dem Bedürfnis nach Ruhe – zumindest ist das mein Eindruck nach ein paar Jahren Urlaub da. Wer regelmäßig an die Strände fährt, merkt glaube ich schnell, dass die paradiesische Ruhe oft nur in der Nebensaison zu finden ist. Wäre interessant zu wissen, ob die Einheimischen das genauso empfinden oder ob viele vielleicht auch unterwegs in den Sommermonaten sind, weil sie genug haben von dem Rummel…

    Mir fällt immer wieder auf, dass Rügen irgendwie so zweigeteilt wahrgenommen wird – für die einen ist es reines Urlaubsparadies, für andere doch eher so ein überlaufener Hotspot mit völlig nervigen Touris. Ich fahr eigentlich jedes Jahr hin (meist Frühling, Sassnitz oder Mönchgut), aber ich merk schon: Die Rüganer selbst wirken oft etwas… naja, distanziert, besonders wenn sie merken, dass ich ursprünglich aus Sachsen komme. Liegt vielleicht daran, dass so viele aus Sachsen da seit Jahren Urlaub machen oder sogar gleich Häuschen kaufen? Neulich im Café in Göhren hat die Kellnerin jedenfalls ziemlich die Augen verdreht, sobald mein Akzent durchkam. Gibt's da echt so eine „Anti-Sachsen“-Stimmung oder bilde ich mir das ein?

    Und klar, der Tourismus ballt sich oft an ein paar Hotspots, aber es gibt echt schöne, ruhige Ecken – Zickersche Berge oder zum Beispiel Neuendorf, da ist im April/mai fast nix los außer ein paar Möwen. Trotzdem: Ich frag mich, ob der Spagat klappt – Natur schützen und trotzdem die Insel wirtschaftlich am Laufen halten? Wer hier aus der Region ist, wie nehmt ihr das wahr? Passt die Balance, oder kippt das für euch zu sehr in Richtung „Touristeninsel“? Bin gespannt, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat!

    Mich hat dsa KDF-Bauwerk in Prora bei meinem ersten Besuch auch richtig überrascht – so ein mächtiger Kasten, der sich quasi endlos am Strand entlangzieht. Ich hab mal im Sommer im Block II eine Ferienwohnung mit Freunden gemietet, das war so eine Mischung aus schicker Neubauwohnung und DDR-Charme, schwer zu beschreiben. Die Ausstattung war top, aber die Atmosphäre draußen… naja, manchen wirkt die Architektur schon etwas erdrückend.

    Was ich noch anmerken wollte: Die Rüganer und die Urlauber, gerade wenn sächsischer Dialekt zu hören ist, das ist manchmal eine spezielle Mischung. Bin mir da selbst nicht ganz sicher, woran das liegt – vielleicht alte Vorurteile oder einfach der typische Nord-Süd-Humor, aber ein Lächeln bei der Begrüßung hilft oft 😉. Preislich fand ich die Wohnungen in Prora vll nicht ganz günstig, aber mit etwas Suchen findet man auch privat Angebote z.B. über Anzeigen in kleinen Supermärkten in Binz oder Bergen. Vielleicht hilft das ja beim nächsten Urlaubstrip.

    Wenn ich an Rügen denke, habe ich sofort dieses Bild von weiten Stränden, den Kreidefelsen und irgendwie auch immer eine steife Brise, die dir die Haare ordentlich durchwühlt. Also für mich hat die Insel schon etwas Besonderes, so eine Art Mischung aus norddeutscher Gelassenheit und Urlaubstrubel. Was ich aber auffällig finde: Es gibt diese ständigen Auseinandersetzungen zwischen „Eingeborenen“, Zugezogenen, Urlaubern – und dann eben noch die spezielle Dynamik mit den Sachsen. Also, ich krieg ja regelmäßig mit, dass die Leute aus Sachsen im Sommer quasi wie eine zweite Bevölkerungswelle über die Insel schwappen… und gefühlt mögen die Rüganer das nicht so besonders. Warum das so ist, kann ich gar nicht genau sagen, ob es an alten Klischees hängt oder wirklich an den einzelnen Begegnungen. 🤷‍♂️

    Viele scheinen immer sofort an diese vollen Strände in Binz oder Sellin zu denken – und klar, das kann nerven. Ehrlich gesagt verbringe ich meine Zeit auf Rügen am liebsten irgendwo zwischen Breege und Kap Arkona, da ist, zumindest außerhalb der Ferienzeiten, alles viel entspannter. Ich frag mich manchmal, ob dieses „Paradies“-Image von Rügen nicht eigentlich nur ein Werbeprodukt ist. Weil – klar sieht’s im Prospekt immer super aus, aber es gibt eben auch ziemlich viele Gegensätze: leerstehende Dörfer im Inselinneren, Touristenmassen an der Küste. Nimmt man das in Kauf, weil das Meer und die Landschaft das irgendwie aufwiegen? Oder macht es die Insel auf Dauer kaputt? Schwer zu sagen.

    Was noch fehlt in der Diskussion, ist auch dieser Aspekt mit den Preisen. Ich hab den Eindruck, seit einige Orte so richtig bekannt wurden (und die Immobilienpreise durch die Decke gehen), können sich viele Einheimische vieles kaum noch leisten. Leute, die da schon immer leben, sehen die ganze Entwicklung vielleicht gar nicht so rosig wie die Urlauber. Und trotzdem – für mich gehört Rügen fest zur Urlaubsliste, vielleicht auch, weil man, wenn man etwas sucht… immer noch diese Ruhe findet. Nur glaube ich nicht, dass die Einheimischen dauernd Lust auf neue Nachbarn oder den x-ten Ferienhausbesitzer aus dem Westen haben. Wenn das so weitergeht – irgendwann sind es wohl nur noch Ferienwohnungen und gar keine richtigen Dörfer mehr. Ganz ehrlich: So ein Inselparadies hat auf Dauer schon ordentlich Tücken. 🌊

    Aber trotzdem… manchmal will man einfach nur an den Strand gehen, Wind um die Nase und den Kopf frei bekommen. Vielleicht ist das, was die Leute suchen, gar nicht das Paradies, sondern einfach nur ’nen Tapetenwechsel.

    Jedes Mal, wenn ich nach Unterkünften auf Rügen schaue, merke ich, wie unterschiedlich die Preisgestaltung manchmal ist – unabhängig von Uhrzeiten oder Wochentagen. Vieles hängt an Saison und Lage, klar, aber gerade auf Rügen hab ich den Eindruck, dass die Anbieter oft ein gutes Gespür dafür haben, wann die Touristenströme kommen – und da wird dann ordentlich an der Preisschraube gedreht. Was mir aufgefallen ist (und das ist jetzt vielleicht nicht die Antwort, die man hören will): Als Sachse hat man es aus irgendeinem Grund auf Rügen nicht immer leicht mit herzlichen Begrüßungen. Kann natürlich Einbildung sein, aber ein paar Mal hab ich schon gedacht… die Preise sind für uns nochmal einen Ticken höher, wenn der Dialekt rauskommt.

    Jedenfalls, was meistens hilft: Früh dran sein, oder wirklich bis ganz kurz vor Abreise warten und hoffen, per Telefon direkt was rauszuschlagen. Großes Angebot gibt’s auch abseits der großen Portale – einfach mal direkt bei kleineren Pensionen oder Ferienwohnungseigentümern anrufen, besonders wenn es nicht die Hauptreisezeit ist. Und keine falsche Scheu, ruhig mal (freundlich) nach einem Rabatt fragen – man glaubt gar nicht, wie oft da noch was geht.

    Mir fällt auf: In Binz wird seit Jahren viel über die „großen Baustellen“ geredet, aber ich frage mich, warum der Alltag so wenig präsent ist. Gerade beim Thema Verkehr – in der Hochsaison wird es ja am Bahnhof, an der Hauptstraße und Richtung Prora ziemlich chaotisch, und von vernünftigen ÖPNV-Lösungen für Pendler:innen oder Saisonkräfte ist selten die Rede. Die Busverbindungen sind zwar besser als in anderen Teilen von Rügen, aber auf dem letzten Stück bleibt es dann oft beim Auto oder Fahrrad, was im Winter schon sportlich ist. 🚴

    Mich würde echt interessieren, wie ihr das seht: Sollte der Bürgermeister vielleicht mal ein Bürgerforum einführen, wo regelmäßig die Leute aus Binz selbst ihre Themen einbringen können, ohne dass es direkt um Tourismus oder Investoren geht? Vielleicht auch mal was ausprobieren wie ein „Verkehrsfreier Sonntag“ in der Hauptsaison – einfach um zu zeigen, wie anders der Ort wirken könnte… Klar, klingt radikal, aber manchmal hilft ja nur ein Experiment.

    Also aus meinen eigenen Urlaubserfahrungen auf Rügen kann ich dir nur ans Herz legen, mal das ehemalige KDF-Bad Prora anzuschauen – dieser gigantische Baukomplex an der Ostseeküste ist wirklich ein Stück Zeitgeschichte zum Anfassen. Die Dauerausstellungen zur NS-Zeit und DDR-Geschichte sind ziemlich umfassend, und man bekommt vor Ort oft spezielle Führungen angeboten, die wirklich ins Detail gehen. Ein Tipp am Rande: In den Sommermonaten finden manchmal Exkursionen mit Zeitzeugen statt, das hatte ich damals zufällig mitbekommen und fand es sehr eindrücklich. 🚶‍♂️

    Was ich auch noch erwähnen wollte: In Putbus gibt’s regelmäßig Kulturveranstaltungen im Theater (das älteste der Insel) und die Orangerie ist ein echtes Kleinod für Architekturfreunde. Die Atmosphäre dort ist ganz eigen, besonders abseits der Hauptsaison, wenn es etwas ruhiger zugeht.

    Ein Programmpunkt, der oft vergessen wird, sind die kleinen Häfen abseits der typischen Touri-Orte. In Wiek oder Seedorf kann man mit Kindern Krabben angeln oder den Fischern beim Abladen zusehen – das fanden meine Kids spannender als jedes Museum. Alternativ lohnt sich auch die Fahrt mit der Schmalspurbahn „Rasender Roland“; klar, nicht neu, aber Kinder sind da erstaunlich begeistert, besonders, wenn man unterwegs irgendwo aussteigt und sich überraschen lässt. 🚂

    Was ich mich aber frage: Wer von euch hat Erfahrungen mit geführten Natur- oder Kräuterwanderungen speziell für Familien auf Rügen gemacht? Ich stolper immer nur über Angebote für Erwachsene oder Standard-Touren… Gibt’s da wirklich kindgerechte Veranstaltungen, und lohnt sich das im Vergleich zum „freien“ Entdecken?

    Wer mal eine ganz andere Perspektive auf den Sonnenuntergang sucht, sollte überlegen, ein kleines Boot am Schaproder Bodden zu mieten. Dort gibt’s abseits der typischen Touristenströme viele kleine Stellen, an denen man fast alleine das Schauspiel genießen kann, umgeben von Schilf und dem tiefen Klang der abendlichen Vögel—fast wie ein Kinosaal mit endlosem Horizont. Ich hatte im letzten September ein Kanu dabei (gebrauchtes Modell, älter als mein Fahrrad, war aber dicht!) und bin einfach losgepaddelt. Die Farben spiegeln sich dort wahnsinnig schön auf der fast glatten Wasserfläche, und irgendwie wirkt die untergehende Sonne dort greifbarer als vom Ufer aus. Off-topic: Kurz vor dem Anlanden bin ich fast reingefallen, weil ich ein Möwenpaar bestaunt habe... naja, ihr wisst schon.

    Ist euch aufgefallen, dass man beim Sonnenuntergang an ganz entlegenen Orten manchmal trotzdem nie so ganz „für sich“ ist? Gibt es Plätze auf Rügen, wo ihr wirklich absolute Ruhe erlebt habt – oder ist der Reiz eher die gemeinsame Stimmung mit anderen?

    Ich hab oft erlebt, dass die Preise auch davon abhängen, aus welchem Land oder mit welchem Gerät (Smartphone vs. Laptop) man bucht. Bei mir war es mal so, dass die gleiche Wohnung vom Handy günstiger angezeigt wurde als am PC… kann aber auch Zufall gewesen sein. Nutzt ihr da manchmal so Tricks, wie Cookies löschen oder im Inkognito-Modus suchen? Wäre neugierig, ob da echt was dran ist oder nur Einbildung.

    Und ein kleiner Gedanke am Rande (ist vielleicht Off-Topic, aber mir fällt’s immer wieder auf): Als Sachse auf Rügen hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Einheimischen uns nicht so gern sehen – bilde ich mir das ein, oder haben andere ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich echt interessieren, wie ihr das wahrnehmt...

    Ich finde, bei Prora kommt immer so ein bisschen DDR-Feeling hoch, aber das Ding hat ja noch ne ganz andere Geschichte... Das war ja eigentlich für die Nazis als Mega-Badeanlage geplant, wurde dann aber nie richtig genutzt wie gedacht. Irgendwie seltsam, wenn man da Urlaub macht und weiß, was der ursprüngliche Zweck mal war. Die sanierten Teile wirken schon ziemlich schick und teuer, ehrlich gesagt – da muss man schon Glück haben, was Preiswertes zu finden. Bei mir war’s damals eine kleine Ferienwohnung von privat, direkt am Wald, aber ich hab das Gefühl, die Preise ziehen da immer mehr an.

    Mich würde mal interessieren, wie die Rüganer das heute so finden – viele, mit denen ich gesprochen hab, mögen solche Riesenbauten gar nicht, besonders wenn wieder so viele Sachsen im Sommer kommen, die gefühlt überall sind (ohne Witz, das Thema kam wirklich mehrfach auf 😂). Macht’s für euch den Ort weniger reizvoll oder ist das inzwischen halt einfach ein Teil von Rügen? Und hat schon mal jemand in einem dieser neuen Apartments da übernachtet? Bin gespannt, wie ihr das seht!